Beim Unfall eines mutmaßlichen Schleuserfahrzeugs auf der Autobahn 94 in Bayern sind am frühen Freitagmorgen mindestens sieben Menschen gestorben und mehrere schwer verletzt worden. Unter den Toten ist auch ein sechs Jahre altes Kind. Die Opfer seien aus Syrien und der Türkei so die Polizei.
Der mit mehr als 20 Personen völlig überfülle Transporter war beim Versuch, vor einer Polizeikontrolle zu flüchten, in Höhe der Anschlussstelle Ampfing/Waldkraiburg von der Fahrbahn abgekommen. Er überschlug sich dabei mehrmals, wie die Polizei am Morgen mitteilte. Ausgelegt war der Bus auf neun Personen.

Auch Kinder in völlig überfülltem Bus
Gegen 7:00 Uhr sprach die Polizei von sieben Toten, die Lage war allerdings unübersichtlich: Alle Insassen wurden demnach mindestens leicht verletzt, teilweise erlitten sie aber auch schwerste Verletzungen. Im Auto befanden sich auch Kinder, die ebenfalls verletzt wurden, wie ein Polizeisprecher sagte.
Das Auto war zuvor der Bundespolizei auf der A94 aufgefallen und sollte kontrolliert werden. Der Fahrer sei daraufhin davon gerast und etwas später von der Polizei festgenommen worden. Der staatenlose Mann wurde laut Polizeiangaben zufolge bei dem Unfall verletzt und ins Krankenhaus gebracht.
Zur hohen Zahl an Toten und Verletzten dürfte laut Polizei beigetragen haben, dass das Auto völlig überfüllt war. Viele der Insassen hätten daher gar nicht angeschnallt sein können. Die Herkunft der Betroffenen war zunächst unklar. Man sei noch dabei, die Personalien aller Beteiligten festzustellen, hieß es von der Polizei.
Fahrer: Haftbefehl wegen Mordes
Zahlreiche Rettungsdienste und die Feuerwehr waren am Morgen vor Ort. Die Fahrbahn in Richtung München wurde komplett gesperrt. Die Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen wegen eines möglichen Tötungsdelikts.
Am Samstag wurde gegen den Fahrer unter anderem wegen Mordes Haftbefehl erlassen. Verantworten muss er sich außerdem wegen versuchten Mordes und Einschleusens, sowie wegen gefährlicher Körperverletzung und verbotenen Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge, wie die Staatsanwaltschaft ausführte.
Die Ausfahrt Ampfing/Waldkraiburg ist rund 50 Kilometer von der Grenze zu Österreich entfernt. Seit Monaten steigt nach Informationen von Bundespolizei und bayerischer Grenzpolizei die Zahl der registrierten unerlaubten Einreisen.
Erst vor wenigen Tagen war ein mutmaßlicher Schleuser bei Burghausen mit vier Menschen im Auto vor der Bundespolizei geflohen und hatte dabei einen Unfall verursacht. Es gab zwei Schwerverletzte.