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Björn Widmann
Björn Widmann (Foto: SWR3)
Leo Eder
Leo Eder (Foto: SWR3)

Das idyllisch gelegene Brienz in Graubünden ist nur knapp dem Supergau entgangen. Ein ganzer Hang ist dort abgerutscht – hat Brienz aber vorerst verschont.

Seit Wochen haben die ehemaligen Bewohner von Brienz in der Schweiz auf diesen Moment gewartet – viele mit großen Bauchschmerzen. In der Nacht auf Freitag ist es dann passiert: Ein gigantischer Hang ist abgerutscht, hat ihr geliebtes Dorf aber knapp verfehlt. Das hat die Gemeinde Albula auf Twitter mitgeteilt.

#InfoGFS: In der Nacht ist ein grosser Teil der #Insel Richtung Brienz/Brinzauls abgegangen. Die Felsmassen verfehlten das Dorf nur knapp: Auf der Kantonsstrasse beim Schulhaus hinterliessen sie eine meterhohe Ablagerung. #BrienzerRutsch #GlückGehabt pic.twitter.com/yedkdjPiKa

Gemeindesprecher Christian Gartmann hat am Morgen gesagt, der Schutt türmte sich auf bis zu zwölf Meter auf. Eine Straße wurde komplett verschüttet. „Wir gehen derzeit davon aus, dass dies leider noch nicht ganz alles war“, sagte er der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Warum es zu dem Felssturz kam, hört ihr im SWR3-Topthema mit Caro Knape:

Logo SWR3 (Foto: SWR, SWR)

Diverses SWR3 Topthema: Die gewaltige Kraft der Natur

Dauer

Anmod: Ein Dorf in den Bergen mit Wiesen drum herum und einem Berg dahinter – das ist das Vorher-Bild von Brienz. Ein Ort in der Schweiz, rund 35 Kilometer von Davos entfernt, auf 1100 Metern Höhe. Das Nachher-Bild sieht so aus. Das Dorf steht noch, aber direkt dahinter liegt jetzt ein gigantischer grauer Schuttberg. Der Abbruch der Felsmassen ist erwartet worden. Und trotzdem hat die Natur hier ein Ausrufezeichen gesetzt.
Die gewaltige Kraft der Natur – das ist das SWR3 Topthema mit Caro Knape.

Großteil des Hangs abgerutscht – keine Hinweise auf Schäden im Dorf

Wie es aussieht, ist ein großer Teil des Hangs über dem Dorf sehr rasch abgerutscht, hat die Gemeinde Albula mitgeteilt. Die Gesteinsmassen kamen demnach knapp oberhalb des Dorfes zum Stillstand. Berichte über Schäden in dem Dorf lagen zunächst nicht vor.

In der Gegend gilt die höchste Gefahrenstufe. Zwei Straßen und eine Bahnlinie im Gebiet um Albula wurden gesperrt. Deshalb musste auch der 6. Etappenstart des Fahrradrennens Tour de Suisse am Freitag von La Pont nach Chur verlegt werden.

Brienz schon im Mai komplett geräumt

Ich wollte ein letztes Mal hochgehen und mich vom Haus meiner Eltern verabschieden. Wir wissen nicht, ob es unser Brienz in zwei Wochen noch geben wird.

So die Worte einer Frau, die in dem Graubündener Bergdorf aufgewachsen ist. Sie ist eine der über 80 Einwohner, die ihre Heimat vorübergehend, aber vielleicht auch für immer verlassen mussten.

Dorf Brienz rutscht einen Meter pro Jahr

Ihre Heimat ist Brienz, ein kleines Schweizer Alpendorf 25 Kilometer Luftlinie südwestlich von Davos (nicht zu verwechseln mit Brienz am Brienzersee). Es ist schön dort – es gibt nur ein Problem: Das Dorf rutscht seit 20 Jahren mit etwa einem Meter pro Jahr Richtung Tal. Und nicht nur das Dorf: Die ganze Region ist seit Jahrhunderten in Bewegung, regelmäßig kommt Geröll den Berg hinunter. Der Berg oberhalb von Brienz ist laut Experten schon seit Jahrtausenden in Bewegung.

Evakuierung war schon seit Jahren geplant

Schon 2019 wurden den Bewohnern Evakuierungspläne vorgestellt. Damals hoffte man allerdings noch, das Dorf mithilfe eines Drainage-Tunnels retten zu können, der das Wasser aus dem Berg hätte ziehen können. Denn Wasser begünstigt das Rutschen des Gesteins.

Ein grosser Teil des #Felsens oberhalb des Bündner Dorfes #Brienz ist in der Nacht abgebrochen. Die #Felsmassen hätten das Dorf nur knapp verfehlt. https://t.co/s4q1TFwxAz

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