Man muss ihn einfach mögen: Sebastian Beutler ist 39 Jahre alt, hat jede Menge Tattoos und im Gesicht einen großen Anker. Das Herz auf der Zunge und ein Bastlerherz wie ein kleiner Junge. Drei Jahre Bauzeit und etwa 2.500 Arbeitsstunden hat er in den Eigenbau des riesigen Fahrrades gesteckt. Seine Bekannten hätten ihn vor seinem Vorhaben gewarnt: „Du hast einen Knall, lass das.“
Technische Daten des schwersten Fahrrads der Welt
Beutler nennt das Rad „Kleine Johanna“. Es ist 5,2 Meter lang, fast zwei Meter hoch und wiegt 2,18 Tonnen. Es hat ein Lkw-Getriebe kombiniert mit einer Fahrradschaltung. Es hat auch einen Motor, „aber der betreibt nur die Lichtmaschine und lädt mein Handy auf.“
Schwerstes Fahrrad der Welt auf der Cyclingworld Düsseldorf
Der Weltrekord ist Beutler vor einigen Monaten vom Rekord-Institut für Deutschland bestätigt worden. Dieses gilt als das deutschsprachige Pendant zum Guinnessbuch der Rekorde. Er präsentierte das Monstrum bei der Fahrradmesse Cyclingworld in Düsseldorf.
Die „Kleine Johanna“ hat 35 Vorwärts- und 7 Rückwärtsgänge und lässt sich mit Pedalen bewegen, eben wie ein ganz normales Fahrrad. „Ich kann sogar noch problemlos 15 Tonnen damit ziehen“, sagt Beutler, der das Lastenrad in seiner Heimat in Köthen (Sachsen-Anhalt) gebaut hat. Sein Rad hat dafür auch einen Dosenhalter aus massivem Gusseisen.
Mountainbike-Strecken in BW und RLP: Hier findet ihr sie!
Mit dem Fahrrad in den Urlaub an die Ostsee
Im kommenden Sommer möchte er mit dem Rad erstmals in Urlaub an die Ostsee fahren.
Das sind 389 Kilometer und ich brauche dafür etwa einen Monat.
Die Reifen und die meisten Materialien – bis auf die Felgen – hat er von Schrottplätzen. Wenn hinter ihm Autos hupen, weil sie sein Rad als zu sperrig und langsam empfinden, steige er einfach ab und gehe weg, sagt Beutler. Er müsse das Rad auch nicht abschließen. Er habe nicht einmal ein Schloss dafür.
10 echte Fallen beim Fahrrad-Kauf – auch E-Bike
Auf die Frage, warum er es gebaut hat, sagt er trocken: „Es hat noch keiner vorher gemacht und ich hatte Lust drauf.“
