Es handelt sich dabei um eine 22-jährige Studentin. Nach Angaben ihrer Angehörigen starb sie im Krankenhaus, nachdem sie eine Woche lang im Koma gelegen hatte. Auch ein neunjähriger Junge liegt noch im Koma. Derzeit laufen die Ermittlungen, wie es zu der Massenpanik kommen konnte.
Rapper Drake und Scott verklagt
Auch eine Klage gegen die beiden Rapper Drake und Travis Scott liegt vor. Kläger ist der 23-jährige Kristian Paredes, der bei der Massenpanik schwer verletzt wurde. In der Klageschrift heißt es, Scott, der seit 2018 das Festival organisiert, habe bereits bei früheren Veranstaltungen Chaos gestiftet. Drake wird vorgeworfen, er habe die Stimmung noch weiter aufgeheizt, als er auf die Bühne gekommen sei. Er habe seine Show fortgesetzt, obwohl die Menge außer Kontrolle gewesen sei. Auch der Konzertveranstalter Live Nation wurde von Paredes verklagt.
Drake nach Festival-Unglück: „Mein Herz ist gebrochen“
Der kanadische Rap-Star Drake sprach den Hinterbliebenen sein Beileid aus. „Mein Herz ist gebrochen für die Familien und Freunde derer, die ihr Leben verloren haben, und für alle, die leiden“, schrieb er auf Instagram. „Ich werde weiter für sie alle beten, und ihnen auf jede erdenkliche Weise behilflich sein.“
Auch Travis Scott äußerte sich auf Twitter zu dem Unglück. Er schrieb: „Ich bin völlig am Boden zerstört von dem, was letzte Nacht passiert ist“ – und er werde für die Betroffenen und deren Angehörige beten. Die Polizei in Houston habe seine volle Unterstützung. Wie der Sender CNN unter Berufung auf Scotts Sprecher berichtete, wolle der Musiker die Kosten für die Beerdigungen der Unglücksopfer übernehmen.
Massenpanik beim „Astroworld“-Festival in Texas ausgebrochen
Doch was ist überhaupt genau passiert? Am Freitagabend (Samstagmorgen MEZ) brach offensichtlich Panik bei dem Festival in Houston aus. Laut dem Fernsehsender CNN ereignete sich das Unglück während eines Auftritts des US-Rappers Travis Scott. Es soll zu einem Gedränge vor der Bühne gekommen sein, so der Feuerwehrchef aus Houston. Aktuell wertet die Polizei Videoaufnahmen des Konzerts aus, um herauszufinden, wie es zu dem Gedränge kam.
Die Menschen fielen um, wurden bewusstlos und es entstand zusätzliche Panik.
Laut des Feuerwehrchefs ist die Ursache der Todesfälle noch nicht geklärt. Ein Gerichtsmediziner soll die Fälle untersuchen. Die Todesopfer sind im Alter zwischen 14 und 27 Jahren, gab Houstons Bürgermeister Sylvester Turner am Samstagnachmittag (Ortszeit) bekannt.
Konzertbesucher erlitten Herzstillstand
Viele Zuschauer kamen im Gedränge zu Fall. Elf Festivalbesucher erlitten den Angaben der Polizei zufolge einen Herzkreislaufstillstand. „Innerhalb weniger Minuten gingen mehrere Menschen zu Boden und erlitten eine Art Herzstillstand“, erklärten die Ermittler. Zwar waren Rettungskräfte beim Konzert im Einsatz, doch diese waren einem Unglück dieser Größenordnung nicht gewachsen. Mehr als 300 Menschen mussten in einem Feldhospital am Festivalgelände behandelt werden.
Bezirksrichterin Lina Hidalgo hob hervor, dass viele der Opfer sehr jung gewesen seien, einige erst zehn Jahre alt. Sie sprach von einer „schrecklichen Tragödie“. Die Behörden richteten eine Anlaufstelle ein, an die sich Angehörige auf der Suche nach Vermissten wenden konnten.
Spritzte jemand anderen Menschen etwas ein?
In den sozialen Medien wurden angeblich unzureichende Sicherheitsvorkehrungen kritisiert. Es war auch die Rede von Helfern, die mit der Lage überfordert waren. Eine Krankenschwester, die selbst in dem Gedränge ohnmächtig geworden war, erzählt, wie sie versucht habe, medizinischem Personal und anderen Helfern die Benutzung eines Defibrillators zu erklären, und sich an Wiederbelebungsmaßnahmen beteiligt habe, nachdem sie selbst wieder zu sich gekommen war.
Augenzeugen wollen zudem eine Person beobachtet haben, die Menschen in der Menge ein Mittel eingespritzt haben soll. Das berichtet tmz.com. So soll auch jemand von den Sicherheitskräften einen Stich im Nacken gefühlt haben und ohnmächtig geworden sein, berichtet Polizeichef Troy Finner. Der Mann konnte von Sanitätern mit einem Notfallmedikament für eine Opiatüberdosierung wiederbelebt werden.
Polizei ermittelt zur Ursache der Massenpanik
Etwa 50.000 Besucher waren zur Astroworld gekommen, das laut Veranstaltern ausverkauft war. Rapper Travis Scott, der das Musikfestival selbst ausrichtet, hatte laut einem Bericht der Zeitung Houston Chronicle seinen Auftritt am Freitagabend mehrmals wegen Zwischenfällen im dicht gedrängten Publikum unterbrochen – unter anderem, um Sicherheitskräfte um Hilfe zu bitten. Das ist auch auf Videomitschnitten von Konzertbesuchern zu sehen. Doch erst kurz nach 22 Uhr, gut eine halbe Stunde nach den ersten Zusammenbrüchen vor der Bühne, wurde die Show abgebrochen. Alle für Samstag geplanten Auftritte wurden abgesagt.