Privatsender Pro7 hat den Entertainern Joko Winterscheidt (42) und Klaas Heufer-Umlauf (37) für die Aktion „Nicht selbstverständlich“ bis in den frühen Donnerstagmorgen sein Programm freigeräumt. Dort konnten sie werbefrei den Alltag einer Pflegekraft in Deutschland zu zeigen. Zahlreiche Frauen und Männer aus Krankenhäusern und Altenheimen durften vor die Kamera, um die Probleme und die Verzweiflung der Pflege-Mitarbeiter offenzulegen.
Sieben Stunden Pflege-Sonderausgabe von „Joko & Klaas Live“
Um 20.15 Uhr hatte die „Joko & Klaas Live“-Sonderausgabe begonnen, statt der üblichen 15 Minuten hatten die beiden sieben Stunden. Begleitet wurde in Echtzeit per kleiner Kamera eine ganze Schicht der gewissenhaften und stets freundlichen Gesundheits- und Krankenpflegerin Meike Ista im Knochenmark- und Transplantationszentrum der Uniklinik Münster.
Das hat kaum jemanden kalt gelassen – vor allem nicht die Betroffenen. Diese Frau bringt wohl auf den Punkt, was viele befürchten und auch erleben:
Auch andere haben dazu krasse Geschichten zu erzählen:
Kein Wunder, dass laut Umfragen rund ein Drittel aller Pflegekräfte ans Aufhören denkt. Manche sagten angesichts von Applaus und Lob im vergangenen Jahr sogar: „Euer Klatschen könnt ihr euch sonst wohinstecken“. Einige steigen einfach aus:
23 Tage Pflegearbeit – am Stück!
Der Bielefelder Intensivpfleger Ralf Berning wies auf die andauernde Überbelastung hin. Er kenne Leute, die 23 Tage am Stück arbeiteten: „Völlig unmenschlich“. Er sei lange Soldat gewesen und ginge lieber wieder nach Afghanistan, als noch einmal so etwas Schlimmes zu erleben wie während der zweiten Corona-Welle im Herbst.
Kritiken zu Joko und Klaas: „Richtig gutes Fernsehen“, „ein Stück TV-Geschichte“
Es waren Tausende, die am Abend und nachts zum Thema Pflege twitterten. Auch das Lob für die Sendung war enorm – ob Joko und Klaas einen Preis bekommen? Beim Kultursender Arte hieß es sogar:
Und Medienjournalist Stefan Niggemeier twitterte:
Nicht selbstverständlich: Minister Scholz twittert Lob – und kriegt eine drauf
Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz äußerte sich ebenfalls:
Unter dem Tweet des Vizekanzlers twitterte allerdings der in der Sendung vorkommende Krankenpfleger und Sozialdemokrat Alexander Jorde eine nachvollziehbare Antwort: