Es war ein düsteres Bild seines Landes, das US-Präsident Donald Trump am Vorabend des Unabhängigkeitstages malte. Es werde gerade eine mitleidlose Kampagne geführt, um Amerikas Geschichte auszulöschen, sagte er am Fuß von Mount Rushmore.
Trump rechnet mit Protestbewegung ab
Diese Bewegung greife offen das Erbe aller vier Präsidenten an, die in dem Monument abgebildet seien, sagte der Präsident vor rund 7.500 Zuschauern. Die unterbrachen seine Rede immer wieder mit USA!-Rufen oder forderten laut „Noch vier Jahre!“. Viele Zuschauer trugen rote Trump-Kappen – kaum jemand eine Mund-Nasen-Maske.

Nachrichten Trump spricht in seiner Rede von „angry Mobs“
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Trump sprach von einem linksextremen Faschismus, der absolute Unterwerfung fordere, von einer linken Revolution, die die amerikanischen Helden diffamieren, die Werte ausradieren und die Kinder indoktrinieren wolle. Der Präsident bezog sich offenbar auf die Proteste, mit denen seit Wochen hunderttausende Menschen gegen Polizeigewalt und Rassismus demonstrieren.
Trumps Anschuldigungen gegen Teilnehmer an den Protesten sind nicht neu - am Mount Rushmore ließ er sie aber in geballter Form los. In mehreren Städten waren bei Protesten Statuen gestürzt worden, die historische Figuren darstellen, die in Verbindung mit Rassismus gebracht werden.
Die US-Demokraten wollen umstrittene Statuen verbannen. Auch wurden Forderungen zur Umbenennung einiger Militärstützpunkte laut, die an Anführer der Konföderierten Staaten im amerikanischen Bürgerkrieg erinnern.
Trump wehrt sich gegen all dies – die überlebensgroßen Steinköpfe der Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln am Mount Rushmore gaben seiner Botschaft den scheinbar passenden Rahmen.