In Japan sind die Walfänger in die Saison gestartet. Die „Yushin Maru No.3“ hat im Hafen der Stadt Onomichi in der Präfektur Hiroshima abgelegt, schreibt die Zeitung Kyoto Shimbun. Am Mittwoch soll auch das Mutterschiff „Nisshin Maru“ in See stechen.
Die Nisshin Maru verarbeitet und transportiert harpunierte Wale. Beide Schiffe sollen am kommenden Montag mit der Jagd vor der Küste Japans beginnen. Auf der Abschussliste stehen 150 Brydewale und 25 Seiwale. Mitte November kehren die Walfänger nach Hiroshima zurück.
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Japan jagt seit 2019 wieder Wale
Drei Jahrzehnte lang durfte Japan keine Jagd auf Wale machen. Dann stieg das Land aus der Internationalen Walfangkommission aus – aus Frust über den Jagd-Stopp. Tokio hatte sich lange Zeit darüber beschwert, dass es einigen Mitgliedsländern nur um Walschutz gehe.
Die Regierung von Japan kämpfte vergeblich für die Wiederzulassung der kommerziellen Jagd. Also stieg Japan aus der Walfangkommission aus und beschränkt sich seit 2019 die Jagd von Walen in seinem territorialen Gewässer und seiner Wirtschaftszone.

Für was werden kommerziell gefangene Wale gebraucht?
Das Fleisch kommerziell gejagter Wale galt in Japan lange Zeit als Delikatesse. Die amerikanischen Besatzer drängten die hungernden Japaner nach dem zweiten Weltkrieg dazu, Walfleisch zu essen – um genügend Proteine zu bekommen. Heute findet das Fleisch der Wale allerdings kaum noch Abnehmer.
Japan behauptet auch, die Bestände der Meeressäuger durch die kommerzielle Jagd nicht in Gefahr geraten zu lassen.
Ein zweites Argument für den Walfang waren lange Zeit „wissenschaftliche Zwecke“. Dafür jagten die japanischen Walfänger in der Antarktis. Nach offiziellen Angaben ist dieser Zweig des Walfangs aber mittlerweile eingestellt.