Charles III. ist offiziell zum britischen König ausgerufen worden. Gemäß der Tradition trat ein Beamter auf den Balkon des St.-James-Palastes in London und rief den 73-Jährigen zum Monarchen aus.
Ein dreifaches Hurra auf die Majestät, den König!
„Hipp, hipp, hurra“, antworteten Soldaten unterhalb des Balkons. Der St. James's Palace ist der offizielle Amtssitz der britischen Monarchen. Es folgten Salutschüsse im Hyde Park.
So berichtete die Tagesschau mittags über die Zeremonie:
Zuvor hatte der Thronfolgerat Charles als Staatsoberhaupt bestätigt. Dafür kamen mehrere hundert Mitglieder zusammen. Charles war bereits durch den Tod seiner Mutter Elizabeth II. am Donnerstag automatisch König geworden.

Charles III. will sich noch am Samstag mit Premierministerin Liz Truss und dem Kabinett treffen.
Bewegender Abschied: Das Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II.
Charles offiziell britischer König
Charles blieb nicht viel Zeit, sich von seiner Mutter zu verabschieden. Schon einen Tag, nachdem Queen Elizabeth auf Schloss Balmoral in Schottland verstorben war, standen für den neuen Monarchen Termine an.
„Thank you“ an Queen Elizabeth II.
Am Nachmittag traf er sich mit der frisch gekürten Premierministerin Liz Truss und am Abend folgte die Fernsehansprache an die ganze Nation. Die widmete er seiner „lieben Mama“. Er dankte ihr für ihre Liebe und Hingabe an die Familie und an die Familie der Nationen, der sie all die Jahre so gewissenhaft gedient habe. Er werde sich bemühen, allen Menschen im Vereinigten Königreich und in den Commonwealth-Ländern ebenfalls „mit Loyalität, Respekt und Liebe zu dienen“.
Charles' emotionales Bad in der Menge
Seine erste Begegnung mit den Menschen hatte König Charles, als er am Buckingham-Palast aus dem Auto stieg. Er schüttelte Hände, nahm Glückwünsche entgegen und teilte Trauer und Anteilnahme mit den Menschen. Einige von ihnen stimmten die englische Nationalhymne mit dem neuen Text „God save the King“ an.
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Wer wird König von England?
Auf diesen Titel musste Charles lange warten: Er kam am 14. November 1948 als ältester Sohn von Queen Elizabeth auf die Welt – und musste 73 Jahre alt werden, um den Titel des ewigen Thronfolgers loszuwerden und sich endlich selbst zum Monarchen krönen zu lassen - zu Charles III. Er ist zwar mit dem Tod der Queen automatisch König. Allerdings gibt es für die Krönungszeremonie noch kein Datum – das kann auch noch eine Weile dauern.
Zwar ist Charles im Volk (noch) nicht so beliebt wie seine Mutter, die Queen – aber immerhin kann sich King Charles mit all seinen Landsleuten unterhalten. Neben Englisch spricht der neue König Walisisch und sogar etwas Gälisch – eine Sprache, die in Teilen Schottlands noch immer gesprochen wird. Außerdem Französisch und Deutsch – er stammt unter anderem vom Adelsgeschlecht Hessen-Darmstadt ab.

Kann Charles auf den Thron verzichten?
In Umfragen hieß es früher immer, die Briten hätten es lieber, wenn Charles seinem Sohn William den Thron überließe. Das war allerdings nie ernsthaft eine Option und mittlerweile glauben die Briten auch, dass Charles „König kann“. Auch im Selbstverständnis der Royals käme ein Thronverzicht von Charles nie vor.
Wird Charles Frau Camilla die neue Königin?
Wenn Charles jetzt König ist, dann sollte man meinen, dass seine Frau Camilla auch automatisch Königin wird. Aber dem ist nicht so: Camilla bekommt auf ausdrücklichen Wunsch der verstorbenen Queen Elizabeth den Titel „Queen Consort“ – Königsgemahlin. Demnach ist sie zwar als Frau des amtierenden Königs die „Königin“ – hat aber im Gegensatz zu einer amtierenden Königin keine Befugnisse.
Auch Queen Mum, Elizabeths Mutter Elizabeth, hatte diesen Titel inne. Generell ist es in der britischen Monarchie üblich, dass die Ehefrauen von Königen zur Königsgemahlin werden – nicht zur Königin. Viele Experten hatten damit gerechnet, dass Camilla nur den Titel einer Prinzgemahlin bekommt. Einen Tag vor ihrem 70. Thronjubiläum verfügte Queen Elizabeth aber, dass Camilla doch eine „Queen Consort“ werden solle.