Washington versinkt im Smog: Spiel- und Sportplätze werden geschlossen, Schüler müssen ihre Pausen in den Klassenräumen verbringen, die Müllabfuhr stellte für Freitag die Leerungen ein. Der beißende Brandgeruch ist eine enorme Belastung für Menschen und auch Tiere. Der Zoo wurde geschlossen, aus Sorge „um die Sicherheit unserer Tiere, unserer Mitarbeiter und unserer Besucher“, so die Zooleitung. Es herrscht „Code Purple“ in Washington, die zweithöchste Alarmstufe, was die Feinstaubbelastung betrifft.
Dazu die immer wieder gleiche Warnung an die Bewohner: Nur wer unbedingt muss, soll vor die Tür. Und auch das nur kurz und mit Maske.
Die Waldbrände sind hunderte Meilen entfernt, in Kanada. Und sie sorgen dafür, dass die Luft sich hier so anfühlt, als ob man Zigarettenqualm atmet. Das ist natürlich furchtbar. Und nicht normal. Aber ich hoffe auch, dass es ein Weckruf ist.
Der Aufenthalt im Freien ist mit Gesundheitsgefahren verbunden, die Luft war teilweise schlechter als in für ihre Luftverschmutzung berüchtigten Städten in China oder Indien. US-Präsident Joe Biden sprach von einem „krassen“ Hinweis auf die Folgen des Klimawandels und kündigte an, noch mehr Löschtrupps aus den USA nach Kanada zu schicken.
„Hallo, ich bin gefährlich und hänge im Baum 'rum“ Junger Schwarzbär läuft durch Washington und wird zum Medienstar
Es ist ein ruhiges Wohnviertel in Washington D.C. In den Bäumen sitzen Vögel und Eichhörnchen. Und dann: Sitzt da auch noch ein Bär.
Entspannung, aber keine Entwarnung in New York
Am Donnerstag entspannte sich die Situation in New York leicht. Trotzdem warnte Gouverneurin Kathy Hochul, es sei noch nicht vorbei, und sie lasse eine Million Masken bereitstellen.
Bilder und Videos aus New York City zeigen eine apokalyptische Stimmung:
New York im Dunst: Massive Luftverschmutzung
New Yorks Bürgermeister Eric Adams rief die Bevölkerung dazu auf, Aktivitäten im Freien „so weit wie möglich“ einzuschränken. Sportveranstaltungen wurden abgesagt, viele Flüge hatten erhebliche Verspätungen.
Drohnenflug über Lahaina – so krass ist die Zerstörung
New Yorker Schulen bleiben geschlossen
Schulen in der Stadt New York blieben am Freitag geschlossen. Sie stellten auf Fernunterricht um. In Philadelphia setzte die Stadt die Straßenreinigung und die Müllabfuhr aus. Auch andere Arbeiten draußen wurden abgesagt.

Waldbrände in Kanada: Seit Wochen lodern die Flammen
Die seit Wochen lodernden Brände in Kanada gelten als Hauptursache für die Luftverschmutzung. Schon seit Mai zieht Rauch von etlichen Waldbränden in Kanada gen Süden in die USA. Doch durch eine massive Häufung von Feuern in der ostkanadischen Provinz Québec hat sich die Lage noch einmal verschärft.
Kanada: Waldbrände könnten ganzen Sommer andauern
In diesem Jahr hat es in Kanada besonders früh angefangen zu brennen, weil der Boden ungewöhnlich trocken ist. Laut Behördenvertretern dürften es die schlimmsten Brände Kanadas werden, die es jemals gab. „Uns steht ein Kampf bevor, der nach unserer Einschätzung den ganzen Sommer andauern wird“, sagte der Sicherheitsminister der Provinz Québec, François Bonnardel.
Hilfe für Kanada kommt unter anderem aus den USA. Mehr als 950 Feuerwehrleute und andere Einsatzkräfte aus den USA, Australien, Neuseeland und Südafrika traten in Kanada ein, um den Kampf gegen die Flammen zu unterstützen.
Waffen aus F-16-Kampfjets, Marschflugkörper und Bomben: Munitionslager explodiert