„Es gibt schlechte Neuigkeiten: Im Zentrum des Brandes ist die Radioaktivität überdurchschnittlich hoch“, schrieb Jegor Firsow, Leiter des staatlichen Umweltinspektionsdienstes, am Sonntag auf Facebook. Dazu veröffentlichte er ein Video, in dem ein Geigerzähler das 16-Fache des Normalwertes anzeigte.
Radioaktivität um Tschernobyl höher als normal
Nahe dem ehemaligen Atomkraftwerk war am Samstagabend ein Waldbrand ausgebrochen. Zwei Flugzeuge, ein Hubschrauber und etwa hundert Feuerwehrmänner waren den Berichten nach im Einsatz, um das Feuer zu bekämpfen.
Zunächst hatten die Behörden noch von „Schwierigkeiten“ bei der Feuerbekämpfung wegen der erhöhten Radioaktivität in einigen Gebieten gesprochen. Umliegende Ortschaften und die Bevölkerung seien jedoch nicht gefährdet, hieß es.
Waldbrand noch nicht gelöscht
Auch am Montag war das Feuer noch nicht komplett gelöscht. Die radioaktive Strahlung in dem Brandgebiet ist nach Behördenangaben auch weiterhin erheblich höher als normal. Die Radioaktivität in der etwa 100 Kilometer südlich gelegenen Hauptstadt Kiew bewegt sich den Angaben nach aber innerhalb der Normen.
Nach Reaktorunglück in Tschernobyl Sperrzone errichtet
In den Wäldern in der Sperrzone kommt es immer wieder zu Bränden. Nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl vor 34 Jahren war im Radius von 30 Kilometern eine Sperrzone rund um das Gelände des ehemaligen Atomkraftwerks errichtet worden. Zehntausende Menschen wurden zwangsumgesiedelt, kommerzielle Landwirtschaft ist dort noch immer verboten.
Der Reaktorblock 4 des sowjetischen Atomkraftwerks Tschernobyl war am 26. April 1986 bei einem Sicherheitstest explodiert. Es war der schwerste Atomunfall in der Geschichte.