Bei Vöhringen (Kreis Neu-Ulm) musste die Feuerwehr zwei Personen aus einem Auto befreien, das in einer vollgelaufenen Unterführung feststeckte. Insgesamt gab es allein im Kreis Neu-Ulm bis zum Freitagnachmittag rund 30 Einsätze. Viele Keller liefen voll, auch eine Tiefgarage stand unter Wasser.
So viel Regen wie im ganzen Juli
In Illertissen hat es seit Donnerstagabend mehr als 70 Liter auf den Quadratmeter geregnet, das entspricht laut Feuerwehr der Gesamtmenge im Juli. Auch im Raum Günzburg sind Unterführungen vollgelaufen. Verletzt wurde laut Polizei bisher niemand.
Wasserstände an Flüssen Bayerns steigen
Der Dauerregen hat in Bayern auch den Wasserstand vieler Flüsse steigen lassen. Betroffen seien am Samstag vor allem die Gebiete der kleineren südlichen Zuflüsse zur oberen Donau, der Altmühl, am Oberlauf von Iller und Lech, der Bodensee-Zuflüsse sowie das Inn-Gebiet, meldete der Hochwassernachrichtendienst Bayern. Im österreichischen Bundesland Vorarlberg wurden rund um Bregenz Straßen überflutet.
DWD: Unwetter vor allem im Süden Deutschlands
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte bereits am Freitag vor Starkregen und Erdrutschen vor allem im Süden Deutschlands gewarnt – bis zu 80 Liter pro Quadratmeter seien innerhalb weniger Stunden möglich.
Nach Einschätzung von Meteorologen ist die Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen nicht gebannt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte auch am Samstag vor extrem heftigem Starkregen in Teilen Bayerns. Betroffen sei der äußerste Südosten. Dort könnten bis zu 80 Liter pro Quadratmeter fallen.
Vor allem kleinere Gewässer könnten deswegen innerhalb kurzer Zeit stark ansteigen und über die Ufer treten, schrieben die Fachleute des bayerischen Hochwassernachrichtendiensts auf ihrer Webseite.
Tote nach Unwetter in Österreich, Italien und Frankreich
Am Donnerstag waren schon heftige Unwetter über Europa gezogen. Es wurden Böen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 200 Kilometern pro Stunde gemessen.
In Österreich kamen laut ORF mindestens fünf Menschen ums Leben. Drei Personen wurden im niederösterreichischen Gaming von einem Baum erschlagen. Auch an einem Badesee im Bundesland Kärnten stürzten mehrere Bäume um. Zwei Mädchen im Alter von vier und acht Jahren kamen dort ums Leben. Rund zehn Menschen wurden verletzt – teilweise schwer.
Venedig: Markusplatz evakuiert
Auch in Italien gab es heftige Gewitter mit Stürmen bis hin zur Orkanstärke. In Venedig wurde der Platz vor dem Markusdom evakuiert, nachdem Ziegel von dem berühmten Campanile-Turm herabgefallen waren. Stühle und Tische wurden auf dem Markusplatz umhergewirbelt.
Laut Medienberichten wurden in der Toskana ein Mann und eine Frau nahe Lucca sowie in der Küstenstadt Carrara von umstürzenden Bäumen getroffen.
Einige Menschen erlitten Verletzungen wie etwa auf einem Campingplatz im toskanischen Marina di Massa, als dort Bäume umfielen. Der Regionalpräsident der Toskana, Eugenio Giani, teilte auf Twitter ein Video aus der Küstenstadt Piombino, auf dem ein Riesenrad vom starken Wind umgekippt wurde.
Sechs Tote auf Korsika
Auf der französischen Insel Korsika kamen bei dem Unwetter sechs Menschen ums Leben. Nach Angaben von Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin wurden 20 Personen verletzt. 45.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom.
In Paris war bereits am Mittwoch Land unter
In Paris waren schon am Mittwoch innerhalb von 90 Minuten mehr als 40 Millimeter Regen gefallen. Innerhalb weniger Minuten verwandelten sich viele Straßen in der französischen Hauptstadt in Flüsse. Mehrere Metro-Stationen wurden überflutet, einige von ihnen waren mehrere Stunden gesperrt.
