Die Wählergruppe Schupp (WGS) hatte einen Antrag in den Koblenzer Stadtrat eingebracht. Dieser sollte die Bäderordnung so ändern, dass auch Frauen ohne Oberteil in den städtischen Bädern schwimmen dürfen. Der Stadtrat lehnte den Antrag am Donnerstag mit großer Mehrheit ab.
Was für Männer selbstverständlich ist, gilt für Frauen nicht
Aktivistinnen setzen sich deutschlandweit schon länger dafür ein, dass die weibliche Brust in Schwimmbädern genauso behandelt wird wie die der Männer. Diese tragen schon immer nur eine Badehose. Die Brust muss nicht bedeckt werden. Die WGS findet das ungerecht: "Es ist nicht mehr zeitgemäß, dass solche Unterschiede zwischen den Geschlechtern gemacht werden. Wer will, soll im Schwimmbad mit freiem Oberkörper unterwegs sein dürfen", erklärte die Wählergruppe in ihrem Antrag.
Antrag der WGS-Fraktion abgelehnt Stadtrat Koblenz: Frauen dürfen nicht "oben ohne" schwimmen
Sommer, Sonne, Hitze - die Freibadsaison ist in vollem Gange. Doch jetzt hat der Stadtrat entschieden: Frauen müssen in den Bädern in Koblenz auch künftig ihre Brust bedecken.
Anders als in Koblenz: Hier ist Oben-Ohne-Schwimmen für Frauen erlaubt
Was in Koblenz abgelehnt wurde, ist in Göttingen und Siegen schon erlaubt. In Göttingen dürfen Frauen seit dem 1. Mai oberkörperfrei ins Schwimmbad – erstmal versuchsweise bis Ende August. Der Leiter der Göttinger Schwimmbäder Andreas Gruber sagte in einem Spiegel-Interview aber bereits Ende Juni, dass die Besucherzahlen seit der neuen Regelung nicht gesunken sind. Es sehe so aus, dass Frauen die Bäder auch nach August weiterhin „oben ohne“ besuchen dürfen. Im rheinischen Siegen entschied sich der Stadtrat mit einem klaren Ja für die Gleichbehandlung von weiblicher und männlicher Brust.