Die Polizei-Gewerkschaft GdP fordert nach dem Ausfall Konsequenzen. Gewerkschaftschef Jochen Kopelke sagte, wenn man über Stunden keine Notrufe absetzen könne, sei das gefährlich. Es verunsichere die gesamte Bevölkerung.
Wir dürfen uns nicht der Technik ausliefern und einfach nur hoffen, dass schon nichts passieren wird. Notfallrettung muss 24/7 funktionieren: mit oder ohne Strom und Telefon.
Kopelke fordert deshalb Investitionen in eine verlässlichere technische Infrastruktur. Außerdem müssten Ersatzsysteme aufgebaut werden. Es stelle sich auch die Frage, ob die Krisenpläne der Telekommunikationsunternehmen gut genug seien und ob diese von der Bundesnetzagentur ausreichend überprüft würden.
Probealarm Bundesweiter Warntag: Hat der Alarm bei euch funktioniert?
Beim Warntag am Donnerstag sollten Sirenen heulen, Handys schrillen und Anzeigetafeln leuchten. Alles als Probe für den Ernstfall.
Notruf gestört: Was kann ich tun?
Sollte über die Notrufnummer 110 keine Verbindung aufgebaut werden können, ist die Alternative meist die Direktwahl des örtlichen Polizeireviers. In dringenden Fällen kann die Notrufnummer 112 gewählt werden. Auch die Notrufapp Nora steht zur Verfügung.
Wo bekomme ich Updates zur Störung der Notrufnummer?
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz hat über die Störung bei der Notrufnummer informiert. Als die Störung behoben war, wurde die Meldung aktualisiert. Außerdem kann man Warnapps wie Nina und Katwarn nutzen, um von Gefahreninformationen in der eigenen Region zu erfahren.
Ausfall bei Telefónica/O2: Das ist passiert
Grund für die meisten Problem-Meldungen am Donnerstag waren wohl Störungen im Mobilfunknetz von Telefónica/O2. Möglicherweise hingen damit auch die gemeldeten Probleme, die Notrufnummern zu erreichen, zusammen. Am Abend entspannte sich die Lage. Telefónica meldete, dass nahezu alles wieder funktioniere. Am Freitagmorgen gab das Unternehmen bekannt, die Störung sei vollständig behoben.
Telekom und Vodafone: Wir waren es nicht
Die Deutsche Telekom und Vodafone hatten zuvor schon klargestellt, dass ihre Netze störungsfrei funktionierten. Vodafone verwies darauf, dass Anrufe in das O2-Netz wegen der dortigen Störung zeitweise nicht möglich gewesen seien. Das eigene Netz arbeite hingegen „in guter Qualität“.
Im O2-Netz waren Handyanrufe am Nachmittag für einen Teil der Nutzer zeitweilig nicht möglich gewesen. Grund für die Einschränkungen bei der mobilen Telefonie sei eine Störung an einem Sprachübertragungsserver gewesen, teilte das Unternehmen mit. Ein Großteil der Telefonate könne aber über andere Server übermittelt werden. Anrufe mit Apps wie Whatsapp waren über O2-Datenübertragungsserver durchgängig möglich gewesen.