58 Prozent der befragten Mädchen und jungen Frauen werden laut der Umfrage in den sozialen Medien beleidigt, bedroht oder diskriminiert. Deutschland schneidet im internationalen Vergleich noch schlechter ab — hier liegt der Wert bei 70 Prozent.
Die häufigsten Belästigungen hierzulande passieren dabei auf Instagram und auf Facebook — zum Beispiel beleidigende Nachrichten wie „Du siehst so dick aus“. Manche Mädchen und Frauen bekommen aber auch anstößige Fotos geschickt oder ihnen wird Geld für Sex geboten. Das hat die Geschäftsführerin der Kinderrechtsorganisation Plan International, Maike Röttger, bei SWR3 erzählt.
Wir wissen ja, wie unsicher sich Mädchen und junge Frauen auf der Straße fühlen — vor allen Dingen da, wo es schlecht beleuchtet ist. Das gleiche Gefühl haben sie, wenn sie in sozialen Netzwerken unterwegs sind.
Belästigung im Netz oft schlimmer als auf der Straße
Die Studie hat auch ergeben, dass die Belästigung im Netz oft noch schlimmer ist als auf der Straße. Das liege vor allem daran, dass so schwer fassbar sei, wer eigentlich dahinter steckt, sagt Maike Röttger.
Deshalb fordert sie eine gleichberechtigte Gesellschaft, in der alle Respekt voreinander haben. Nur dann könnten auch langfristig Dinge verändert werden.
Die Ergebnisse des Mädchenberichts zeigen, wie machtlos sich viele Mädchen und junge Frauen in sozialen Netzwerken fühlen und dass es viel zu wenig Mechanismen gibt, um wirksam gegen Angriffe und Schikane vorzugehen.
Weltweite Umfrage unter Mädchen und jungen Frauen
Für die Umfrage hat die Kinderrechtsorganisation Plan International weltweit 14.000 Mädchen und junge Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren befragt — 1.003 davon in Deutschland.