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Franziska Thees
Franziska Thees (Foto: SWR3)

Eine Woche im Auto ist auch ohne Schneesturm einfach nur Horror. Mit Schneesturm fragt man sich: Wie geht das? Mit zähem Willen und einer Menge Süßigkeiten!

Es sind Croissants, Süßigkeiten und Kekse, die den 81-jährigen Jeff Jouret retten. Wenn er Durst hatte, kurbelte er kurz das Fenster runter und aß Schnee. Eine ganze, verdammt lange Woche steckte der alte Herr in einer Schneewehe auf einem verlassenen kalifornischen Highway fest.

Im Fernsehsender CNN erzählte Christian, der Enkel von Jouret, sein Opa sei schlecht auf das Wetter vorbereitet gewesen und habe nur eine leichte Windjacke getragen. Und „er ist ziemlich klein, er hat nicht viel Fleisch an den Knochen.“ Nur mit einer leichten Steppdecke und einem Hotelbadetuch konnte er sich wärmen.

„Bin traumatisiert“

Jouret sagte gegenüber CNN, er erhole sich gut, sei aber nach wie vor traumatisiert von der Tortur. Er war mit seinem SUV nordwestlich des Death Valley Nationalparks im Schnee stecken geblieben. Nachts wurde es bis zu 10 Grad Minus kalt. Enkel Christian sagte, „mein Opa ist ein sehr kluger Mann“: Jouret blieb bei seinem Auto und sparte Benzin und Batterie seines Fahrzeugs, indem er den SUV nur regelmäßig zum Aufwärmen einschaltete.

Nach drei Tagen gab die Batterie den Geist auf

Mitte des dritten Tages starb Jourets Autobatterie, während er das elektrische Fenster wieder hochrollte. Das kam also noch erschwerend hinzu: Das Fenster blieb für den Rest der Woche ein paar Zentimeter offen.

Die Such- und Rettungsteams konnten mehrere Tage lang nicht suchen, weil es in dem Wintersturm nicht möglich war. Sobald das Wetter es zuließ, flog ein Hubschrauber los. Der Pilot entdeckte etwas, das er zunächst für einen großen Stein hielt. Aber dann sah der Pilot einen Arm, der aus der kleinen Öffnung im Autofenster winkte.

Jouret verließ das Krankenhaus sofort wieder – und fuhr mit dem Bus heim

Jouret sei nur wenige Stunden im Krankenhaus gewesen und habe keine Anzeichen einer Unterkühlung gezeigt, sagte sein Enkel Christian: „Die Krankenschwestern waren schockiert darüber, wie gut seine Vitalwerte waren“. Nachdem er das Krankenhaus verlassen hatte, musste er einen Bus nach Hause zu seiner Frau nehmen, da der SUV ja noch im Schnee steckte.

Wintersturm in Kalifornien bringt Chaos

Eigentlich wissen wir ja aus dem Song von Albert Hammond: „It Never Rains in Southern California“. Aber das ist gerade ganz anders: Anstatt Sonne brachte ein seltener Wintersturm Schnee und Regen. Gesperrte Straßen, Überschwemmungen, eisige Temperaturen und Stromausfälle legten das Leben in Teilen lahm. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom hatte Anfang März für 13 Bezirke zeitweise den Notstand ausgerufen. Tausende von Haushalten waren tagelang ohne Strom, viele Menschen strandeten unterwegs.

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