Dank Internet sind wir alle miteinander verknüpft – egal wo wir sind, wir können jederzeit mit unseren Freunden und Verwandten Kontakt aufnehmen. Egal, ob wir in sekundenschnelle Nachrichten ans andere Ende der Welt schicken, mit der Verwandtschaft in Australien videotelefonieren oder im US-Klamottenshop neue Jeans bestellen.
Aber wie kommen unsere Daten eigentlich dorthin, wo sie ankommen sollen? Das hat der Physiker und Datenwissenschaftler Tyler Morgan Wall eindrucksvoll sichtbar gemacht. Er hat das Internet virtuell sichtbar gemacht.
Wie sieht das Internet aus?
Im Grunde sieht das Internet tatsächlich aus wie ein weltumspannendes Netz. Die Kontinente sind durch Glasfaserkabel miteinander verbunden, so kommen zum Beispiel Daten aus Südamerika nach Europa. Die Leitungen liegen auf dem Meeresboden und übertragen unsere Videos, Fotos oder Anrufe in Sekundenschnelle an weit entfernte Orte.
Wie viele Unterseedatenkabel gibt es auf der Welt?
Insgesamt verbinden knapp 180 Unterseekabel die bewohnten Kontinente und Inselstaaten untereinander mit dem Internet. Zwischen Europa und Nordamerika sind mehr als ein Dutzend Unterseekabel im Einsatz – zum Beispiel das Kabel Atlantic Crossing 1. Das ist ein 14.000 Kilometer langer Kabelring, der seit 24 Jahren in Betrieb ist.
Über diesen Ring werden Daten zwischen den beiden Kontinenten ausgetauscht – das läuft über vier Stationen: Brookhaven in den USA, Land’s End im Vereinigten Königreich, Beverwijk in den Niederlanden und Westerland in Deutschland.
Atlantic Crossing 1 überträgt Daten mit einer Geschwindigkeit von 80 Gigabit in der Sekunde. Umgerechnet überträgt die Leitung damit etwa zwei HD-Kino-Filme pro Sekunde.
Gibt es noch eine schnellere Datenübertragung?
Im Vergleich zur Apollo-Leitung überträgt Atlantic Crossing 1 im Schneckentempo. Die Apollo-Leitung verbindet Europa mit Nordamerika über zwei je 6.500 Kilometer lange Leitungen. Eine schickt die Daten von Europa in die USA, die andere in die entgegengesetzte Richtung.
Die Leitung ist mittlerweile so schnell, dass Daten mit einer Geschwindigkeit von 8 Terabits pro Sekunde zwischen den Kontinenten verschickt werden können. Umgerechnet bedeutet das: Pro Sekunde könnten etwa 200 HD-Kino-Filme zwischen den USA und Europa ausgetauscht werden.
Deutschland ist an die Apollo-Leitung nicht direkt angeschlossen. Eine Leitung geht von Bude in Großbritannien nach Shirley in den USA, die andere von Lannion in Frankreich nach Manasquan in den USA.