Katzen in Walldorf-Süd im Rhein-Neckar-Kreis haben es gerade nicht leicht. Fünf Monate lang dürfen sie – wie schon im vergangenen Jahr – nicht ins Freie. Grund ist die seltene Haubenlerche, die zu dieser Zeit brütet. Weil es nur noch drei Brutpaare gebe, müsse die seltene Vogelart vor den Katzen, die die Tiere jagen, geschützt werden, so die Untere Naturschutzbehörde.
Kritik an der Katzen-Ausgangssperre
Vom 1. April bis einschließlich 31. August dürfen die Vierbeiner also nicht unbeaufsichtigt ins Freie, so die Allgemeinverfügung. Auch wenn es viel Kritik an der Katzen-Ausgangssperre gibt, sie habe sich als ein wirksames Instrument zum Erhalt der Vogelart erwiesen, so der Landrat Stefan Dallinger (CDU).
Alle wichtigen Details zur Ausgangssperre für Katzen in Walldorf und wie viele Haubenlerchen im vergangenen Jahr überleben konnten, lest ihr bei den Kollegen von SWRAktuell:
Landrat: Hausarrest hat Wirkung gezeigt Schutz der Haubenlerche in Walldorf: Katzen dürfen nur mit GPS-Tracker ins Freie
In Walldorf wird es zum Schutz der bedrohten Vogelart Haubenlerche wieder ein Freilauf-Verbot für Katzen geben. Anwohnerinnen und Anwohner können eine Sondergenehmigung beantragen.
GPS-Tracking, damit die Katzen trotzdem rauskönnen
Wer seine Katze aber nicht fünf Monate lang in der Wohnung einsperren möchte, darf mit ihr spazieren gehen – an der Leine, so die Stadt Walldorf. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, den Garten so einzuzäunen, dass die Katze ihn nicht verlassen kann. Und dann gibt es da noch die Möglichkeit des GPS-Trackings...
Bis Februar konnten Katzenhalterinnen und -halter eine Befreiung der Ausgangssperre für ihre Katze beantragen, wenn sie ihre Katze permanent mit einem GPS-Tracker ausstatten. Der soll piepsen, sobald die Katze ins Brutschutzgebiet eindringt. Katzenhalterinnen und -halter müssen regelmäßig der Behörde die GPS-Daten vorlegen, um nachzuweisen, dass die Katzen sich nicht im Gefahrenbereich aufhält.
GPS-Tracker so groß wie „ein Tablet um den Hals“
SWR3-Reporterin Janine Putzek erzählt in der SWR3 Morningshow, das die GPS-Tracker bei den Besitzerinnen und Besitzern gar nicht gut ankommen. Nur zwei Haushalte hätten in diesem Jahr die Ausnahmeregelung beantragt.
Grund sei unter anderem, dass die Tracker so groß sind, dass sich die Katzen nicht mehr richtig bewegen und putzen könnten. „Man kann sich das so vorstellen, als würden wir ein Tablet um den Hals tragen“, erklärt Putzek. Eine Katzenbesitzerin aus Walldorf erzählt ihr außerdem, wie „nervig das Ding“ in der Handhabung war.

Nachrichten GPS-Tracking ist für Katzen und deren Besitzer nicht umsetzbar
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Das „Ding“ sei so groß, wie wenn wir ein Tablet um den Hals tragen müssten, erzählt SWR3-Reporterin Janine Putzek.
Es gibt also weiterhin Streit um den Katzenhausarrest. Auch der Bürgermeister und die Stadt Walldorf stehen zwischen den Fronten. Das lest ihr bei SWRAktuell:
Schutz der Haubenlerche Walldorf: GPS-Tracking als Linderung für Katzen-Hausarrest?
Katzen in Walldorf müssen zum 1. April wieder zum Schutze der Haubenlerche in den Hausarrest. Die Sondergenehmigung mit GPS-Tracking ist für viele Besitzer keine gute Lösung.