Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Befehl gegeben, die Separatistenregionen Donezk und Luhansk anzugreifen. Aber auch mehrere Städte in der Ukraine stehen unter Beschuss.
In einer Fernsehansprache kündigte Putin am frühen Donnerstagmorgen eine Militäroperation in der Ukraine an und warnte andere Staaten davor, sich Russland in den Weg zu stellen. Das würde Konsequenzen nach sich ziehen, wie sie sie noch nicht erlebt hätten, sagte Putin. Kurz darauf wurden aus der Ukraine die ersten Angriffe gemeldet.
Twitter-Nutzer Andrey Zhukovv postete am Donnerstagmorgen ein Video bei Twitter, das einen Raketeneinschlag in der Stadt Lutsk im Nordwesten der Ukraine zeigt.
Etwa 250 Kilometer südlich von Lutsk liegt Iwano-Frankisk. Hier hat Twitter-User Mike Eckel einen Raketeneinschlag gefilmt.
MrWissen2go erklärt in dem folgenden Video vom 24.02.2022 die Lage:
Kriegszustand in der Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat im ganzen Land den Kriegszustand ausgerufen, sagte er in einer Videobotschaft.
US-Präsident Joe Biden habe Selenskyj über die weiteren geplanten Maßnahmen der USA und der westlichen Verbündeten gegen Russland unterrichtet, inklusive „harter Sanktionen“, sagte Biden.
Was bedeutet der Krieg gegen die Ukraine für uns?
Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine kommen Vertreter der 30 Nato-Staaten zu einer Krisensitzung zusammen. Die Beratungen des Nordatlantikrats in Brüssel sollten um 8:30 Uhr beginnen, teilte eine Vertreterin Großbritanniens mit. Aus Natokreisen hieß es, der russische Angriff ziele nicht nur auf die Ostukraine ab.
Deutsch-Lehrer in Kiew: „Panisch sind wir hier nicht“
Markus Peuser kommt aus Kiel, ist aber schon seit mehreren Jahren Deutsch-Lehrer in Kiew. In der SWR3 Morningshow hat er erzählt, wie die Situation vor Ort in Kiew ist und ob er (Stand 7:20 Uhr) noch Explosionen hört:

Nachrichten Deutsch-Lehrer in Kiew: ”Panisch sind wir hier nicht“
- Dauer
Martin Peuser erzählte SWR3, dass er die Einschläge in Kiew mitbekommen hat.
Welche Städte in der Ukraine werden angegriffen?
Kommandozentralen des ukrainischen Militärs in der Hauptstadt Kiew und der Millionenstadt Charkiw würden mit Raketen angegriffen, zitiert die ukrainische Prawda auf ihrer Webseite einen Vertreter des ukrainischen Innenministeriums.
Augenzeugen der Nachrichtenagentur Reuters haben das bestätigt: Auch sie hörten eine Reihe von Explosionen in Kiew.
Russland gegen die Ukraine: Was steckt hinter dem Krieg?
Auch in mehreren anderen Städten des Landes waren Explosionen zu hören, darunter in den Hafenstädten Mariupol. Hier gebe es Landungsoperationen der russischen Schwarzmeerflotte im Asowschen Meer.
Krieg in der Ukraine: Wie reagieren die anderen Länder?
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg kündigte ein Treffen der Verteidigungsallianz an. „Die Nato-Verbündeten werden zusammenkommen, um die Folgen der aggressiven Handlungen Russlands zu erörtern“, sagte er in einem Statement. „Die Nato wird alles tun, was nötig ist, um alle Verbündeten zu schützen und zu verteidigen.“ Er forderte Russland auf, die Militäraktion sofort zu stoppen.
UN-Generaltsekretär Antonio Guterres hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin dazu aufgerufen, die Angriffe in der Ukraine einzustellen und dem Frieden eine Chance zu geben.
US-Präsident Joe Biden verurteilte den „unprovozierten und ungerechtfertigten Angriff“ auf die Ukraine. Die Weltgemeinschaft werde Moskau dafür zur Rechenschaft ziehen. „Präsident Putin hat sich für einen vorsätzlichen Krieg entschieden, der katastrophale menschliche Verluste und menschliches Leid bringen wird“, sagte Biden.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Angriff Russlands auf die Ukraine „auf das Schärfste“ verurteilt. Er sei „ein eklatanter Bruch des Völkerrechts“ und „durch nichts zu rechtfertigen ist“, sagte Scholz. „Russland muss diese Militäraktion sofort einstellen“, forderte der Kanzler und kündigte eine enge Abstimmung innerhalb der G7, der Nato und der EU an. Scholz sprach von einem „rücksichtslosen Akt“ von Russlands Präsident Wladimir Putin.
Dies ist ein furchtbarer Tag für die Ukraine und ein dunkler Tag für Europa
„Unsere Solidarität gilt der Ukraine und ihren Menschen“, sagte Scholz weiter.
Deutschland hat schwere Konsequenzen gegen Russland wegen des Einmarsches in die Ukraine angekündigt. „Die russische Aggression wird politisch, wirtschaftlich und moralisch einen beispiellosen Preis haben“, sagte die deutsche UN-Botschafterin Antje Leendertse bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York.
Separatisten in der Ost-Ukraine: Was bedeutet das eigentlich?
Die EU-Spitzen Charles Michel und Ursula von der Leyen haben den russischen Angriff auf die Ukraine scharf verurteilt und mit weiteren Sanktionen gedroht. „Wir verurteilen den ungerechtfertigten Angriff Russlands auf die Ukraine aufs Schärfste“, schrieben der Ratschef und die Kommissionspräsidentin auf Twitter. Sie kündigten an: „Wir werden den Kreml dafür zur Rechenschaft ziehen.“
Der britische Premierminister Boris Johnson zeigt sich „entsetzt über die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine“. Er habe mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über die nächsten Schritte gesprochen, schrieb Johnson auf Twitter. „Präsident Putin hat sich für den Weg des Blutvergießens und der Zerstörung entschieden.“