Im Prozess gegen die Betreiber Cyberbunkers im rheinland-pfälzischen Traben-Trarbach sind die Angeklagten zu Haftstrafen verurteilt worden. Der Hauptangeklagte, ein Mann aus den Niederlanden, wurde zu fünf Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.
Ein Manager der Bande muss zwei Jahre und sechs Monate in Haft, der ältere Sohn des Hauptangeklagten vier Jahre und drei Monate. Bei den übrigen Angeklagten lagen die Strafen zwischen drei Jahren und einem Jahr auf Bewährung.
Das Landgericht Trier sah es als erwiesen an, dass die insgesamt acht Beschuldigten in einem ehemaligen Bundeswehrbunker ein Rechen- und Datenzentrum für kriminelle Kunden betrieben haben. Damit endet der gut ein Jahr dauernde Prozess. Laut Generalstaatsanwaltschaft war es einer der bundesweit größten Prozesse gegen Cyberkriminalität.
Cyberbunker-Prozess: Fünf Jahre Ermittlungen
Fünf Jahre hatten die Ermittlungen der Polizei gedauert. Ende September 2019 schlugen die Fahnder dann zu: Hunderte Polizisten hoben das illegale Rechenzentrum in einem alten Bunker in Traben-Trarbach aus.
Sie schleppten mehr als 400 Rechner aus dem Areal. Darauf waren tausende virtuelle Server, die Seiten im Darknet gehostet hatten. Dort wurde alles verkauft, was illegal ist: Drogen, Kinderpornos, Falschgeld, Waffen, gestohlene Daten und sogar Auftragsmorde. Insgesamt waren auf den Rechnern mehr als zwei Millionen Gigabyte an Daten gespeichert.

Mammut-Prozess in Trier: Acht Angeklagte vor Gericht
Seit Oktober 2020 standen sieben Männer und eine Frau vor Gericht. Sie sollen das Rechenzentrum betrieben haben. Angeklagt waren sie wegen Gründung einer kriminellen Vereinigung und Beihilfe zu mehr als 240.000 Straftaten. Für den Prozess waren mehr etwa 80 Verhandlungstage angesetzt – mehr als 100 Zeugen wurden gehört.