Bevor der Mann das Messer zog, soll der 57-Jährige im Krankenwagen zunächst randaliert, die Rettungskräfte bespuckt und beschimpft haben, sagte die Polizei Kaiserlautern. Es gelang den Sanitätern, den Mann zu beruhigen. Als die verständigte Polizeistreife eintraf, saß der Mann mittlerweile ruhig auf dem Bordstein. Er sei vorher selbstständig aus dem Rettungswagen ausgestiegen.
Aber dann eskalierte die Situation wieder: Der Mann habe erneut das Messer gezogen und gedroht, sich damit umzubringen. Die Polizisten konnten den Mann den Angaben nach beruhigen und festnehmen.
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Pegel von knapp drei Promille
Rund zwei Stunden zuvor habe eine andere Polizeistreife den 57-Jährigen mit schmerzverzerrtem Gesicht auf einem Gehweg gefunden und daraufhin einen Krankenwagen gerufen. Er sei in ein Krankenhaus gebracht worden. Warum er ein zweites Mal im Rettungswagen landete, war nach Angaben einer Polizeisprecherin noch nicht bekannt. Der Betrunkene musste die Nacht zum Mittwoch auf der Polizeiwache verbringen. „Laut Schnelltest hatte er einen Pegel von knapp drei Promille“, erklärten die Beamten. Der Mann muss sich nun wegen des Angriffs auf die Rettungsdienstmitarbeiter verantworten.

Der Gangster, der Junkie und die Hure Gewalt und Drogen im Rettungsdienst – Jans Schlange
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Jan ist Notarzt und Anästhesist und zusammen mit Krankenschwester Sarah Gast dieser Podcast-Folge. Hilflose Sexarbeiterinnen, bewusstlose Fixer, verwahrloste Alkoholiker – Jan erzählt von einschneidenden Erfahrungen aus seiner Zeit im Rettungsdienst und antwortet damit auf die Frage: Welche Arbeit verursachen Gangster, Junkies und Huren bei Notarzteinsätzen?
Dabei beschreibt er, wie stark ihn der Kontakt mit Prostituierten und Drogenabhängigen als jungen Notarzt zum Nachdenken bringt und wie wichtig diese Erlebnisse für die Entwicklung seiner Menschenkenntnis und damit für seine heutige Arbeit in der Klinik sind. In kürzester Zeit muss er Situationen richtig einschätzen und echte Not und psychische Probleme erkennen.
Jan und Sarah haben als Tier die Schlange mitgebracht. Weil sie vor allem Weisheit, List und Verführung symbolisiert. Am besten passt für die Beiden die Äskulapnatter, die man als Symbol der Heilkunde von Apotheken kennt.
Mit Tara, Roman und Maximilian zusammen diskutieren Sarah und Jan über das Prinzip des Helfens, den Missbrauch von Notrufen und den Umgang mit Gewalt. Es geht um alkoholisierte Jugendliche, die Intensivbetten blockieren, Süchtige, die Hilfe ablehnen oder Menschen, denen einfache, praktische Selbsthilfe abhanden gekommen zu sein scheint. Gemeinsam klären sie Fragen wie: Gibt es einen Unterschied zwischen Alkohol und anderen Drogen? Was sind Entzugssymptome von Marihuana?
Deutlich wird, wie wertvoll gute Teamarbeit und Gesprächsangebote für Beschäftigte im intensivmedizinischen Bereich sind, um sie vor Traumatisierung zu schützen. In der nächsten Folge erzählt uns Sarah unter anderem, wie das SEK der Polizei einen Kriminellen auch im OP bewacht und was Menschen sich einfallen lassen, um an Medikamente zu kommen.
Schreibt uns unter gjh@swr3.de
Hilfe nach Gewalt: https://weisser-ring.de/
Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis
Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/
Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/
Feuerwehrverband fordert harte Strafen
Bespuckt, beschimpft, begafft: Feuerwehrleute und Sanitäter werden bei ihren Einsätzen teils heftig angegangen. Der Feuerwehrverband forderte schon im Dezember ein härteres Durchgreifen – denn Angriffe auf Einsatzkräfte seien keine Bagatelldelikte.
Der Staat muss dafür Sorge tragen, dass Feuerwehren, aber auch Rettungsdienste und Polizei als Vertreter des Staates nicht ohne harte Strafen angegriffen werden.
Es sei bereits alles geregelt. „Wir brauchen keine härteren Strafen. Ich möchte nur, dass diese Strafen durchgesetzt werden. Ich möchte, dass Urteile gefällt werden“, sagte Banse.