US-Wissenschaftler haben bei der Kernfusion einen Durchbruch erzielt. Forscher des Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien hätten bei der Fusion von Atomkernen erstmals mehr Energie gewonnen, als sie zum Auslösen des Prozesses benötigt hätten, teilte das US-Energieministerium am Dienstag mit. Die Leistung sei ein Meilenstein, der sicher weitere Entdeckungen nach sich ziehen werde, sagte Ministerin Jennifer Granholm.
„Näher dran, aber weit weg vom Ziel“
Uwe Gradwohl, Leiter der Redaktion SWR Wissen Aktuell, und SWR-Umweltexperte Werner Eckert erklären im Audio, warum das gut ist, aber noch lange kein Grund, die Champagnerkorken knallen zu lassen. SWR3-Reporter Malte Dedecek hat mit ihnen gesprochen:

Nachrichten Kerfusion liefert Energie: Ist das jetzt der Durchbruch?
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Zum ersten Mal haben Forscher bei einer Kernfusion mehr Energie gewonnen als sie für die Fusion benötigt haben. Das ist zwar schön gerechnet, aber trotzdem mehr als ein PR-Gag. Kernfusion: ein Stück näher dran, aber weit weg vom Ziel – ist das SWR3 Top Thema mit Malte Dedecek.
Kernfusion? Ist das nicht gefährlich?
Bei der Kernfusion werden kleine Atomkerne zu größeren verschmolzen – Wasserstoffatome zu Helium genau gesagt. Dabei werden enorme Mengen an Energie und Wärme freigesetzt. Im Gegensatz dazu werden bei der berüchtigten Kernspaltung größere Atomkerne gespalten, um Energie zu gewinnen. Dabei werden aber große Mengen Radioaktivität freigesetzt – bei der Kernfusion entstehen dagegen keine, beziehungsweise nur sehr geringe Mengen an radioaktiven Abfällen.
An der Kernfusion wird seit Jahrzehnten geforscht. Befürworter sagen, mit dieser Methode könne nahezu unbegrenzt Energie gewonnen werden, ohne auf Kohlenstoff und andere herkömmliche Energieträger zurückgreifen zu müssen. Bis zur großflächigen Anwendung dürfte es jedoch noch weitere Jahrzehnte dauern.