Die Trauergemeinde wollte gerade Tauben in den Himmel steigen lassen, als die Schüsse fielen. Vier Frauen und zwei Mädchen im Alter von sieben und zwölf Jahren sind durch die Schüsse verletzt worden. Das siebenjährige Mädchen schwebt in Lebensgefahr. Wie die Polizei mitteilte, fielen die Schüsse am Samstag vor einer katholischen Kirche in der Nähe des Bahnhofs Euston.
Schüsse in London aus dem fahrenden Auto
„Erste Untersuchungen deuten daraufhin, dass die Schüsse aus einem fahrenden Auto heraus abgefeuert wurden“, erklärte die Metropolitan Police. Das Auto entfernte sich danach vom Tatort. Jaouida Ifghallal, die an dem Gottesdienst teilnahm, beschreibt in einem Interview mit MyLondon, wie die Insassen eines schwarzen Autos das Feuer auf die Menschen eröffneten.
Wir kamen alle aus der Kirche, waren weiß gekleidet und wollten Tauben steigen lassen. Als wir darauf warteten, fielen die Schüsse.
Die vier Frauen, die bei dem Vorfall verletzt worden sind, sind den Angaben zufolge 21, 41, 48 und 54 Jahre alt. Sie befinden sich im Krankenhaus, ihre Verletzungen seien aber nicht lebensbedrohlich. Allerdings seien die Verletzungen für die 48-Jährige „lebensverändernd“.
Von den Tätern fehlt bislang jede Spur. Die Polizei teilte mit, dass sie mit Hochdruck daran arbeite, die „Verantwortlichen zu ermitteln und vor Gericht zu stellen“. „Jede Schießerei ist inakzeptabel, aber dass mehrere Menschen, darunter zwei Kinder, mitten am Samstagnachmittag durch eine Schießerei verletzt werden, ist schockierend“, sagte Polizeivertreter Ed Wells.
Schüsse auf Trauerfeier „zutiefst“ schockierend
Der Labour-Vorsitzende Keir Starmer, der auch Abgeordneter für die Region ist, zeigte sich auf Twitter „zutiefst schockiert“. Er dankte den Einsatzkräften für ihre Hilfe.
Londons Bürgermeister Sadiq Khan bezeichnete den Vorfall als „zutiefst erschütternd“. Er sprach den Verletzten und ihren Angehörigen seine Unterstützung aus.
Trauerfeier für eine Mutter und ihre Tochter
Der Priester, der den Trauergottesdienst abhielt, sagte der Nachrichtenagentur PA, die Feier sei für die 20-jährige Sara Sanchez und ihre Mutter gewesen. Sie seien beide im November kurz hintereinander gestorben. Sanchez starb den Berichten zufolge an Leukämie, ihre Mutter an einem Blutgerinnsel, nachdem sie mit dem Flugzeug aus Kolumbien nach London gekommen war.