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Christian Kreutzer
Christian Kreutzer (Foto: SWR3)

Sie war drei, als sie vor 16 Jahren verschwand. Jetzt plant die portugiesische Polizei eine neue Suche nach „Maddie“ McCann. Angestoßen hat sie das Bundeskriminalamt.

Die Suche nach Madeleine McCann sollte am Dienstag am Arade-Stausee beginnen und zwei bis drei Tage dauern, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Lusa unter Berufung auf die portugiesische Kriminalpolizei.

Neben portugiesischen und deutschen Beamten sollen demnach auch britische Polizisten teilnehmen. Hier Videoaufnahmen der Vorbereitungen:

Police investigating Madeleine McCann's disappearance to search a remote reservoir in Portugal.The investigation of the site reportedly comes at the request of German police as the area was visited by an official suspect in her disappearance.Read more: https://t.co/ujzGLDNbqa pic.twitter.com/cUVU1UwOUX

Im Visier der „Maddie“-Ermittler: der deutsche Christian B.

Der Grund für die Suche an dieser Stelle: der deutsche Verdächtige Christian B.. Der Mann ist wegen Vergewaltigung, Kindesmissbrauchs und des Besitzes von Kinderpornografie vorbestraft. Seit 2020 steht er im Verdacht, mit dem Verschwinden von „Maddie“ zu tun zu haben. Anklage wurde deswegen aber noch nicht gegen ihn erhoben.

Madeleine McCann police to begin new search of reservoir in Portugal, 16 years after she went missing https://t.co/19k8DQRPE9

Bekannt ist: Von 1995 bis 2007 – dem Jahr, in dem „Maddie“ verschwand – hat er regelmäßig an der Algarve gelebt. Madeleine McCann war am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus der Wohnung ihrer Familie in einer Ferienanlage in Praia da Luz an der portugiesischen Algarve-Küste verschwunden. ARD-Korrespondentin Franka Welz:

Logo SWR3 (Foto: SWR, SWR)

Nachrichten Christian B. soll sich öfter am Stausee aufgehalten haben

Dauer

Gut 16 Jahre nach dem Verschwinden der damals dreijährigen Madeleine McCann im Süden Portugals unternehmen Ermittler eine neue Suchaktion. Laut portugiesischer Kriminalpolizei auf Bitten des deutschen Bundeskriminalamts.

Selbst „Maddie“ McCanns Eltern standen unter Verdacht

Ihre Eltern hatten da gerade in einem Restaurant zu Abend gegessen. Trotz großangelegter internationaler Fahndungen wurde der Fall nie aufgeklärt. Von Maddie fehlt bis heute jede Spur.

Auch die Eltern, Kate und Gerry McCann, waren zwischenzeitlich verdächtigt worden, hinter ihrem Verschwinden zu stecken: Die beiden – Ärzte von Beruf – sollten dem an Unruhezuständen leidenden Kind aus Versehen eine Überdosis Schlafmittel verabreicht haben.

BKA beantragte neue Suche nach „Maddie“

Christian B. hatte sich laut der portugiesischen Wochenzeitung Expresso während seines Aufenthalts in Portugal öfter an der Arade-Talsperre nahe der Kleinstadt Silves aufgehalten. Sie ist rund 50 Kilometer von Praia da Luz entfernt. Nach Berichten portugiesischer Medien hatten Taucher das Gebiet schon 2008 abgesucht, aber nur Überreste von Tieren gefunden.

Jetzt scheint es neue Hinweise zu geben. Jedenfalls hat das BKA der portugiesischen Kriminalpolizei zufolge die Suchaktion beantragt.

Christian B.: Sexualverbrechen in Portugal – über 17 Jahre hinweg

B. verbüßt aktuell eine mehrjährige Haftstrafe nach einer Verurteilung wegen einer Vergewaltigung in Portugal im Jahr 2005. Parallel klagte ihn die Staatsanwaltschaft Braunschweig im vergangenen Jahr wegen mehrerer weiterer Sexualverbrechen an. Er soll sie zwischen 2000 und 2017 ebenfalls in Portugal begangen haben.

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Die AFP (Agence France-Presse) ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel dpa, Reuters, AP und SID.

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