Eine solche Entdeckung macht man bei einem Spaziergang im Duisburger Süden nicht jeden Tag: Auf Höhe des Ortsteils Ehingen ist ein Seehund durch den Rhein geschwommen. Am Samstag und am Montag wurde das Tier in der Gegend beobachtet. Die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet berichtet, dass es sich damit um den vierten Nachweis in Nordrhein-Westfalen seit 2003 handelt.

Nachrichten Seltener Besuch: Seehund im Rhein
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Wie kommt der Seehund in den Rhein?
Die Seehundbestände seien im Wattenmeer aktuell auf einem sehr hohen Niveau, so Tobias Rautenberg von der Biologischen Station des Westlichen Ruhrgebiets. „Deswegen steigt natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich einzelne Tiere mal in den Rhein verschwimmen.“ Über die enorme Entfernung zur Nordsee von 250 Kilometern zeigt sich aber auch der Experte erstaunt.

Ist der Seehund in Gefahr?
Durch den guten Fischbestand im Rhein hat der Seehund keine Probleme, genug zu fressen zu bekommen, sagt Rautenberg weiter. Auch die Gefahr durch den Schiffsverkehr schätzt er für Seehunde eher gering ein: „Die sind ja auch nicht doof. Die können gut sehen, die können gut hören.“

Seehund im Rhein: Rückweg in die Nordsee
Jetzt stellt sich die Frage, ob der Seehund alleine den Weg zurück in die Nordsee finden wird. Rautenberg zeigt sich hier optimistisch: „Er muss ja eigentlich nur der Strömung folgen, dann kommt er ganz automatisch nach Holland in die Nordsee.“ Die Erfahrungen aus der Vergangenheit hätten außerdem gezeigt, dass keiner der Seehunde nach der Sichtung geschwächt oder orientierungslos aufgefunden wurde.