Ich weiß, was man für diesen Job braucht, und ich weiß, dass ich nicht mehr genug im Tank habe. So einfach ist das.
Sie hat keine Kraft mehr, Neuseeland weiterzuführen – deswegen gibt Regierungschefin Jacinda Ardern auf. Spätestens Anfang Februar wolle sie zurücktreten und auch nicht für eine Wiederwahl antreten, hat sie auf einer Pressekonferenz gesagt.
Ich weiß, Politiker sind Menschen. Wir geben alles, was wir können, so lange wir können. Und dann ist es Zeit. Und für mich ist es Zeit.
Jacinda Ardern: Tränenreicher Amtsverzicht
Sechs Jahre lang war Ardern die Frau an der Spitze des Inselstaats – das sei eine harte Zeit gewesen. Ardern musste bei ihrer Pressekonferenz immer wieder mit den Tränen kämpfen. Und dann die bittere Aussage: Sie habe keinen Weg gefunden, sich auf ein weiteres Jahr und auf eine weitere Amtszeit vorzubereiten.
Als Regierungschefin musste Jacinda Ardern in ihrer Amtszeit einige Krisen bewältigen: die Terroranschläge auf zwei Moscheen in Christchurch, Erdbeben, politische und wirtschaftliche Krisen und die Corona-Pandemie. Wie sehr sie das ausgelaugt hat, hat Ardern auch in einem langen Facebook-Post zu ihrem Rücktritt zusammengefasst.
Ardern will Fokus auf Privatleben richten
Sie sagte, sie sie trete nicht zurück, weil der Job einer Ministerpräsidentin schwer sei, sondern weil sie glaube, dass andere es besser machen könnten. Und es scheint, als würde sie sich mehr Privatleben wünschen. Ardern habe ihrer vierjährigen Tochter Neve gesagt, sie werde dieses Jahr bei ihrer Einschulung dabei sein. Auch sei es an der Zeit, ihren langjährigen Partner Clarke Gayford zu heiraten.
Ihre Partei hat den angekündigten Rückzug akzeptiert: Schon am Sonntag will die Labour-Partei einen neuen Vorsitzenden wählen. Der oder die Parteivorsitzende wird bis zur nächsten Parlamentswahl am 14. Oktober auch das Amt des Premierministers ausüben.