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Leo Eder
Leo Eder (Foto: SWR3)

Wenn die großen Vögel aus ihren Winterquartieren wieder nach Hause fliegen, ist der Frühling nicht mehr weit. Wann und wo ihr sie am besten beobachten könnt, lest ihr hier!

Ein Blick nach oben gen Himmel lohnt oft – ob wegen Sternschnuppen, grüner Kometen oder mysteriöser Flugobjekte. Dieser Tage bevölkern aber auch noch die Zugvögel den Himmel über SWR3Land, denn sie kommen so langsam aus dem Urlaub zurück. Wegen ihrer Größe und Formationen besonders beeindruckend: Kraniche. Rund 250.000 von ihnen ziehen über uns hinweg!

Kraniche fliegen 200 bis 400 Kilometer am Tag

Im Gegensatz zu den Objekten im Weltall kann uns ein wolkenverhangener Himmel hier aber keinen Strich durch die Rechnung machen. Die Kraniche fliegen in 300 bis 400 Metern Höhe. Man kann sie gut erkennen: Sie sind aufrechtstehend 120 bis 130 Zentimeter groß, haben bis zu 2,40 Meter Flügelspannweite und fliegen in der Regel in Keilformation oder schrägen Reihen. So legen sie täglich 200 bis 400 Kilometer zurück, sagt Bernd Petri, Kranich-Experte des Naturschutzbundes (Nabu).

Den Winter haben die Tiere in Spanien oder Frankreich verbracht und fliegen jetzt zurück in ihre Brutgebiete. Die liegen zum Großteil in Skandinavien, gut 10.000 Brutpaare gebe es aber auch in Nordostdeutschland, vor allem in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Gerade sei die Hochphase des Rückzugs – in maximal drei bis vier Wochen sei die Reise abgeschlossen, schätzt Petri.

Hier fliegen die Kraniche über uns

Die typische Zugstraße der Kraniche ist laut Petri wie „ein schmales Band“ von Südwest nach Nordost. Die südliche Linie verlaufe über Metz in Frankreich, Saarbrücken, Frankfurt am Main, Erfurt, Leipzig bis Berlin. Die nördliche Grenze gehe vom Ruhrgebiet über Münster bis Bielefeld.

Über SWR3Land kann man die Kraniche vor allem im Moseltal, zum Beispiel über Trier oder Koblenz, und im Hunsrück beobachten. Diese Gebiete seien besonders stark überflogen. Danach zögen sie über Städte wie Limburg, Siegen und Kassel.

Kraniche fliegen auf Sicht. Sie orientieren sich sehr gerne an Flusstälern und Bergrücken.

Besonders gut lassen sich die Vögel laut Nabu bei südwestlichem Wind und Sonne beobachten, denn da lassen sie sich vom Wind tragen und sparen so Energie.

Wieso beobachten wir eigentlich so gerne Vögel, die von A nach B ziehen? Über diese Frage ging es in einer Diskussion bei SWR2:

Enten in Flugformation (Foto: IMAGO, imago images / blickwinkel)

Diskussion Ab in den Süden – Was fasziniert uns an Zugvögeln?

Dauer

Zugvögel haben etwas Geheimnisvolles. Wenn die Kraniche ziehen, dann werden wir wehmütig und denken an Aufbruch und das Überwinden von Grenzen. Einmal frei sein wie ein Vogel, wer wäre das nicht gern? Gregor Papsch diskutiert mit Prof. Dr. Peter Berthold – Ornithologe, ehemaliger Leiter der Vogelwarte Radolfzell, Prof. Dr. Josef H. Reichholf –
Zoologe und Evolutionsbiologe, Nell Zink – Schriftstellerin

So schön sind Kraniche:

Im Formationsflug ziehen Kraniche über die Ostseeküste.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Jens Büttner)
1a-Formationsflug einer Kranich-Gemeinschaft. picture alliance/dpa | Jens Büttner Bild in Detailansicht öffnen
Fast wie bei Top Gun. picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert Bild in Detailansicht öffnen
So nah kommt ihr einem Kranich sonst nicht. picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul Bild in Detailansicht öffnen
Kraniche im Winterurlaub in Spanien... picture alliance/dpa/Naturschutzbund Baden-Württemberg | Christoph Kasulke Bild in Detailansicht öffnen
...und bei der Rast auf der Heimreise im kalten Brandenburg. picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul Bild in Detailansicht öffnen

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