Für die Zeitungen in Portugal ist es ein Wunder, dass die 17 Jahre alte Erica noch lebt. Das Mädchen ist fast einen Tag lang hilflos immer weiter aufs Meer hinausgetrieben. Ein Frachtschiff, das auf dem Weg nach Tunesien war, fand den Teenager glücklicherweise: 45 Kilometer vor der Küste, unterkühlt, aber lebend.
17-Jährige in Portugal mit Paddle-Board abgetrieben
Nachdem die Besatzung sie an Bord geholt hatte, brachte die Küstenwache das Mädchen mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus nach Faro. Mittlerweile gehe es der jungen Frau den Umständen entsprechend gut: „Wir fanden sie in einem stark unterkühlten Zustand vor. Sie war nur mit einem Bikini bekleidet und musste die ganze Nacht auf dem Brett überstehen“, sagte Afonso Martins, der Hafenkapitän von Vila Real de Santo António.
Paddle-Board wurde vom starken Wind aufs offene Meer gezogen
Wie konnte es denn passieren, dass Erica in 20 Stunden 45 Kilometer weit aufs offene Meer hinaustrieb? Der starke Wind an der portugiesischen Südküste ist daran schuld. Gegen ihn war die 17-Jährige chancenlos. Als sie das bemerkte, war es schon zu spät: Erica trieb immer weiter von der Küste weg.
Vater versuchte sie zu retten, hatte aber keine Chance
Ihr Vater sei noch ins Wasser gesprungen, um ihr zu helfen, habe aber unter anderem auch wegen des starken Windes keine Chance gehabt, sagte Martins weiter. Also blieb der 17-Jährigen nur eines: abwarten und hoffen.
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Zeitungen in Portugal nennen Erica das „Wunder der Algarve“
Für die Zeitungen in Portugal ist der Teenager ein Wunder. Aber auch die Ärzte in der Universitätsklinik von Faro seien „überrascht“, sagte Horácio Guerreiro, Sprecher der Klinik. „Man braucht schon einen großen Überlebensinstinkt, eine Selbstbeherrschung, um nicht in Panik zu geraten. Dieses Mädchen ist ein Held.“
Paddle-Boarding: Tipps von der DLRG
Wie verhält man sich in so einer scheinbar ausweglosen Situation eigentlich richtig? Martin Holzhause von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat im Gespräch mit SWR3 ein paar Tipps auf Lager. So empfiehlt er, auf jeden Fall auf dem Brett zu bleiben und nicht draufloszuschwimmen und so Kräfte zu verlieren. An Bord habe man die Möglichkeit, sich festzuhalten, Kräfte zu sparen und auf Hilfe zu warten.
Um aber gar nicht erst in eine brenzlige Situation zu geraten, könne man einige Dinge tun, so Holzhause:
🌬️ | Vorher Wetter, Wind und Wassertemperatur checken |
⚠️ | Vorher über typische Gefahrenstellen des Gewässers informieren, zum Beispiel bei ansässigen Wassersportvereinen oder der DLRG vor Ort |
👭 | Nicht alleine aufs Wasser, sondern zu zweit oder in einer Gruppe |
🗣️ | Anderen vorher Bescheid sagen, wo man hingeht und wann man zurück sein will |
📱 | Handy in wasserdichter Hülle mitnehmen |
⚓ | Sicherungsleine und Schwimm-/Rettungsweste tragen |
🏖️ | Nicht zu weit nach draußen fahren, eher parallel zum Ufer |
Auf welche Sicherung man setzt, bestimmt auch der Einsatzort – ob es auf einen See geht oder auf ein fließendes Gewässer:

Nachrichten Unterschied zwischen See und fließendem Gewässer
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Martin Holzhause von der DLRG gibt Tipps zum sicheren Paddle-Boarden.
Wenn es wärmer wird und wieder mehr Paddle-Boarder unterwegs sind, mehren sich auch wieder die Einsätze der DLRG. Daran liegt es laut Holzhause am häufigsten, wenn sie jemanden retten müssen:

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Martin Holzhause von der DLRG berichtet, was Paddle-Boardern oft falsch machen.