Aber jetzt mal von vorne: Ungewöhnlich und selten ist Nachwuchs bei Schabrackentapiren. In der Natur, aber auch im Zoo. Also ist es schon eine kleine Sensation, dass nach 43 Jahren in der Stuttgarter Wilhelma ein Jungtier dieser asiatischen Art der Tapire geboren wurde.

Seit Mittwoch macht das Neugeborene Rundgänge an der frischen Luft und ist somit nun auch für Besucherinnen und Besucher zu sehen. Blöd für die Geparden-Fünflinge, die auch gerade geboren sind. Denn so ein Tapir ist gerade die größere Sensation. Hier bitteschön, die schönsten Bilder!

Was macht das Schabrackentapirbaby mit seinem Minirüssel?
Die Nase und die Oberlippe des Tapirs sind zu einer elastischen Schnauze zusammengewachsen, ähnlich wie beim Elefanten. Diesen Minirüssel benutzt es zum Greifen und im Wasser als Schnorchel: Tapire können ausgezeichnet schwimmen und tauchen!
Das Fell des Kleinen ist noch wie eine helle Zeichnung aus Punkten und durchbrochenen Linien auf dunkelbraunem Grund. Mit zehn Wochen beginnt die Umfärbung, die insgesamt etwa drei Monate braucht. Das erwachsene schwarze Tier sieht dann aus, als habe es eine weiße Decke auf dem Rücken. Im Reitsport werden Überwürfe Schabracke genannt. In freier Wildbahn dient dieses Fell als gute Tarnung.

Nachts gehts ab!
Tapire sind dämmerungs- und nachtaktiv, am aktivsten sind sie zwischen 18 und 4 Uhr. Tagsüber zieht sich das Tier ins dichte Unterholz zurück. Am liebsten essen sie Blätter, Wasserpflanzen, Knospen und Früchte.
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Der kleine Schabracke soll jetzt seine Art retten
Traurige Wahrheit: Auch diese Tiere sind massiv vom Aussterben bedroht. Ihr Lebensraum, die tropischen Wälder in Thailand, Burma, Malaysia und Indonesien werden durch Palmölplantagen und Ackerflächen zerstückelt oder ganz abgeholzt. So haben sie immer weniger Lebensraum und pflanzen sich kaum noch fort. Das kleine Schabrackentapirbaby in der Wilhelma hat deshalb eine große Aufgabe vor sich: Es soll Nachkommen zeugen und so den Fortbestand seiner bedrohten Art sichern.
Aber jetzt erstmal schwimmen, kuscheln und fressen! Ach, könnten wir doch alle ein Schabrackentapirbaby sein...