Nach den tödlichen Schüssen in einem Nachtclub in der norwegischen Hauptstadt Oslo hat das Land die nationale Terrorwarnstufe auf die höchste Stufe angehoben. Die Gefahr einer terroristischen Bedrohung sei „außergewöhnlich“ hoch, teilte der norwegische Geheimdienst PST mit. Behördenchef Roger Berg sagte, man betrachte die Tat als islamistisch motivierten Terroranschlag. Nun gilt Terrorwarnstufe fünf. Bisher war es Stufe drei.
Zwei Menschen wurden in der Nacht auf Samstag getötet und mindestens 21 verletzt, zehn davon schwer. Kurz nach der Tat nahm die Polizei einen Verdächtigen in der Nähe des Tatorts fest. Die Ermittler gehen dem Sender NRK zufolge von einem Einzeltäter aus. Er sei der Polizei schon bekannt.
Schüsse vor Nachtclub in Oslo
Der Zeitung Aftenposten zufolge befindet sich der Nachtclub Londoner Pub, in dem die Schüsse fielen, in einer beliebten Straße im Zentrum von Oslo. Der Club ist vor allem bei Queeren sehr beliebt und einer der größten LGBTIQ+-Clubs in Norwegen. Zivilisten hätten bei der Festnahme des Verdächtigen geholfen, meldete die Zeitung unter Berufung auf die Polizei. Er soll an insgesamt drei Orten in der Hautstadt um sich geschossen haben.
Oslos Polizeichef Christian Hatlo sagte bei einer Pressekonferenz am Samstagmorgen, der mutmaßliche Schütze sei ein iranischstämmiger Norweger, der dem auch für Terrorabwehr zuständigen Inlandsgeheimdienst bekannt sei.
Auch bei der Polizei war er demnach wegen kleinerer Vergehen wie dem Tragen eines Messers und Drogenbesitzes bekannt. Die Polizei teilte mit, sie behandle den „Fall als terroristischen Angriff“.
Pride-Parade in Oslo abgesagt
Für den Samstagnachmittag war in Oslo ein Pride-Marsch geplant. Die Organisatoren sagten ihn jedoch auf Anraten der Polizei ab. Auch alle anderen Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Parade seien vorsorglich abgesagt worden, teilten sie auf Facebook mit.