Santiago Sanchez Cogedor hatte sich etwas in den Kopf gesetzt. Er wollte von Madrid nach Katar zur Fußball-WM laufen. 7.000 Kilometer liegen Ende Dezember letzten Jahres vor ihm, als er in Alcala de Henares bei Madrid seine Reise startet. Seine ungewöhnliche Wanderung dokumentiert der Spanier auf Instagram – fast 50.000 Follower verfolgen seinen Weg und dann plötzlich Funkstille.
Am 1. Oktober der letzte Post: „Ein Berg trennt mich noch vom Iran – das nächste Land, bevor ich in Katar ankomme“, schreibt er. 17 Tage warten seine Eltern vergeblich auf ein Lebenszeichen von ihm. Dann melden sie ihren Sohn als vermisst.
Vermisster Fußball-Fan offenbar im Gefängnis im Iran
Nun wird offenbar klar: Der 40-Jährige soll gemeinsam mit seinem Übersetzer am 2. Oktober im Iran festgenommen worden sein, während er das Grab von Mahsa Amini besucht habe. Er befinde sich in Isolationshaft, berichtet der TV-Sender Iran International.
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Die Gründe der Inhaftierung sind unklar. Ebenso ob Sanchez sein Ziel, die WM in Katar, noch pünktlich erreichen wird.
Vermisster Fußball-Fan: Spanische Botschaft im Kontakt mit Iran
Der Sender Iran International erklärte auf Twitter, das spanische Außenministerium habe die Festnahme bestätigt. Eine offizielle Stellungnahme des spanischen Außenministeriums gibt es bislang aber nicht.
SWR3-Reporterin Franka Welz:

Nachrichten Vermisster Spanier offenbar im Iran in Haft
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Die Spur von Santiago Sánchez verliert sich im Iran. Dort sitz er offenbar derzeit im Gefängnis. SWR3-Reporterin Franka Welz.
Die Nachrichtenseite infobae berichtet, Sanchez befinde sich in einem Gefängnis in Teheran und sei bei guter Gesundheit. Seine Mutter, Celia Cogedor habe dem spanischen Fernsehsender Trece gesagt: „Das Außenministerium hat uns bestätigt, dass er im Iran inhaftiert ist und dass es ihm gut geht“. Die spanische Botschaft in Teheran unternehme „die notwendigen Schritte“, um „bei den iranischen Behörden eine Genehmigung zu beantragen, damit wir ihn besuchen können“, so die Mutter weiter.