Russland versucht weiter, die Ukraine einzunehmen: Während die Welt den Einmarsch verurteilt, zerstören russische Truppen Städte und Infrastruktur. Alle Infos dazu.
Sahelzone: 30 Millionen Menschen brauchen Hilfe
In der Sahelzone brauchen in diesem Jahr etwa 30 Millionen Menschen lebensrettende Hilfe. Laut UN sind es vor allem Frauen und Kinder. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein Anstieg um zwei Millionen Menschen. Wegen der gestiegenen Kosten seien Hilfsorganisationen gezwungen, halbe Rationen an die Bedürftigen zu verteilen. Die Sahelzone steht vor der schlimmsten Nahrungsmittelkrise seit zehn Jahren. Die Hauptgründe dafür sind unter anderem die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, die russische Getreideblockade in der Ukraine und die klimabedingten Dürren und Überschwemmungen.
NATO will schnelle Eingreiftruppe auf 300.000 aufstocken
Die NATO will die Zahl ihrer schnellen Eingreiftruppe drastisch erhöhen – auf mehr als 300.000. Das hat Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel mitgeteilt. Bisher umfasst die Truppe rund 40.000 Soldatinnen und Soldaten. Stoltenberg äußerte sich kurz vor dem Treffen der 30 Nato-Mitgliedsstaaten in Madrid am Mittwoch und Donnerstag.
Verteidigungspolitik NATO will schnelle Eingreiftruppe ausbauen
Die NATO will die Zahl ihrer schnellen Eingreifkräfte von etwa 40.000 auf mehr als 300.000 erhöhen. Das kündigte Generalsekretär Stoltenberg vor dem Gipfel in Madrid an. Grund ist… mehr...
G7-Staaten wollen Ukraine so lange wie nötig unterstützen
Die G7-Staaten haben der Ukraine zugesagt, das Land so lange wie nötig zu unterstützen. Es sei allein die Entscheidung der Ukraine, wie eine Friedenslösung gestaltet werden könne, so eine Erklärung des G7-Gipfels in Schloss Elmau. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij in einer Videoschalte weitere Waffenlieferungen gefordert, vor allem Luftabwehrsysteme. Außerdem rief er die G7-Staaten dazu auf, neue Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Die hat die US-Regierung bereits angekündigt. Vor allem militärische Produktions- und Lieferketten sollen demnach betroffen sein.
Regionalpolitiker: Einwohner sollen aus Lyssytschansk fliehen
In der ostukrainischen Stadt Lyssytschansk haben die Behörden die Bevölkerung jetzt zur Flucht aufgefordert. Es gebe eine reale Bedrohung für Leib und Leben, schrieb der Regionalgouverneur auf Telegram. Vor dem russischen Angriff auf die Stadt lebten dort rund 100.000 Menschen. Wie viele von ihnen noch dort sind, ist unklar. Die Behörden erklärten, die Situation in Lyssyschansk sei sehr kritisch, die russischen Angriffe richtete katastrophale Schäden an. Die Stadt gilt als letzte größere ukrainische Bastion in der Region Luhansk.
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht an ukrainischen Autor
Der ukrainische Schriftsteller, Übersetzer und Musiker Serhij Zhadan erhält den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Das teilte der Stiftungsrat in Frankfurt mit. Der Autor werde für sein herausragendes künstlerisches Werk geehrt und für seine humanitäre Haltung, mit der er die Menschen im Krieg unterstütze. In seinen Romanen, Essays, Gedichten und Songtexten führe er in eine Welt, die große Umbrüche erfahren habe und zugleich von der Tradition lebe, so der Stiftungsrat. Zhadan gehört zu den wichtigsten Stimmen der ukrainischen Gegenwartsliteratur.
G7-Gipfel: Krieg in der Ukraine steht auf der Tagesordnung
Am zweiten Tag des G7-Gipfels in Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen geht es heute um die Energiesicherheit, den Klimaschutz und den Krieg in der Ukraine. Am Vormittag wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video zugeschaltet.
Was heute vom Gipfel zu erwarten ist, berichtet Christian Hauck aus Elmau:

Nachrichten Ukraine auf der Tagesordnung des G7-Gipfels
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Raketeneinschläge in Odessa gemeldet
Russland setzt den Raketenbeschuss in der Ukraine offenbar weiter fort. Am frühen Morgen seien mehrere Raketen in der südukrainischen Stadt Odessa eingeschlagen, meldet das ukrainische Militär. Mehrere Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude seien zerstört worden. Das Wochenende über hatte es in der ganzen Ukraine Luftangriffe gegeben – auch im zuletzt ruhigeren Westen des Landes.
Palina Milling berichtet für das ARD-Studio Moskau:

Nachrichten Selenskyj: Nur Teil der Raketen konnte abgefangen werden
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Insider: USA vor Kauf von neuem Raketensystem für die Ukraine
Die USA dürften einem Insider zufolge in dieser Woche den Kauf eines fortgeschrittenen Raketensystems für die Ukraine bekanntgeben. Dabei handle es sich wohl um Abfangraketen mittlerer bis längerer Reichweite, sagt eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Zudem dürfte weitere Militärhilfe für die Ukraine bekanntgegeben werden, darunter Munition für Artillerie.
Türkei: Treffen mit Schweden und Finnland am Dienstag
In den Streit über eine NATO-Mitgliedschaft von Finnland und Schweden kommt möglicherweise Bewegung: Seinem Sprecher zufolge wird sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Dienstag mit den Regierungschefs beider Staaten treffen.
Bereits am Montag solle es zudem in Brüssel Gespräche auf Ministerebene geben, sagt Ibrahim Kalin dem Sender Habertürk. Die Türkei hat sich bislang gegen eine Mitgliedschaft beider Staaten gestellt.
Ischinger: Bankrotterklärung an unsere Energiepolitik
Wolfgang Ischinger, früher Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, sieht in der derzeitigen Situation Deutschlands eine Bankrotterklärung an die Enegiepolitik. Zum Widerstreit mit den Klimazielen sagte Ischinger am Rande des G7-Gipfels:
Amnesty kritisiert Litauen wegen Umgangs mit Flüchtlingen
Amnesty International wirft Litauen vor, im Umfang mit Flüchtlingen verschiedener Nationalitäten aus dem Nachbarland Belarus gegen Menschenrechte zu verstoßen. Während man Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Litauen mit offenen Armen empfange, würden Schutzsuchende aus Ländern wie dem Irak oder Syrien rechtswidrig inhaftiert, schwer misshandelt und abgeschoben.
Von der Leyen: Putin kann den Krieg nicht mehr gewinnen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist überzeugt, dass Russlands Präsident Wladimir Putin „diesen Krieg schon nicht mehr gewinnen“ kann. Russland müsse eine „strategische Niederlage“ erleiden.
Selenskyj appelliert an Belarus: Lasst euch nicht in den Krieg hineinziehen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Menschen im Nachbarland Belarus aufgerufen, sich nicht in den russischen Angriffskrieg in der Ukraine hineinziehen zu lassen.
„Der Kreml hat bereits alles für Sie entschieden“, sagte er am Sonntag mit Blick auf Moskau in seiner abendlichen Videoansprache. „Aber ihr seid keine Sklaven und Kanonenfutter. Ihr dürft nicht sterben.“
Kanada schickt zwei Kriegsschiffe in Ostsee und Nordatlantik
Kanada hat am Sonntag zwei Kriegsschiffe in die Ostsee und den Nordatlantik geschickt. Die „HMCS Kingston“ und die „HMCS Summerside“ schlossen sich nach Angaben der kanadischen Marine zwei Fregatten an, die sich bereits zur Stärkung der Ostflanke der Nato in der Region befinden.
Der viermonatige Einsatz sei Teil der „Abschreckungsmaßnahmen in Mittel- und Osteuropa“, die 2014 nach der russischen Annexion der Krim eingeleitet wurden.
Ein Toter nach Raketenangriffen auf Kiew
Russische Streitkräfte haben am Sonntagmorgen Raketen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew abgefeuert. Dabei wurden mindestens zwei Wohngebäude getroffen, wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilte.
Ein Mensch wurde seinen Angaben zufolge getötet, sechs weitere wurden verletzt. Unter den Verletzten seien ein siebenjähriges Mädchen und dessen Mutter.
Agentur: Ukraine greift erneut Ölförderplattform vor der Krim an
Ukrainische Streitkräfte haben einem Medienbericht zufolge erneut eine Ölförderplattform vor der Küste der Halbinsel Krim beschossen. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Vertreter vor Ort. Es sei der zweite Angriff innerhalb einer Woche gewesen.
Die Plattform wird von dem Unternehmen Tschernomorneftegas betrieben. Die ursprünglich ukrainische Anlage war 2014 im Zuge der Annexion der Krim von Russland besetzt worden.
Ukraine: Russland versucht jetzt, auch Lyssytschansk einzukesseln
Nach der Einnahme der Stadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine durch russische Truppen gehen die Kämpfe um die Stadt Lyssytschansk weiter. Sie liegt gegenüber von Sjewjerodonezk. Der Feind versuche verstärkt mit Unterstützung der Artillerie, die strategisch wichtige Stadt aus südlicher Richtung zu blockieren, teilte der ukrainische Generalstab am Sonntagabend mit.
Dabei seien auch zivile und militärische Infrastruktur getroffen worden. Das ließ sich nicht unabhängig überprüfen. Sollte Lysstschansk falle, dürfte die Oblast Luhansk bald komplett in russischer Hand sein.
Ausritt mit nackter Brust: G7 spotten über Putin
Die Staats- und Regierungschefs beim G7-Gipfel in Deutschland haben sich scherzhaft über das Image eines toughen Mannes geäußert, das der russische Staatschef Wladimir Putin offenbar angestrebt hat. Der britische Premierminister Boris Johnson fragte zu Beginn der Eröffnungssitzung des Gipfels am Sonntag, ob er sein Jackett anlassen solle.
„Wir müssen alle zeigen, dass wir tougher als Putin sind“, witzelte er. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau schlug einen „Ausritt auf dem Pferd mit nackter Brust“ vor. Putin hat sich so auf einem Pferd bereits gezeigt.
Separatisten: 250 weitere Menschen aus Chemiefabrik Azot evakuiert
Prorussische Separatisten haben nach eigener Darstellung 250 weitere Menschen aus den Luftschutzkellern der Chemiefabrik Azot in Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine evakuiert. Die Stadt war zuvor von russischen Truppen eingenommen worden. Unter den Evakuierten seien kleine Kinder, sagte der Vertreter der Luhansker Separatisten in Moskau, Rodion Miroschnik, am Sonntag.
Krieg gegen die Ukraine Weitere Menschen aus Sjewjerodonezk evakuiert
Aus der Chemiefabrik Azot in Sjewjerodonezk sind weitere 250 Menschen evakuiert worden. Russland plant offenbar, als nächstes die Stadt Lyssytschansk zu blockieren. Bei Raketenang… mehr...
Blinken: Sanktionen gegen Russland bewirken viel
Die westlichen Sanktionen gegen Russland wegen dessen Krieg in der Ukraine zeigen nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken eine starke Wirkung. Zwar bekomme Russland mehr Öleinnahmen, doch könne das Land das Geld wegen Exportkontrollen nicht ausgeben, sagte Blinken am Sonntag in einem Interview des Senders CNN beim G7-Gipfel in Deutschland. Weil Russland sich nicht kaufen könne, was es für eine Modernisierung brauche, würden dessen Verteidigungs-, Technologie- und Energiesektor «mit der Zeit» schrumpfen, sagte Blinken.
Scholz: Gemeinsam gegen Putin
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist zuversichtlich, dass die G7-Staaten auch weiterhin eng zusammenstehen bei allem, was durch den Ukraine-Krieg an Krisen ausgelöst wurde. Beim G7-Treffen im bayerischen Schloss Elmau sagte er, die Geschlossenheit von G7, EU und Nato dürfte den russischen Präsidenten Wladimir Putin überrascht haben.

Nachrichten Scholz: Gemeinsam gegen Putin
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Ukraine fordert mehr Waffen und mehr Sanktionen gegen Russland
Die Ukraine hat von den G7-Staaten mehr Waffenlieferungen gefordert. Außenminister Dmytro Kuleba hat getwittert, der Gipfel im bayerischen Elmau solle auch mehr Sanktionen gegen Russland verhängen. Russland habe in den frühen Morgenstunden die Hauptstadt Kiew mit mehreren Raketen angegriffen, dabei sei auch ein Wohngebäude getroffen worden. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat gesagt, es sehe so aus, dass der Angriff bewusst zum Start des G7-Gipfels erfolgt sei.
Linke verurteilen Angriffskrieg
Die Linke hat auf ihrem Parteitag in Erfurt den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilt. Gleichzeitig werden in einem Leitantrag Waffenlieferungen an die Ukraine abgelehnt. Die Solidarität gelte den Menschen dort.
Fünf Verletzte bei Raketenangriff auf Kiew
Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach Angaben der Polizei mindestens fünf Menschen verletzt worden. Eine Rakete habe ein Gebäude im Stadtzentrum getroffen, sagte ein Polizeichef im staatlichen Fernsehen. Marius Reichert berichtet:

Nachrichten Russische Raketen treffen Kiew
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Großbritannien und USA: G7 wollen Importverbot für russisches Gold verkünden
Die USA, Großbritannien, Japan und Kanada verbieten ihren Bürgern, Gold aus Russland zu importieren. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Die britische Regierung habe mitgeteilt, Premierminister Boris Johnson wolle das beim G7-Gipfel in Bayern auch von Deutschland, Frankreich und Italien fordern. Gold sei für Russland – mit Ausnahme von Energie – das wichtigste Exportgut. Außerdem würden russische Oligarchen Goldbarren kaufen, um die finanziellen Folgen der westlichen Sanktionen zu vermeiden.
Auch US-Präsident Joe Biden kündigte ein Importverbot der G7 für russisches Gold an:
Raketen auf Hauptstadt Kiew
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am Morgen von mehreren russischen Raketen getroffen worden. Eine Rakete sei auf dem Gelände eines Kindergartens eingeschlagen, schrieb ein Berater des ukrainischen Innenministers. Eine weitere habe ein neunstöckiges Wohnhaus getroffen. Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, berichtet von mehreren Verletzten.
Krieg gegen die Ukraine Russland beschießt Kiew mit Raketen
In der ukrainischen Hauptstadt sind russische Raketen eingeschlagen - unter anderem soll ein neunstöckiges Wohnhaus getroffen worden sein. Bürgermeister Klitschko sprach von minde… mehr...
Grünen-Chef: G7 muss Signal der Unterstützung für Ukraine senden
Der Co-Vorsitzende der Grünen, Omid Nouripour, hat die G7 vor ihrem Treffen im bayerischen Elmau dazu aufgerufen, die Ukraine und die Länder des globalen Südens stärker zu unterstützen. „Es ist Aufgabe der wirtschaftsstärksten demokratischen Industrienationen, gemeinsam und abgestimmt für den Schutz von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten einzustehen. Dafür muss der G7-Gipfel laute Stimme sein und konkrete Schritte vereinbaren“, sagte Nouripour den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
„Vom G7-Gipfel muss ein starkes Signal der Unterstützung ausgehen, sowohl für die Ukraine als auch für die Länder des globalen Südens.“ Es dürfe keine Kriegsmüdigkeit einkehren. „Die militärische und finanzielle Unterstützung für die Ukraine muss auch in der nächsten Phase des Konflikts weitergehen. Darüber hinaus braucht es weitere finanzielle Hilfen für die Länder des globalen Südens, die von den Folgen des Krieges hart getroffen sind.“
Ukraine-Krieg dominiert G7-Gipfel – Scholz trifft Biden
Die G7-Staats- und Regierungschefs treffen heute im bayerischen Schloss Elmau zu Beratungen zusammen. Dabei überschattet der russische Angriff auf die Ukraine den Gipfel der sieben wichtigsten westlichen Industrieländer.
Gastgeber Olaf Scholz sei ein klares Signal der Geschlossenheit und Entschlossenheit wichtig, heißt es in deutschen Regierungskreisen. Scholz wird noch am Sonntag mit US-Präsident Joe Biden zu einem bilateralen Gespräch zusammenkommen. Auf der Agenda der G7 stehen nach amerikanischen Angaben etwa weitere Sanktionen wie ein Gold-Embargo gegen Russland.
Selenskyj: Wir bekommen alle Städte zurück
Nachdem die ukrainische Stadt Sjewjerodonezk unter russische Kontrolle geraten ist, hat Präsident Selenskyj seinen Landsleuten nochmals Mut zugesprochen. Er sagte in einer Video-Botschaft, er rechne damit, dass die Ukraine alle Städte zurückbekommen werde.
In den vergangenen 24 Stunden sei das Land von 45 russischen Raketen getroffen worden. Unter Beschuss war offenbar auch wieder die nukleare Forschungseinrichtung in Charkiw. Die ukrainische Atomaufsicht meldet, dass es derzeit keine erhöhten Strahlenwerte gebe.
Angriffe auf Westukraine: mindestens drei Tote
Bei einem Raketenangriff auf die westukrainische Stadt Sarny sind nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden. Vier weitere wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Es seien eine Autowaschanlage und eine Werkstatt getroffen worden, teilte der zuständige Chef der Militärverwaltung am Samstagabend der Nachrichtenagentur Unian zufolge mit.
G7-Insider: Konstruktive Gespräche über Preisdeckelung
Die G7-Staaten haben nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen „konstruktive“ Gespräche über Ideen eines Preisdeckels für russische Energieimporte geführt. Details werden nicht genannt.
Erdogan sperrt sich weiter gegen NATO-Beitritt Schwedens
Der türkische Präsident Tayyip Recep Erdogan erwartet einem Medienbericht zufolge von Schweden verbindliche Schritte, um die Bedenken seines Landes gegen eine NATO-Norderweiterung zu zerstreuen. Erdogan habe in einem Telefonat mit der schwedischen Ministerpräsidentin Magdalena Andersson „konkrete und klare Maßnahmen“ als Reaktion auf die Forderungen der Türkei gefordert, berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu. Er erwartet unter anderem, dass Schweden kurdische Aktivisten an die Türkei ausliefert.
Andersson bezeichnete das Gespräch mit Erdogan später auf Twitter als gut. Schweden und Finnland hatten vor kurzem gemeinsam ihre Mitgliedsanträge bei der NATO eingereicht. Sie wollen nach dem Einmarsch der Russen in der Ukraine dem westlichen Militärbündnis beitreten.
Das NATO-Mitglied Türkei droht jedoch mit einem Veto. Alle Mitglieder der Allianz müssen einem Beitritt zustimmen. Ein NATO-Treffen ist für nächste Woche in Madrid geplant.
Putin: Russland liefert „in kommenden Monaten“ atomwaffenfähige Raketen an Belarus
Russland wird nach Angaben von Präsident Wladimir Putin bald atomwaffenfähige Raketen an Belarus liefern. Wie Putin bei einem Treffen mit dem belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko ankündigte, wird Russland „in den kommenden Monaten“ das Raketensystem Iskander-M an Belarus liefern, das auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden kann. Putin äußerte sich zu Beginn seines Treffens mit Lukaschenko in St. Petersburg.
Bürgermeister: Sjewjerodonezk „vollständig“ in der Hand der russischen Armee
Nach wochenlangen Kämpfen befindet sich die strategisch wichtige Stadt Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine nach Angaben ihres Bürgermeisters nun vollständig in den Händen der russischen Armee. Die Stadt sei von den russischen Streitkräften „vollständig besetzt“, sagte Bürgermeister Oleksandr Strjuk im ukrainischen Fernsehen.
Am Freitag hatten die ukrainischen Behörden den Rückzug der ukrainischen Armee aus der Stadt bekannt gegeben. Dort hatten die Kämpfe wochenlang hingezogen. Russische Truppen halten schon seit rund zwei Wochen große Teile der Stadt. Die Eroberung von Sjewjerodonezk in der Region Luhansk ist für Russland strategisch wichtig, um den gesamten Donbass, zu dem die Region Donezk gehört, einzunehmen.
Das unten stehende Video zeigt die Schwere der Kämpfe der vergangenen Tage:
Kaum noch ukrainische Soldaten in Sjewjerodonezk
Die ukrainischen Truppen haben die umkämpfte Stadt Sjewjerodonezk im Osten des Landes nach Angaben des Bürgermeister fast ganz geräumt. Leider hätten sie die Stadt fast ganz verlassen, sagt Bürgermeister Olexander Strjuk im staatlichen Fernsehen. Die Menschen, die in dem örtlichen Chemiewerk Schutz gesucht hätten, würden dort bis zum Ende der Kämpfe ausharren. Ob ein vollständiger Rückzug aus der strategisch wichtigen Frontstadt im Gange ist, bestätigte er nicht. Am Freitag hatten die Regionalbehörden angekündigt, dass die Ukraine ihre Truppen aus der Stadt abziehen werde, nachdem sie wochenlang den vorrückenden russischen Truppen standgehalten hatten.
Ukraine: Erste Erfolge mit US-Raketensystem
Die Ukraine meldet militärische Erfolge mit von den USA gelieferten Himars-Raketensystemen. Die Streitkräfte hätten damit Ziele des russischen Militärs auf ukrainischem Territorium getroffen, schreibt der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram.
Russland: Dutzende polnische Kämpfer getötet
Russland hat nach eigenen Angaben bei Angriffen in der Ostukraine Dutzende polnische Kämpfer getötet. „Bis zu 80 polnische Söldner“ seien bei „Angriffen mit Hochpräzisionswaffen“ auf eine Zinkfabrik im Dorf Konstantinowka in der Region Donezk getötet worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium. Außerdem gab das Ministerium die Zerstörung von „20 gepanzerten Kampffahrzeugen und acht Grad-Mehrfachraketenwerfer“ bekannt. Die Angaben ließen sich von unabhängiger Seite zunächst nicht überprüfen.
Ukraine: Schwere Angriffe im Norden
Die Ukraine meldet auch schwere Raketenangriffe aus dem Norden des Landes. Die russischen Streitkräfte hätten fast 30 Raketen auf eine militärische Infrastruktureinrichtung in der Nähe der Stadt Schytomyr abgefeuert, teilte Regionalgouverneur Witalij Bunetschko mit. Knapp zehn Raketen seien abgefangen und zerstört worden. Mindestens ein Soldat sei bei dem Angriff getötet worden. In der Region Tschernihiw sei die Kleinstadt Desna am Morgen unter massiven Raketenbeschuss geraten, teilt Gouverneur Wjatscheslaw Tschaus mit. Es habe keine Verletzten, aber Schäden an der Infrastruktur gegeben. Einzelheiten dazu nannte er nicht. In Desna befindet sich ein Ausbildungszentrum für die ukrainische Infanterie.
Deutschland zahlt Anteil an G7-Ukraine-Finanzhilfen
Deutschland überweist nach eigenen Angaben seinen Anteil an den G7-Finanzhilfen für die Ukraine. Einen Monat nachdem die sieben führenden Industriestaaten der Ukraine umfangreiche finanzielle Hilfen zugesichert hätten, zahle Deutschland seinen zugesagten Beitrag von einer Milliarde Euro aus, teilte Lindners Ministerium über Twitter mit. Die G7-Finanzminister hatten bei ihrem Treffen auf dem Petersberg bei Bonn Mitte Mai der Ukraine Hilfen über insgesamt 9,5 Milliarden Dollar zugesagt, um den Liquiditätsbedarf des von Russland angegriffenen Landes für die nächsten Monate zu sichern.
Johnson befürchtet „schlechten Frieden“ für die Ukraine
Der britische Premierminister Boris Johnson befürchtet wegen der wirtschaftlichen Folgen des Krieges wachsenden europäischen Druck auf die Ukraine, ein nicht in ihrem Sinne liegendes Friedensabkommen mit Russland zu schließen. „Zu viele Länder sagen, dass dies ein europäischer Krieg ist, der unnötig ist ... und so wird der Druck wachsen, die Ukrainer zu einem schlechten Frieden zu bewegen - vielleicht sogar zu zwingen“, sagt Johnson zu Fernsehsendern in der ruandischen Hauptstadt Kigali, wo er an einem Commonwealth-Gipfel teilnimmt. Sollte der russische Präsident Wladimir Putin seinen Willen in der Ukraine durchsetzen können, seien die Folgen gefährlich für die internationale Sicherheit und „eine langfristige wirtschaftliche Katastrophe“, fügt er hinzu.