Nach Angaben der Ermittler war es nicht der 45-jährige Mann, der zuerst verdächtigt wurde. Es sei nun „gesichert“, dass bei dem Unfall ein 34 Jahre alter Mann am Steuer saß. Das habe sich aus Auswertungen der Spuren und Befragungen von Zeugen ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Zuerst war die Polizei davon ausgegangen, dass der 34-Jährige nur als Beifahrer in dem Auto saß, das den Unfall verursacht hat.
Unfallverursacher war betrunken und hatte keinen Führerschein
Der 34-jährige Mann schwebe weiter in Lebensgefahr, er sei derzeit nicht vernehmungsfähig. Schon bevor klar war, wer am Steuer saß, hatte die Polizei mitgeteilt, dass beide Männer betrunken waren. Den Angaben nach standen sie „unter sehr erheblichem“ Alkoholeinfluss. Das sagte der Oberstaatsanwalt, ohne auf die genauen Promillewerte einzugehen.
Außerdem hatten der 34-Jährige und der 45-Jährige keinen Führerschein. Der ältere der beiden habe seinen vor 16 Jahren verloren, sagte eine Polizeisprecherin. Über die Gründe machte sie keine Angabe.
Wie ist der Unfall in Bad Langensalza passiert?
Aus bislang ungeklärter Ursache ist ein Auto mit drei Insassen am späten Samstagnachmittag auf der Bundesstraße 247 bei Bad Langensalza in den Gegenverkehr geraten und mit zwei Fahrzeugen zusammengestoßen. Diese beiden Wagen gingen sofort in Flammen auf und brannten aus. Insgesamt sind also drei Unfallautos mit großer Wucht ineinander gekracht. Der Unfall ereignete sich in einer langgezogenen Kurve.
Sieben Menschen haben dabei ihr Leben verloren. Drei junge Männer und zwei Frauen waren erst 19 Jahre alt und saßen gemeinsam in einem Wagen. Neben den Jugendlichen starb der 60 Jahre alte Fahrer eines der entgegenkommenden Autos sowie ein 44 Jahre alter Insasse in dem unfallverursachenden Fahrzeug.
Stau oder frei? Check deine Strecke
Seelsorger kümmern sich um traumatisierte Menschen
Noch am Samstagabend hatten die Ermittlungen zur Unfallursache begonnen, Seelsorger waren bei der Überbringung der Todesnachrichten anwesend. Diese werden auch in den kommenden Tagen für die eingesetzten Rettungskräfte und Polizisten Ansprechpartner sein.
So funktioniert die Rettungsgasse
Der Unfall rief nicht nur bei Einsatz- und Rettungskräften große Betroffenheit hervor. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sprach den Angehörigen auf Twitter sein Mitgefühl aus.
Trauergottesdienst für die sieben Todesopfer
Am Mittwochabend fand ein Trauergottesdienst für die Opfer des Unfalls statt. Bereits am Dienstag hatten sich hunderte Menschen vor der Kirche in Mühlhausen in der Nähe des Unfallortes versammelt. Sie stellten Kerzen auf und legten Blumen nieder. „Die Menschen sind so aufgewühlt, deswegen müssen sie einen Ort und Raum für ihre Trauer haben“, erklärte Andreas Piontek von der Evangelischen Kirche.