Vergangene Woche nannte Ardern den Vorsitzenden der rechtsliberalen ACT-Partei, David Seymour, während einer Parlamentsdebatte einen „arrogant prick“ – in Deutsche übersetzt, „arroganter Arsch“ oder „arroganter Pimmel“.
„Arsch“-Kommentar nicht für die Öffentlichkeit gedacht
Eigentlich war ihr Kommentar nicht für die Öffentlichkeit gedacht, aber ihr Mikrofon war noch an und so konnte die ganze Kammer die Beleidigung hören. Sie wurde auch im offiziellen, schriftlichen Protokoll der Debatte festgehalten.
Ardern entschuldigte sich daraufhin bei Seymour, der sich „schockiert und verwundert“ über die Wortwahl zeigte, aber dann kam den beiden eine Idee.
„Arsch“-Kommentar – Versteigerung für den guten Zweck
Beide Politiker unterzeichneten ein offizielles Parlamentsprotokoll mit der Bemerkung Arderns und ließen es für einen guten Zweck versteigern. Unter dem Motto „Ardern und Seymour tun sich für Ärsche allerorten zusammen“, richteten sie die Online-Versteigerung aus. Am Donnerstag endete die Auktion mit einem Höchstgebot von mehr als 100.000 neuseeländischen Dollar (rund 59.000 Euro).
„Kann nicht sagen, dass ich das erwartet habe“, schrieb Ardern auf Facebook. „Aus einem Fauxpas mit dem alten Mikro im Parlament sind 100.000 Dollar für die Prostatakrebs-Stiftung geworden. Vielen Dank an David, dafür, dass er so ein guter Sportsmann ist und an jeden, der ein Gebot abgegeben hat.“
Auch Seymour zeigte sich auf Twitter überrascht, dass so schnell so viel Geld zusammengekommen sei.
Peter Dickens, der Chef der Prostatakrebs-Stiftung, dankte den beiden für ihre „stilvolle“ Reaktion. Nach einem harten Jahr, in dem Spendensammlungen durch die Corona-Pandemie stark eingeschränkt gewesen seien, gebe das Geld seiner Einrichtung einen immensen Schub. „Es ist mehr als wir uns je hätten vorstellen können“, sagte er.
Wahlkampf 2023 in Neuseeland
Nach fünf Jahren an der Regierungsspitze geht es für Ardern 2023 in den Wahlkampf. Ihre sozialdemokratische Labour-Partei holte noch vor zwei Jahren einen gewaltigen Sieg. Aber in jüngsten Umfragen liegt sie hinter den konversativen Rivalen.