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Christopher Jähnert
Björn Widmann
Björn Widmann (Foto: SWR3)
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Svenja Maria Hirt
Svenja Maria Hirt (Foto: SWR3)

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius ist neuer Bundesverteidigungsminister. Wer ist der Mann? Wir beantworten euch die wichtigsten Fragen.

Der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sein Amt angetreten. Nachdem ihm Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Ernennungsurkunde überreicht hat, hat Pistorius am Donnerstagvormittag im Bundestag seinen Eid abgelegt.

Wer ist Boris Pistorius?

Bevor Boris Pistorius Verteidigungsminister wurde, war er Innenminister in Niedersachsen – und zwar schon seit rund 10 Jahren. Er wollte unter anderem auch SPD-Chef werden und strebt seit längerem nach einem Amt in der Bundespolitik.

Wo sind die Stärken von Boris Pistorius?

Als Innenminister von Niedersachsen galt er als sehr durchsetzungsstark und als einer, der schnell reagieren kann. Außerdem packt er auch unangenehme Dinge an und scheut keinen Streit. Also das, was gerade jetzt als Verteidigungsminister auch gefragt ist. Was man auch nicht vergessen darf: Er kennt sich logischerweise in Niedersachsen aus. Und das ist nicht so schlecht, weil es in Niedersachsen viele Bundeswehr-Standorte gibt.

Ist Boris Pistorius als Verteidigungsminister geeignet?

Boris Pistorius war immerhin auch mal beim Bund. Das ist bei Verteidigungsministern und besonders Verteidigungsministerinnen ja nicht selbstverständlich. Aber das wird in der Bundeswehr gerne gesehen. Und gerade in einer Zeit wie jetzt ist das Standing ja auch wichtig.

Es gibt aber schon – kurz nachdem der Name Pistorius bekannt wurde – Politiker, die sagen: Da soll der Kanzler jetzt mal erklären, was Boris Pistorius mit Verteidigung am Hut hat. Über Twitter lobte Scholz lediglich Pisturius' politische Kompetenz.

Ich freue mich, dass mit Boris #Pistorius ein herausragender Politiker unseres Landes neuer Verteidigungsminister wird. Mit seiner Erfahrung, Kompetenz und Durchsetzungsfähigkeit sowie seinem großen Herz ist er genau die richtige Person für die Bundeswehr in der #Zeitenwende.

Reaktionen aus der Bundespolitik sind unterschiedlich

Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) twitterte, sie freue sich auf die Zusammenarbeit mit Pistorius.

Herzlichen Glückwunsch an Boris #Pistorius! Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. https://t.co/DZP4ETJFb2

Baden-Württembergs SPD-Chef Andreas Stoch gratulierte Pistorius über Twitter und wünschte dem neuen Verteidigungsminister alles Gute.

Ein herzliches Glückauf und die besten Wünsche für das Amt des Verteidigungsministers, lieber Boris #Pistorius! Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist es wichtig, Dich in dieser wichtigen Position zu haben. Gut für unsere #Bundeswehr, gut für unser Land! #Zeitenwende https://t.co/4NrjVeeCMF

CDU-Bundestagsmitglied Kai Whittaker aus dem Kreis Rastatt schrieb auf Twitter, dass ein Urteil über Pistorius' Arbeit erst in einiger Zeit möglich sei.

Es ist sinnlos darüber zu spekulieren, ob Boris #Pistorius eine gute oder schlechte Wahl als Verteidigungsminister ist. Das wird sich durch sein Handeln im Amt mit der Zeit zeigen. Dafür wünsche ich ihm viel Erfolg in dieser furchtbaren Zeit für unseren Kontinent.

Weniger warme Worte hat AfD-Frau Alice Weidel für Boris Pistorius über: „Mit #Pistorius folgt auf #Lambrecht der nächste #Verteidigungsminister ohne irgendwelche Expertise auf seinem Fachgebiet.

Die #Ampel bleibt sich bei der Besetzung des Verteidigungsministeriums treu. Mit #Pistorius folgt auf #Lambrecht der nächste #Verteidigungsminister ohne irgendwelche Expertise auf seinem Fachgebiet.

Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) konnte sich einen Seitenhieb auf das neu entstandene Ungleichgewicht der Geschlechter in Scholz' Regierungsmannschaft nicht verkneifen.

Mit Christine #Lambrecht wurde im Verteidigungsministerium viel Zeit verloren. Gleichwohl wünsche ich Boris #Pistorius viel Erfolg und eine glückliche Hand als Verteidigungsminister. Das Thema #Parität ist für SPD, Grüne und FDP wohl abgeschlossen.

Und auch von Seiten des Ampel-Koalitionspartners FDP kommt eher kühler Wind. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, twitterte ihre bedingte Unterstützung, „sofern er ausschließlich die Interessen der Soldatinnen und Soldaten vertritt und BKAmt und Ministerium gegenüber durchsetzungsstark ist.

Wir werden mit Boris #Pistorius konstruktiv zusammenarbeiten und ihn unterstützen, sofern er ausschließlich die Interessen der Soldatinnen und Soldaten vertritt und BKAmt und Ministerium gegenüber durchsetzungsstark ist. Gegenüber Parlament erwarte ich offenere Kommunikation. https://t.co/Ov14XmMnQe

Pistorius: Schon erste Memes aufgetaucht

Im Netz machen aber auch schon die ersten lustigen Zitate und Memes die Runde. Vincent Morawietz ist zum Beispiel die Ähnlichkeit zu Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) ins Auge gestochen.

Verteidigungsminister #Pistorius auf dem Weg zur Vereidigung https://t.co/t2Ch0UzWOP

Und auch Captain Futura fällt auf: Laschet und Pistorius sehen sich sehr ähnlich: „Kann man nie wieder wegsehen, wenn es einem einmal aufgefallen ist!

Boris #Pistorius sieht aus als hätte ein Wissenschaftler in einem illegalen Klonexperiment Armin #Laschet und Kevin Spacey gekreuzt 😆 Kann man nie wieder wegsehen, wenn es einem einmal aufgefallen ist! https://t.co/Yni8hUxD7T

Nachfolger von Christine Lambrecht

Nach wochenlangen Querelen hat Christine Lambrecht (SPD) einen Schlussstrich gezogen. Am Montag hatte sie bei Bundeskanzler Olaf Scholz ihren Rücktritt eingereicht.

Das waren die Bundesverteidigungsminister seit 2009

Christine Lambrecht (SPD) (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Robert Michael)
Christine Lambrecht (SPD) war seit Dezember 2021 im Amt. Zahlreiche Fettnäpfchen, darunter ihre Silvesterrede zum Krieg in der Ukraine im Böllerlärm, sorgten für viel Kritik. Bild in Detailansicht öffnen
Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka)
Im Merkel Kabinett IV gab es zwei Bundesverteidigungsministerinnen. Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), auch AKK genannt, war von Juli 2019 bis Dezember 2021 Bundesverteidigungsministerin. Sie folgte auf … Bild in Detailansicht öffnen
Ursula von der Leyen (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Mohssen Assanimoghaddam)
Ursula von der Leyen, die das Amt frühzeitig verlassen hatte, weil sie zur Präsidentin der Europäischen Kommission gewählt wurde, war von Dezember 2013 bis Juli 2019 im Amt. Bild in Detailansicht öffnen
Thomas de Maiziere (CDU, links) (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / dpa | Maurizio Gambarini)
Auch im Kabinett Merkel II gab es zwei Bundesverteidigungsminister: Thomas de Maizière (CDU, links) von März 2011 bis Dezember 2013, und... Bild in Detailansicht öffnen
Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / dpa | Oliver Killig)
Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) – er war von Oktober 2009 bis März 2011 Deutschlands Verteidigungsminister. Wegen seiner Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit, weswegen ihm im Februar 2011 auch sein Dr.-Titel aberkannt wurde, legte er alle seine politischen Ämter nieder. Bild in Detailansicht öffnen
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