Russland versucht weiter, die Ukraine einzunehmen: Während die Welt den Einmarsch verurteilt, zerstören russische Truppen Städte und Infrastruktur. Alle Infos dazu.
Zivilisten können vorerst nicht aus Asot-Stahlwerk gerettet werden
Eine Evakuierung der 568 Zivilisten aus dem Asot-Chemiewerk in der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk ist nach ukrainischen Angaben wegen anhaltendem Beschuss durch die russischen Truppen derzeit unmöglich. Es gebe schwere Kämpfe, teilt der Gouverneur der ostukrainischen Region Luhansk, Serhij Hajdaj, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Unter den Schutzsuchenden in den Bunkern der Anlage seien auch 38 Kinder.
Macron will weiter mit Putin sprechen
Trotz Kritik will der französische Präsident Emmanuel Macron an seiner Bereitschaft zu Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin festhalten. Immer wenn es hilfreich sei, werde er mit Putin sprechen, sagt Macron in einem Interview des TV-Senders BFM. Frankreich werde alles tun, was es könne, damit die Ukraine den Krieg gewinne. Frankreich habe die Ukraine immer unterstützt.
Mehrheit der Deutschen für EU-Kandidatenstatus der Ukraine
Eine deutliche Mehrheit der Deutschen befürwortet einen EU-Kandidatenstatus für die Ukraine. Laut ZDF-Politbarometer sind 60 Prozent dafür. 31 Prozent sind dagegen. Knapp zwei Drittel der Befragten glauben nicht, dass die Ukraine mit Hilfe der vom Westen gelieferten Waffen den Krieg gegen Russland gewinnen kann, das am 24. Februar in das Land einmarschiert war. Von einem Sieg der Ukraine gehen 26 Prozent aus. Nur 33 Prozent befürworten, dass die Bundesregierung mehr für die Ukraine tun sollte, zufrieden mit dem Kurs der Regierung sind allerdings nur 43 Prozent.
Wegen Sanktionen: Millionäre verlassen Russland
Wegen des Ukraine-Kriegs und der westlichen Sanktionen gibt es nach britischen Angaben Hinweise auf einen Exodus von Millionären und Geschäftsleuten aus Russland. Entsprechende Anträge deuteten darauf hin, dass wohl 15.000 russische Millionäre bereits versuchten, das Land zu verlassen, teilt das Verteidigungsministerium in London mit. Das werde wahrscheinlich den langfristigen Schaden des Krieges für die russische Wirtschaft noch verschlimmern.
Zur Lage an der Front in der Ost-Ukraine hieß es, Russland unternehme wohl einen neuen Vorstoß zur Einkesselung der schwer umkämpften Industriestadt Sjewjerodonezk von Süden her. Die Ukraine hatte zuletzt erklärt, ihre Truppen hielten dem massiven russischen Bombardement stand. Zudem hätten die Streitkräfte Erfolge bei einer Gegenoffensive im Süden erzielt.
Ukraine-Besuch vorbei: Scholz in Polen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat seinen Aufenthalt in der von Russland angegriffenen Ukraine beendet. Der SPD-Politiker traf am Freitagmorgen mit einem Zug im polnischen Przemysl ein. Von Polen aus war er am Mittwochabend zu seinem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew aufgebrochen. Begleitet wurde er dabei vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi. In Kiew kamen sie an der Seite des rumänischen Staatschefs Klaus Iohannis mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen.

Kanada und Deutschland suchen Lösung für Nord-Stream-1-Turbine
Kanada sucht gemeinsam mit Deutschland nach einer Lösung für eine dort gewartete Turbine vom Siemens Energy Konzern für die Nord Stream 1 Pipeline. „Die kanadische Regierung befindet sich in aktiven Gesprächen mit Deutschland über die fraglichen Turbinen, und wir arbeiten an einer Lösung“, sagt ein Sprecher des kanadischen Ministers für Naturressourcen in einer Erklärung. Der Elektrotechnik-Konzern Siemens Energy kann in Kanada überholte Gasturbinen derzeit wegen der Russland-Sanktionen nicht an die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 liefern. Der russische Gazprom-Konzern hatte zuvor erklärt, Verzögerungen bei der Reparatur von Gas-Kompressoren durch Siemens beschränkten derzeit die Kapazität der Ostsee-Pipeline.
Habeck ruft zum Energiesparen auf
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) spricht von einer ernsten Lage angesichts der russischen Drosselung der Erdgaslieferungen. Die Situation sei eine Kraftprobe zwischen den westlichen Alliierten und Präsident Wladimir Putin, sagt Habeck der ARD. Allerdings seien die Gasspeicher zu 56 Prozent gefüllt. „Das ist überdurchschnittlich gut.“ Trotzdem: „Wir können nicht mit 56 Prozent in den Winter gehen. Da müssen die voll sein. Sonst sind wir wirklich offen.“ Um die Speicher zu füllen sollen laut Habeck im Ernstfall zuerst Gaskraftwerke runtergefahren und stattdessen Kohlekraftwerke genutzt werden.

Nachrichten Habeck: Aufruf Energiesparen
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Estland befestigt seine Grenze zu Russland
Estland hat nach Angaben der Polizei- und Grenzschutzbehörde den ersten Teil seiner Befestigung an der russischen Grenze fertig. Der 23,5 Kilometer lange Abschnitt wurde offiziell übergeben. Dort steht jetzt ein gut zwei Meter hoher Schutzzaun mit Stacheldraht. Der Grenzstreifen ist zudem mit einem Überwachungssystem ausgestattet. „Wir leben in einer Zeit, in der Grenzsicherheit wichtiger denn je ist“, sagte der Grenzschutz-Chef Egert Belitsev.
Mariupol der "tödlichste Ort in der Ukraine"
Die Menschenrechtskommissarin der Vereinten Nationen, Michelle Bachelet, hat schwere Menschenrechtsverstöße in der ukrainischen Stadt Mariupol angeprangert. Sie äußerte sich im UNO-Menschenrechtsrat in Genf. Die Gräuel an der Zivilbevölkerung werden nach ihren Worten noch bei künftigen Generationen Spuren hinterlassen. 90 Prozent der Stadt seien zerstört, und auch die aktuelle Lage sei weiter „schlimm“, sagte Bachelet. Viele Menschen hätten keine Wohnung mehr oder lebten in beschädigten Wohnungen, oft ohne Fenster, Strom, Gas und fließendes Wasser.
Bachelet sagte, Mariupol sei in den vergangenen Monaten der tödlichste Ort in der Ukraine gewesen. Bis heute hat das UN-Kommissariat 1.348 einzelne zivile Todesfälle direkt bei Feindseligkeiten in Mariupol bestätigt, darunter 70 Kinder. Die tatsächliche Zahl der zivilen Todesopfer liege wahrscheinlich um Tausende höher, hieß es.
Scholz sagt weiteren Waffen zu
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bei seinem Besuch in Kiew weitere Waffen für die Ukraine in Aussicht gestellt. Ukrainische Soldaten würden an deutschen Waffen ausgebildet, und das Land werde weiterhin finanziell unterstützt. Konkret bekomme die Ukraine ein Flugabwehrsystem, mit dem eine ganze Großstadt gegen Luftangriffe verteidigt werden könne; außerdem ein Spezialradar. Darüber hinaus arbeite Deutschland mit den USA und Großbritannien bei den Mehrfach-Raketenwerfern für die Ukraine zusammen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich dafür bedankt. Russland feuere täglich zehn bis 15 Raketen auf Objekte wie Schulen oder Kindergärten. Deshalb brauche die Ukraine die Flugabwehr - Deutschland werde hier sehr stark helfen, so Selenskyj.
Scholz will Beitrittsstatus für Ukraine und Moldau
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Regierungschef Mario Draghi und Rumäniens Präsident Klaus Iohannis fordern, dass die Ukraine umgehend den Status eines EU-Beitrittskandidaten bekommt. Scholz fordert dies zudem für das ukrainische Nachbarland Moldawien. Am Freitag will die EU-Kommission ihre Empfehlung dazu abgeben, ob die Ukraine den erhofften Beitrittskandidaten-Status erhält.

Nachrichten Scholz: Ukraine gehört zur europäischen Familie
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Zweiter Luftalarm seit Scholz-Ankunft
Beim Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Kiew ist zum zweiten Mal Luftalarm ausgelöst worden. Das berichtete ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur. Scholz ist seit dem Morgen gemeinsam mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron, dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi und dem rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis in der ukrainischen Hauptstadt. Schon kurz nach ihrer Ankunft hatte es einen Luftalarm gegeben.
Scholz lädt Selenskyj zu G7-Treffen ein
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Teilnahme am G7-Gipfel eingeladen. Während seines Besuchs in dem Kriegsland twitterte Scholz seinen Dank an das Staatsoberhaupt, „dass Du meine Einladung angenommen hast“. Der Kanzler wurde nach eigenen Angaben gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi und dem rumänischen Präsidenten Klaus Johannis von Selenskyj in Kiew zum Gespräch empfangen. Der G7-Gipfel wird vom 26. bis zum 28. Juni im bayerischen Elmau ausgerichtet.
Selenskyj empfängt Scholz, Macron, Draghi und Johannis
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sind in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammengetroffen. Selenskyj empfing Macron und Scholz sowie den italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi und den rumänischen Präsidenten Klaus Johannis im ukrainischen Präsidentenpalast.
Die Politiker traten kurz vor die Kameras, der ukrainische Präsident wie üblich in einem kakifarbenen T-Shirt, die übrigen in Anzug und Krawatte. Anschließend war ein Arbeitsessen geplant, bei dem es vor allem um den von der Ukraine gewünschten EU-Beitritt und weitere Waffenlieferungen gehen soll. Am Nachmittag ist eine Pressekonferenz geplant. Die EU-Kommission will sich am Freitag zur Kandidatur der Ukraine äußern, entscheiden müssen später alle 27 Staats- und Regierungschefs.
Medwedew macht sich über Scholz lustig
Russlands früherer Präsident Dmitri Medwedew hat die gemeinsame Kiew-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi als nutzlos kritisiert. „Die europäischen Fans von Fröschen, Leberwurst und Spaghetti lieben es, Kiew zu besuchen“, schrieb Medwedew auf seinem Twitter-Account. „Mit null Nutzen.“
Die Politiker müssten mit dem Zug reisen wie vor 100 Jahren. Sie stellten der Ukraine eine EU-Mitgliedschaft und „alte Haubitzen“ in Aussicht, meinte Medwedew, der mittlerweile stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates ist. „Das ist alles gut. Aber es wird die Ukraine nicht näher in Richtung Frieden bringen. Die Uhr tickt.“ Scholz, Macron und Draghi waren in der Nacht nach Kiew gereist, um sich dort mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu treffen.
Scholz besucht Kiewer Vorort Irpin
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat das ukrainische Irpin besucht. Der SPD-Politiker traf am späten Vormittag in dem teils zerstörten Kiewer Vorort ein. Ähnlich wie im benachbarten Butscha wurden dort nach dem Rückzug der Russen Ende März knapp 300 teils hingerichtete Zivilisten gefunden.

Luftalarm nach Scholz-Ankunft in Kiew
Kurz nach der Ankunft von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Kiew ist in der ukrainischen Hauptstadt Luftalarm ausgelöst worden. Das bestätigte ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort. Gemeinsam mit Scholz waren auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der italienische Ministerpräsident Mario Draghi mit einem Zug in Kiew eingetroffen. Auch in zahlreichen weiteren Landesteilen gab es Luftalarm.
Gazprom: Lieferungen nach Europa stabil
Die russischen Gaslieferungen über die Ukraine nach Europa sind nach Angaben des russischen Gasproduzenten Gazprom stabil. Über den Gasstation Sudscha würden am Donnerstag 42,5 Millionen Kubikmeter geliefert, nach 41,9 Millionen am Mittwoch.
Russland fordert Atomwaffenkontrollgespräche
Russland warnt vor weiteren Spannungen mit den USA und fordert neue Gespräche über eine Atomwaffenkontrolle. Russland und die Vereinigten Staaten befänden sich derzeit an einem „sehr, sehr heißen Punkt der Konfrontation“, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow laut der russischen Nachrichtenagentur RIA. Beide Seiten müssten wieder über eine Verlängerung des Start-Vertrags zur Begrenzung strategischer Atomwaffen sprechen. Dies sei wichtig für die globale Sicherheit. Russlands Militäreinsatz in der Ukraine sei kein Grund, auf einen Dialog darüber zu verzichten.
Lambrecht: Raketenwerfer können im Juli oder August geliefert werden
Drei Mehrfachraketenwerfer, die Deutschland der Ukraine zugesagt hat, können im Juli oder August geliefert werden, sagt Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht. „Das Training an diesen Mehrfachraketenwerfern kann Ende Juni beginnen, was bedeutet, dass sie Ende Juli oder Anfang August ausgeliefert werden können“, sagte sie vor einem Treffen mit ihren Amtskollegen aus den Nato-Mitgliedsländern in Brüssel.
Melnyk: Scholz muss Waffenlieferungen zusagen
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk fordert Bundeskanzler Olaf Scholz dazu auf, beim heutigen Besuch in Kiew weiterreichende Waffenlieferungen zuzusagen. Man erwarte in Kiew in erster Linie, dass Scholz endlich grünes Licht für die erbetenen 88 Leopard-1-Kampfpanzer und 100 Marder-Schützenpanzer gebe, die der Konzern Rheinmetall sofort liefern könne, sagt Melnyk der Rheinischen Post.
Zudem müsse Scholz schwere Waffen aus den Beständen der Bundeswehr freigeben. „Nichts steht im Weg, dass Deutschland einen erheblichen Teil von eigenen 800 Transportpanzern Fuchs, 325 Leopard-2-Panzern oder 380 Marder-Panzern der ukrainischen Armee zur Verfügung stellt, um die russischen Truppen zu zerschlagen.“ Mittelfristig benötige die Ukraine zudem deutsche U-Boote, Korvetten sowie Patrouillen- und Kampfboote, um die lange Schwarzmeerküste zu verteidigen und russische Überlegenheit auf See zu eliminieren. Damit würde auch die Schifffahrtsfreiheit und Ernährungssicherheit garantiert.
Bundeskanzler Olaf Scholz wird in Kiew erwartet
Vor der erwarteten Ankunft von Kanzler Olaf Scholz (SPD) in Kiew fordern Bundespolitiker mehr Unterstützung für die Ukraine. Die Vorsitzenden der Bundestagsausschüsse für Europa und Verteidigung haben sich dafür ausgesprochen, dem Land weitere schwere Waffen zu liefern. Anton Hofreiter (Grüne) sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, auch eine klare Unterstützung des EU-Kandidatenstatus der Ukraine wäre wünschenswert. Kanzler Scholz trifft sich nach unbestätigten Berichten heute in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj - auch der französische Präsident Emmanuel Macron und Italiens Regierungschef Mario Draghi sollen dabei sein. Das ZDF berichtet, dass Scholz bereits auf dem Weg ist.
Mehr Waffen für die Ukraine
Die USA liefern weitere Waffen an die Ukraine. Sie haben einen Wert von knapp einer Milliarde Euro. Es handelt sich um die bisher größte Einzeltranche von Waffen und Ausrüstung seit dem russischen Überfall auf die Ukraine Ende Februar.
IKEA verkauft Fabriken in Russland und Belarus
Ikea baut seine verbliebenen Kapazitäten in Russland und Belarus ab. Wie das schwedische Möbelhaus mitteilte, sollen die vier Fabriken in Russland sowie Bestände verkauft, Mitarbeiter in den Filialen reduziert und die für den Import und Export zuständigen Logistikbüros geschlossen werden. Das Unternehmen hatte seine Tätigkeiten bereits im März vorübergehend eingestellt und rechne nicht mehr damit, sie in naher Zukunft wieder aufnehmen zu können.
Gazprom senkt Gas-Liefermenge weiter
Der russische Energiekonzern Gazprom reduziert die maximalen Gasliefermengen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland erneut. Von Donnerstagfrüh an werden täglich nur noch maximal 67 Millionen Kubikmeter durch die Leitung gepumpt, kündigte Gazprom an. Erneut begründete das russische Staatsunternehmen diesen Schritt mit Verzögerungen bei Reparaturarbeiten durch die Firma Siemens. Deshalb müsse eine weitere Gasverdichtungsanlage abgestellt werden, hieß es.
Bereits am Dienstag hatte Gazprom die Reduktion der maximalen Liefermenge auf zunächst bis zu 100 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag verkündet. Das entspricht rund 60 Prozent des bisher geplanten Tagesvolumens von 167 Millionen Kubikmeter Gas. Die Bundesnetzagentur wies die Angaben von Gazprom, wonach Verzögerungen bei Reparaturen an einem Gasverdichteraggregat der Grund für die reduzierten Gasliefermengen seien, wenig später zurück. Für Deutschland ist Nord Stream 1 die Hauptversorgungsleitung mit russischem Gas.
Energieversorgung in Europa Russland verknappt das Gas weiter
Der Staatskonzern Gazprom will noch weniger Erdgas durch die Ostseepipeline nach Deutschland liefern. Auch nach Italien wird weniger gepumpt. Die Folge: Ein neuer Preissprung beim… mehr...
Habeck: Drosselung russischer Gaslieferungen ist politisch motiviert
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hält die jüngsten Gaslieferreduzierungen durch Russland für politisch motiviert.
Die Begründung der russischen Seite ist schlicht vorgeschoben. Es ist offenkundig die Strategie, zu verunsichern und die Preise hochzutreiben.
Hier hört ihr die Einschätzung von Habeck:

Nachrichten Habeck: Drosselung russischer Gaslieferungen ist politisch motiviert
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Der russische Energiekonzern Gazprom hatte gestern angekündigt, die maximalen Gasmengen durch die Ostseeleitung Nord Stream um 40 Prozent zu verringern. Der Konzern nannte als Grund Verzögerungen bei Reparaturen.
China: Verhandlungen müssen Krieg stoppen
Der chinesische Präsident Xi Jinping drängt einem Medienbericht zufolge auf eine Verhandlungslösung im Krieg in der Ukraine. Alle Parteien sollten „auf verantwortungsvolle Weise“ auf ein Ende des Konfliktes hinarbeiten, habe Xi dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in einem Telefongespräch gesagt, berichtet der chinesische Sender CCTV. In dem Telefonat bekräftigte Xi die Bereitschaft Chinas, eine Vermittlerrolle zu übernehmen.
NATO stellt mehr schwere Waffen in Aussicht
Die NATO wird die Ukraine auch weiterhin mit schweren Waffen beliefern, sagt Generalsekretär Jens Stoltenberg. Die Verteidigungsminister des Bündnisses bereiten gerade den nächsten NATO-Gipfel vor, auf dem es um ein weiteres Hilfspaket für die Ukraine gehen soll.
SWR3-Reporter Jakob Mayr hat die Infos dazu:

Nachrichten Weiter schwere Waffen für Ukraine
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Preissprünge beim Gas befürchtet
Gedrosselte russische Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream könnten nach Einschätzung des Vergleichsportals Verivox zu noch höheren Kosten für die Bürger führen. Bereits die Ankündigung des russischen Staatskonzerns Gazprom sowie eine Explosion im zweitgrößten US-Exportterminal für Flüssiggas hätten die Großhandelspreise steigen lassen, erläuterte ein Verivox-Sprecher: „Eine Folge dieser Entwicklung sind höhere Gaspreise für private Verbraucher.“
Ukrainische Heimkinder mutmaßlich nach Russland gebracht
In von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine sollen Kinder aus Heimen verschwunden sein. Hinweise dazu hat die Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrats bei ihrem Besuch in der Ukraine erhalten, wie sie in Kiew berichtete. Man müsse Berichten nachgehen, „wonach Kinder, die in Einrichtungen in den vorübergehend besetzten Gebieten untergebracht waren, nach Russland gebracht wurden“, sagte Kommissionsmitglied Jasminka Džumhurin.
Sie hätten gehört, dass diese Kinder die russische Staatsbürgerschaft bekämen und Adoptionsprozesse in Gang gesetzt würden. Nach Džumhurins Worten konnte die Kommission die Berichte zunächst nicht selbst prüfen, da sie nicht in die besetzten Gebiete reisen konnte. Sie werde dem aber nachgehen. Um wie viele Kinder es sich handelt, konnte Džumhurin nicht sagen. Sie sprach von einer „bedeutenden Anzahl“.
Israel soll Gas über Ägypten nach Europa liefern
Israel soll über Ägypten künftig verflüssigtes Gas nach Europa liefern. Während eines Besuchs von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Kairo unterzeichneten Minister der beiden Länder eine entsprechende Absichtserklärung. Für die europäische Seite unterschrieb EU-Energiekommissarin Kadri Simson.
Der Erklärung zufolge soll Israel Gas ins benachbarte Ägypten liefern, das dort verflüssigt und nach Europa exportiert werden soll. Für Ägypten wie auch für Nachbar Jordanien ist Israel dank einer bestehenden Leitung zu einem der wichtigsten Gaslieferanten geworden.
Über Details zu diesem Abkommen berichtet SWR3-Korrespondentin Anna Osius aus Kairo:

Nachrichten EU schließt Gas-Abkommen mit Israel und Ägypten
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Nato will mehr Soldaten in Osteuropa
Die Nato will nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg ihre Verteidigung weiter verstärken. Das solle beim Gipfeltreffen in Madrid Ende des Monats beschlossen werden, sagte Stoltenberg nach Gesprächen mit mehreren Nato-Staats- und Regierungschefs in Den Haag. Details nannte er nicht. Bei den Gesprächen sei unter anderem darüber diskutiert worden, mehr gefechtsbereite Streitkräfte und Ausrüstung ins östliche Bündnisgebiet zu verlegen, so Stoltenberg.
Ukraine sagt weltweiten Weizenmangel voraus
Das Landwirtschaftsministerium in der Ukraine hat einen weltweiten Weizenmangel wegen der fehlenden Ernten vorausgesagt. Schuld daran sei die russische Invasion, teilte ein Ministeriumssprecher einer Nachrichtenagentur mit. Dabei geht es um drei Weizenernten gleichzeitig. Man könne die Ernte des vergangenen Jahres nicht exportieren, die gegenwärtige nicht einholen, um sie zu exportieren, und die nächste nicht aussäen, so Landwirtschaftsminister Mykola Solskji. Vor dem Krieg exportierte die Ukraine bis zu sechs Millionen Tonnen Getreide pro Monat. Durch die russische Blockade hat sich die Menge im März auf 300.000 Tonnen reduziert. Aktuell kämpft das Land mit Getreide-Überschüssen von bis zu 60 Millionen, für die es keine Lagerungsmöglichkeiten gibt.
Deutschland plant Konferenz wegen drohender Hungerkrise
Unmittelbar vor dem G7-Gipfel will die Bundesregierung eine internationale Konferenz gegen die befürchtete Hungersnot veranstalten. Sie soll am 24. Juni im Auswärtigen Amt in Berlin stattfinden, bestätigte das Entwicklungsministerium am Dienstag einen entsprechenden Bericht der Funke Mediengruppe.
Teilnehmen werden demnach Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). „Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine stellt die Welt vor eine Hungerkrise von dramatischen Ausmaßen“, zitieren die Funke-Zeitungen aus der Einladung.
Russland drosselt Gaslieferung nach Deutschland
Russland hat die Gaslieferungen über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 nach Deutschland gedrosselt. Das melden mehrere Nachrichtenagenturen. Die Menge sei um 40 Prozent reduziert worden – von 167 Millionen Kubikmetern pro Tag auf 100.
Der russische Staatskonzern Gazprom begründet die Drosselung mit Verzögerungen bei Reparaturarbeiten: Ein Aggregat des deutschen Siemens-Konzerns sei nicht rechtzeitig zurückgekommen. Nord Stream 1 ist die Hauptversorgungsleitung für Deutschland. Russland hat aber auch den Gas-Durchfluss in anderen Leitungen verringert. Entsprechend ist der Preis gestiegen.
Zu den aktuellen Meldungen erklärt eine Sprecherin des Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministeriums:
Wir beobachten die Lage und prüfen den Sachverhalt. Aktuell ist die Versorgungssicherheit weiter gewährleistet.
SWR3-Reporter Andreas Herrler fasst zusammen:

Nachrichten Gazprom reduziert Gaslieferungen
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SWR3-Wirtschaftsredakteurin Sabrina Fritz ordnet für euch ein: Was sind die Hintergründe der Drosselung, müssen wir uns Sorgen machen und wie hängt das alles mit dem Krieg zusammen?

Nachrichten Gazprom liefert weniger Gas - woran liegt es?
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SWR3-Reporter Andreas Herrler fasst für euch zusammen:
Selenskyj: Brauchen Waffen mit größerer Reichweite
Dem ukrainischen Militär mangelt es nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj vor allem an Waffen mit größerer Reichweite. Die Ukraine habe zwar genügend Munition und Waffen.
Was wir nicht haben, sind die Waffen, die wirklich die Reichweite haben, die wir brauchen, um den Vorteil bei der Ausrüstung der Russischen Föderation zu verringern.
Deutsche spenden mehr als 800 Millionen für Ukraine
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar haben die Menschen in Deutschland einer Umfrage zufolge mindestens 812 Millionen Euro gespendet. Das teilte das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Berlin mit.
Die Spendenaufkommen für die vom Krieg betroffenen Menschen in und aus der Ukraine dürfte demnach sogar noch höher liegen, da auch viele kleinere Initiativen Geld gesammelt hätten, die bei der Ergebung nicht berücksichtigt worden seien. Dem Institut zufolge ist mit dem Zwischenstand bislang nominal das höchste Spendenaufkommen gesammelt worden, das seit Ende des Zweiten Weltkrieges für eine einzelne Katastrophe gemessen worden sei.
Deutschland gibt hunderttausenden Menschen Schutz
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges Ende Februar sind mehr als 850.000 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet. Das hat das Bundesinnenministerium mitgeteilt.
Aus Berlin berichtet SWR3-Reporter Max Friedrich:

Nachrichten Zahl der Ukraine-Flüchtlinge
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CDU-Politikerin fordert schnelle Lieferung schwerer Waffen
Die CDU-Verteidigungspolitikerin Serap Güler hat vor der möglichen Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Kiew gefordert, zugesagte schwere Waffen schnellstens an die Ukraine zu liefern. Gepard-Flugabwehrpanzer oder Panzerhaubitzen seien schon vor Wochen oder Monaten von der Bundesregierung zugesagt worden, sagte Güler in der Sendung „Frühstart“ von RTL und ntv. Die Lieferung sei aber bisher nicht erfolgt. „Das wäre jetzt wirklich allerhöchste Zeit.“ Es sei wichtig, dass Scholz sich nun vor Ort ein eigenes Bild der Lage mache, sagte Güler, die Mitglied des Verteidigungsausschusses im Bundestag ist. „Um zu sehen, dass jegliche Art von Verzögerung, was die Lieferungen betrifft, einfach auch Menschenleben vor Ort kostet.“
Selensky fordert klare Hilfen von Scholz
Vor einem möglichen Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Kiew fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eindeutige Unterstützung durch Deutschland. „Wir brauchen von Kanzler Scholz die Sicherheit, dass Deutschland die Ukraine unterstützt. Er und seine Regierung müssen sich entscheiden“, sagte Selenskyj in einem Interview des ZDF-heute-journals. Deutschland dürfe keinen Spagat zwischen der Ukraine und den Beziehungen zu Russland versuchen.
Scholz, der französische Präsident Emmanuel Macron und Italiens Regierungschef Mario Draghi könnten Mitte der Woche die Ukraine besuchen. Eine offizielle Terminangabe steht aber noch aus.
„Deutschland ist etwas später als einige unserer Nachbarländer dazugekommen, was die Waffenlieferungen angeht“, kritisierte Selenskyj im ZDF. Doch nicht nur die baltischen Staaten und andere östliche EU-Länder, auch die USA und Großbritannien seien früher aktiv geworden. Deutschland und Frankreich hätten die Ukraine anfangs nur politisch und rhetorisch unterstützt.