Ein Wirbelsturm hat in Tschechien in mindestens sieben Dörfern schwere Schäden angerichtet. Die Gegend liegt im tschechischen Mähren, etwa 100 Kilometer nordöstlich von Österreichs Hauptstadt Wien. Drei Menschen sind ums Leben gekommen, Dutzende wurden verletzt.
Bei dem Tornado nahe der Wein-Stadt Hodonin wurden Häuser zerstört, Dächer abgedeckt, Stromleitungen umgerissen und Autos umhergeworfen. Bei dem Unwetter gab es neben der Windhose auch üble Hagelschauer.
Fotos: So hat der Wirbelsturm in Tschechien gewütet

Tornado in Tschechien: Mindestens 80 Verletzte im Krankenhaus
Die ganze Nacht suchten Rettungskräfte nach möglicherweise Verschütteten. In der Gegend werden viele Menschen noch vermisst. Eine Sprecherin der Rettungskräfte sagte, mehr als 80 Menschen seien mittlerweile ins Krankenhaus gebracht worden. Es gebe aber noch mehr Verletzte. Man geht derzeit von rund 200 aus. Helfer suchen immer noch mit Spürhunden nach möglichen Verschütteten.
Tschechiens Ministerpräsident Andrej Babis will am Freitagnachmittag in das Unglücksgebiet reisen – gleich nach seiner Rückkehr aus Brüssel. Seine Regierung hat schon schnelle finanzielle Hilfe für die Betroffenen versprochen. Viele von ihnen haben das Dach über dem Kopf verloren.
Augenzeuge des Wirbelsturms: Als würde ein Zug näherkommen
Viele Einwohner der betroffenen Ortschaften stehen unter Schock: „Auf einmal habe ich ein merkwürdiges Dröhnen gehört, als ob ein Zug näherkommen würde“, sagte ein Augenzeuge der Zeitung Pravo.
Dann begann die Hölle, alles flog herum.
Sein Haus habe kein Dach mehr, keine Zimmerdecke, keine Fenster, sagte ein anderer. In den sozialen Medien verbreiteten sich schnell Videos von der Windhose über der Region Hodonin – viele Worte verloren die geschockten Augenzeugen der Naturkatastrophe dabei nicht.
Die Bilder sprechen für sich: Auch JayDieselWorld hat den Tornado gefilmt, als er über Mähren zog.
Besonders beeindruckend sind die Aufnahmen, die Twitter-User Intersucho gemacht hat: Hier ist der Rüssel des Tornados besonders gut zu sehen. Er schrieb dazu: „Wir sind nicht in Colorado, USA. Das ist Tschechien, Südmähren, nahe der österreichischen Grenze.“
Martin Masarik postete ein Video, das das ganze Ausmaß der Zerstörungen in der Gegend um Hodonin zeigt.