Mathias' letztes Abenteuer beginnt mit einem Aufruf: Biker, heißt es auf Twitter, sollten am Samstag, den 24. Juli, ins ostfriesische Rhauderfehn kommen. Dort lebt der kleine Kilian. Er ist sechs Jahre alt und der Krebs, den er hat, wird ihm nicht mehr viel Zeit lassen. Kilian liebt Motorräder und ihren Lärm – und er wünscht sich ganz viel davon.
Der Lärm ist dann auch gewaltig: Rund 15.000 Biker fahren am 24. an seinem Elternhaus vorbei und drehen richtig auf. Hier könnt ihr unsere Geschichte dazu lesen:
Todkranker Kilian (6) hat einen letzten Wunsch: viele Motorräder, viel Lärm
Auch Biker Mathias macht „Krach für Kilian“ – und verunglückt anschließend
Einer der freundlichen 15.000, die Kilian noch eine Freude machen wollen, ist Mathias – den alle Matze nennen. Der 21-jährige Biker und Bankkaufmann wohnt in Ottersberg nahe Bremen und kommt auf seiner giftgrünen Kawasaki Ninja nach Rhauderfehn – knapp 150 Kilometer entfernt von seinem Zuhause. Bilder von Mathias, die hier und da im Netz auftauchen, zeigen einen freundlichen, optimistischen jungen Mann. Auch er rollt mit vielen anderen an Kilian vorbei.
Auf dem Heimweg passiert das Unglück: Mathias kommt von der Straße ab, prallt auf ein Hindernis und stirbt kurz darauf an seinen Verletzungen.
Die Familie von Biker Mathias bittet um Spenden – aber nicht für sich
Seine Eltern, seine Schwester Vanessa und sein Zwillingsbruder Tobi sind in tiefer Trauer um den jungen Mann. Doch die beiden Geschwister, die gerne ihren – und Mathias' – starken Glauben offen zeigen und auch darin Trost finden, wie sie schreiben, haben gehandelt: Statt um Spenden für sein Begräbnis haben sie um Spenden für krebskranke Kinder gebeten. Diesen Aufruf veröffentlichte Vanessa auf ihrer Facebook-Seite:
Die Inspiration der Familie: „Matzes letzte gute Tat“
Und Mathias' Bruder Tobias hat einen ähnlichen Aufruf auf seinem Instagram-Account gestartet:
Man wolle „gerne das gesammelte Geld für krebskranke Kinder in Not spenden. Matzes letzte gute Tat, die er von Herzen und voller Freude gemacht hat, war es, einem krebskranken Kind eine Freude zu bereiten.“
Mehrere zehntausend Euro an Spenden sind zusammengekommen
Wie viel Geld mag Mathias' Familie wohl erwartet haben? Vermutlich haben sie sich überraschen lassen. Wir haben nachgeschaut: Es sind – Stand 11. August – über 43.000 Euro!
Vanessa hat uns auf unsere Anfrage zurückgeschrieben: Ihre Familie wisse noch nicht, wie sie das Spenden-Geld genau verwenden wolle. Sie brauchen noch Zeit, um mit ihrem schweren und tragischen Verlust klarzukommen. Doch wenn sie es wissen, werden sie es uns sagen, schreibt Vanessa. Und wir sagen es dann euch.