„Ein Bär auf dem Mars?“, fragt das HiRISE-Team der Nasa – und die Wissenschaftler erklären auch gleich die hochauflösende Fotografie: Bei dem Bärengesicht handle es sich um eine geologische Formation auf dem roten Planeten.
Die beiden Augen seien unter anderem zwei Krater auf der Mars-Oberfläche, die Schnauze ein Hügel und die runde Kopfform ein kreisförmiges Bruchmuster. Vielleicht könnte die Nase ein Vulkan- oder Schlammschlot und die Ablagerung drumherum könnten Lava- oder Schlammströme sein, spekuliert der Wissenschaftler Alfred McEwen.
Bärengesicht – ein Fall von Sinnestäuschung?
Dass wir auf dem Foto der Nasa ein Bärengesicht sehen, kann mit einer Sinnestäuschung zusammenhängen. Menschen erkennen Gesichter an Orten, an denen eigentlich keine sein sollten. In der Fachsprache heißt der Effekt Pareidolie. Als Pareidolie versteht man das Phänomen, in völlig abstrakten Dingen und Mustern vermeintliche Gesichter und vertraute Wesen oder Gegenstände erkennen zu können. Oft passiert das bei Wolkenformationen am Himmel.
Ein berühmtes Gesicht, das gar keines ist, ist ebenfalls auf dem Mars entstanden – bereits im Jahr 1976. Damals schickte die Sonde „Viking 1“ ein Foto eines erodierten Bergs auf dem Mars zur Erde. Viele glaubten darauf ein dunkles Auge, Nase, Mund und eine Frisur um das Gesicht zu erkennen.

HiRISE-Kamera der Nasa fotografiert Bär auf dem Mars
Insgesamt erstreckt sich das neue Bärengesicht auf der Marsoberfläche über etwa zwei Kilometer. Die Aufnahme war nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa im Dezember 2022 von der Nasa-Raumsonde Mars Reconnaissance Orbiter mit der hochauflösenden HiRISE-Kamera gemacht worden.
Die Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) ist seit März 2006 auf dem roten Planeten und schickt von dort regelmäßig Fotos zur Erde. Der Orbiter trägt sechs Instrumente, um jede Ebene des Mars zu untersuchen. Unter ihnen ist auch diese leistungsstarke Teleskopkamera.