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Cornelia Stenull
Cornelia Stenull (Foto: SWR3)
Christian Kreutzer
Christian Kreutzer (Foto: SWR3)

Publizistin Marina Weisband sagt im SWR3-Interview über ihr Leben als Jüdin in Deutschland: „Wir haben Angst, wir fühlen uns unwohl.“ Gerade kleine Kinder müssten viel zu früh lernen, damit zu leben.

Judenfeindlichkeit und Gewalt gegen Juden nimmt zu in Deutschland – und das auch schon vor dem aktuellen Krieg im Nahen Osten. Mit diesem Hintergrund findet am 9. November das Gedenken an die Reichsprogromnacht vor 85 Jahren statt. In allen Städten in Deutschland werden deswegen die Sicherheitsvorkehrungen an Synagogen und anderen jüdischen Stätten deutlich verschärft.

Publizistin und Jüdin Marina Weisband hält im Deutschen Bundestag eine Rede (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Michael Kappeler)
Publizistin und Grünen-Politikerin Marina Weisband hält im Bundestag eine Rede

Weisband: besonders schwierig für kleine Kinder

SWR3 hat mit der Publizistin und Politikerin Marina Weisband gesprochen und sie gefragt, was die aktuelle Situation in Deutschland mit ihr als Jüdin macht. „Wir haben Angst, wir fühlen uns unwohl“, sagt sie ganz deutlich. Besonders für ihre kleinen Töchter sei das schwierig, wenn sie ihnen erklären muss, warum sie jetzt an noch mehr Polizeiautos vorbeilaufen müssten.

Jüdische Kinder haben nicht das Privilig, dass man warten kann mit schweren Themen bis sie 'alt genug sind' dafür.

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Nachrichten Marina Weisband: Kleine Kinder müssten viel zu früh lernen, mit Judenfeindlichkeit zu leben.

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SWR3 hat mit der Publizistin und Politikerin Marina Weisband gesprochen und sie gefragt, was die aktuelle Situation in Deutschland mit ihr als Jüdin macht. „Wir haben Angst, wir fühlen uns unwohl“, sagt sie ganz deutlich. Besonders für ihre kleinen Töchter sei das schwierig, wenn sie ihnen erklären muss, warum sie jetzt an noch mehr Polizeiautos vorbeilaufen müssten.

Lisa aus Ulm: „Würde mir wünschen, dass die Menschen zwischen Israel und den Juden unterscheiden“

Lisa ist eine junge Jüdin aus Ulm. SWR3 hat sie gesagt, sie spüre, dass die Judenfeindlichkeit in Deutschland steige – „eigentlich ein Armutszeugnis“, sagt Lisa. Das mache sie besorgt und betrübt. Lisa ist schon froh, dass sie selbst keine Gewalt erlebt hat. Im Ort nebenan sei ein jüdischer Feinkostladen zerstört worden. Was sie sich von ihren deutschen Landsleuten wünscht sagt sie hier:

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Nachrichten „Bitte gebt den Leuten Kontra“

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Jüdin Lisa aus Ulm zum Antisemitismus.

Marina Weisband: Antisemitismus und Rassismus entspringen derselben Quelle

Marina Weisband hat viel Kontakt in die jüdischen Community, sie diskutiert regelmäßig über das Thema Antisemitismus – auch in TV-Shows. In letzter Zeit müsse sie mehr auf ihre Sicherheit und die Sicherheit ihrer Familie achten, sagt sie im SWR3-Interview. Das halte sie aber nicht davon ab, weiter öffentlich und weiter aktiv zu sein. Denn „wenn wir es hier in Deutschland nicht schaffen, zu einem friedlichen Miteinander zu kommen, dann schaffen wir es nirgendwo auf der Welt “, erklärt Marina Weisband.

Wir müssen dafür kämpfen, dass Deutschland für uns sicher bleibt. Das geht für mich allerdings auch Hand in Hand mit dem Kampf gegen Rassismus, weil ich glaube, dass Antisemitismus und Rassismus eigentlich derselben Quelle entspringen!

Button als Zeichen der Solidarität „Zusammen gegen Antisemitismus“

Im Interview mit SWR3 spricht Marina Weisband auch darüber, was jeder Einzelne gegen Antisemitismus tun kann – zum Beispiel mit dem Button „Zusammen gegen Antisemitismus“.

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Nachrichten Marina Weisband: Ein Zeichen setzen mit dem Button „Zusammen gegen Antisemitismus“

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Im Interview mit SWR3 spricht Marina Weisband auch darüber, was jeder Einzelne gegen Antisemitismus tun kann – zum Beispiel mit dem Button „Zusammen gegen Antisemitismus“.

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