Ein elfjähriges Mädchen schaut verzweifelt in die Kamera. Hinter ihr die Trümmer ihres Teeausschanks, den die Wassermassen des Flusses Ganges verschlingen.
Unicef-Foto zeigt Überlebenskampf von Kindern
„Ein tropischer Wirbelsturm hat fortgerissen, womit die elfjährige Pallavi Paduya versucht hat, ihrer fünfköpfigen Familie beim Überleben zu helfen. Sie hat einen kleinen Teeausschank im elterlichen Haus auf der Insel Namkhana betrieben. Denn Pallavis Vater, ein Lastwagenfahrer, bringt umgerechnet keine 100 Euro Lohn im Monat nach Hause“, erklärt Unicef die Hintergründe zum Siegerfoto des indischen Fotografen Supratim Bhattacharjee.
Das Foto des Mädchens illustriere den „Überlebenskampf von Kindern angesichts fortschreitender Umweltzerstörung und des Klimawandels“, so die Organisation.
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Folgen von Umweltzerstörung und Klimawandel
In Asien und Afrika wachsen nach Schätzung von Unicef etwa 530 Millionen Kinder in Überschwemmungs-Regionen auf. Vom Klimawandel verursachte Extremwetter-Ereignisse häufen sich nicht nur dort.
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Der Blick des Mädchens auf dem Unicef-Foto des Jahres 2021 kann niemanden unberührt lassen.
„Mit ihrer Ruhe und ihrer Tapferkeit mitten in einer völlig verzweifelten Situation lässt sie uns spüren, was Umweltzerstörung und Klimawandel für Kinder und Jugendliche bedeuten. Das Siegerbild fordert uns auf, über die Konsequenzen unserer Lebensweise nachzudenken und sie zu verändern“, sagt Schirmherrin Elke Büdenbender, Frau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, über das Unicef-Foto des Jahres.
Mit dem Unicef-Foto des Jahres prämiert Unicef Deutschland seit dem Jahr 2000 Fotos und Fotoreportagen, die die Lebensumstände von Kindern weltweit dokumentieren. Für den Wettbewerb 2021 hatten 86 professionelle Fotografinnen und Fotografen aus 26 Nationen etwa 1.300 Bilder eingereicht.