400 Gramm, statt 500 Gramm Streichfett, dafür aber gleicher Preis und gleiche Verpackung. Mit diesem dreisten Trick hat es „Rama“ zur Mogelpackung des Jahres geschafft. Bis Sonntag konnte bei der Verbraucherzentrale abgestimmt werden. Neben Rama standen noch vier weitere Kandidaten im Rennen.
Mogelpackungen: Die Tricks der Lebensmittelindustrie
Versteckte Preiserhöhungen – auch „Shrinkflation“ genannt – haben im vergangenen Jahr viele Verbraucher geärgert. Die Verbraucherzentrale Hamburg berichtet von so vielen Hinweisen zu versteckten Preiserhöhungen „wie nie zuvor“.
Der Trick der Lebensmittelindustrie: neue Verpackung, weniger Inhalt und gleicher oder sogar höherer Preis. Für den Kunden ist das häufig nicht sichtbar, weil der Vergleich zur alten Verpackung fehlt und Hersteller nicht darauf aufmerksam machen.
Susanne Henn aus der SWR3-Umweltredaktion zur Mogelei bei „Rama“:

Nachrichten SWR3-UmweltredakteurinSusanne Henn zur Mogelpackung des Jahres
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Das Streichfett „Rama“ ist die Mogelpackung des Jahres 2022. Das gab die Verbraucherzentrale Hamburg heute bekannt. Aus der SWR-Umweltredaktion Susanne Henn.
Verbraucherzentrale: Nur „die Spitze des Eisbergs“
Neben Markenartikeln waren zuletzt auch immer häufiger Discountermarken betroffen. Verbraucherschützer fordern deshalb schon länger, dass Füllmengenreduzierungen nur unter konkreten rechtlichen Vorgaben erlaubt sein sollten.
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Die Verbraucherzentrale Hamburg vermutet, dass die Meldungen von Verbrauchern, die ankommen, vermutlich nur „die Spitze des Eisbergs“ seien. Oft würden Kunden die versteckte Preiserhöhung gar nicht direkt bemerken, sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg gegenüber zdf.de. Sie berichten, plötzlich reiche die Butter nicht mehr für zwei Kuchen oder die Chips und Fruchtgummis seien schneller leer als sonst, so Valet.
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Abstimmung über die „Mogelpackung des Jahres“
Seit 2005 ruft die Verbraucherzentrale Hamburg jährlich zur Abstimmung auf. Damals häuften sich die Beschwerden, so Verbraucherschützer Valet. Betroffene Produkte seien heute „quer durch den Supermarkt“ zu finden. Aber besonders gerne würde bei Süßwaren, Käse und Drogerieartikel getrickst. Grundnahrungsmittel wie Milch und Zucker seien bislang glücklicherweise nur selten von der „Shrinkflation“ betroffen.