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Björn Widmann
Björn Widmann (Foto: SWR3)

In Recklinghausen hat ein Güterzug zwei Kinder mehrere Hundert Meter mitgeschleift. Ein Zehnjähriger hat den Unfall nicht überlebt – ein Neunjähriger kämpfte ums Überleben.

Furchtbarer Zugunfall in Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen: Ein Güterzug hatte die Kinder Hunderte Meter weit mitgeschleift. Nach dem Unfall kämpfte der Jüngere ums Überleben. Eine Not-Operation hat ihm das Leben gerettet, mittlerweile schwebt er nicht mehr in Lebensgefahr.

Die Polizei versucht jetzt vor allem zu klären, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Waren noch andere Kinder an den Gleisen? Warum waren die beiden Jungs an den Gleisen, was haben sie dort gemacht? Um diese Fragen zu beantworten, suchen die Ermittler Zeugen, die das Unglück beobachtet haben.

Zugunglück in #Recklinghausen, zehnjähriges Kind tödlich verletzt, neunjähriges Kind schwerverletzt im Krankenhaus: https://t.co/Fz8W34vjsi #Polizei

NRW-Innenminister Reul geschockt

Nach dem Unglück am Donnerstagabend gegen 18 Uhr kam Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) nach Recklinghausen. „Es ist schon fürchterlich, was da passiert ist“, sagte er am Unfallort.

Man kann nur hoffen, dass viele Menschen hier sind, die den Eltern helfen, über diesen Schicksalsschlag hinwegzukommen.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) an der Unglücksstelle (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Thomas Banneyer)
Sichtlich geschockt: NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) an der Unglücksstelle in Recklinghausen. picture alliance/dpa | Thomas Banneyer

Unfallstelle wieder freigegeben

Mittlerweile ist an der Unfallstelle nichts mehr von dem Großeinsatz zu sehen. Ganz anders in der Nacht: Polizisten hatten das Areal abgeriegelt, eine Drohne der Feuerwehr machte Aufnahmen mit einer Wärmebildkamera. Die Ermittler konnten nicht ausschließen, dass vielleicht noch weitere Kinder an dem Unfall beteiligt waren. Später soll die Drohne Übersichtsbilder liefern.

Seelsorger kümmerten sich am Abend und in der Nacht um die Familien der Kinder. Die Polizei hielt sich nach dem Unfall mit näheren Informationen erst einmal zurück. Möglicherweise waren da noch nicht alle Angehörigen informiert. In ersten Medienberichten hieß es noch, eine Menschengruppe sei erfasst und mehrere Hundert Meter weit mitgeschleift worden.

Lokführer steht unter Schock

Ein totes Kind, ein schwerverletztes Kind – diese Bilder muss der Lokführer erst einmal verarbeiten. Die Polizei teilte mit, dass der Mann durch den Bremsvorgang zwar keine körperlichen Verletzungen erlitten habe. Sein seelischer Zustand sei aber „den furchtbaren Vorkommnissen entsprechend“. Er stehe unter dem Eindruck des schweren Unfalls und sei schon unmittelbar danach am Donnerstagabend von Notfallseelsorgern betreut worden.

Unsere Quellen

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Die dpa ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel Reuters, AFP, AP und SID.

Die Presseabteilung der Polizei verfasst zu vielen Einsätzen einen kurzen Bericht. Der wird den Medien zur Verfügung gestellt. Sie liefern Informationen zum Beispiel zu Unfällen, Ermittlungen und Festnahmen. Außerdem veröffentlicht die Polizei auch Zeugenaufrufe oder Bilder von vermissten Personen und bittet die Medien darum, die Informationen zu verbreiten.

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