Die Nacht auf Freitag war im Süden und Osten Baden-Württembergs keine ruhige. Dort hieß es Landunter. Hier die vorläufige Bilanz und ein Ausblick. Spoiler: Im Osten drohen neue Gewitter.
Die Folgen des Unwetters im Süden von Baden-Württemberg
Vollgelaufene Keller in Singen und gesperrte A81
Schwerpunkt der Unwetter war der Kreis Konstanz. Die starken Regenfälle hätten vor allem im Raum Singen Keller volllaufen lassen, sagte die Polizei. Auch die Feuerwehr habe vor Ort geholfen. Verletzt wurde niemand.
Vom Unwetter betroffen war auch die A81. Die Autobahn-Anschlussstellen am Kreuz Singen sowie sämtliche Zufahrtsstraßen waren überflutet und mussten gesperrt werden.
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Umgestürzte Bäume und Überflutungen im Kreis Biberach
Im Kreis Biberach stürzten einige Bäume um, auch hier bereiteten überflutete Straßen Probleme. Laut der Polizei wurden Kreisstraßen bei Hochdorf und Rot an der Rot gesperrt. In Laupheim drohte Wasser in Keller zu laufen, die Lage sei aber beherrschbar gewesen, hieß es. Im Kreis Ravensburg meldete die Polizei nur wenige Einsätze. Auch hier sind einige kleinere Straßen überflutet und momentan nicht befahrbar.

So war das Unwetter im Osten von Baden-Württemberg
Überflutete Unterführung in Ulmer-Innenstadt
Die zentrale Straßenunterführung im Verlauf der Neuen Straße in Ulm war mit Wasser vollgelaufen. In Schwäbisch Gmünd betraf es eine Straße im Ortsteil Lindach, auf der sich Regenmengen stauten. In den letzten 24 Stunden waren die Regenmengen vor allem im Ostalbkreis sehr hoch. Auch im Raum Senden und Weißenhorn im Landkreis Neu-Ulm gab es kleinere Überflutungen.


Überflutungen auch auf der Schwäbischen Alb
Rund um die Schwäbische Alb waren diesmal die Kreise Zollernalb und Reutlingen betroffen. Am heftigsten traf es laut Polizei die Gegend um Albstadt (Zollernalb-Kreis). Dort liefen viele Keller voll, Straßen wurden überflutet. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz.
Wie die Polizei mitteilte, wurde wegen der Wassermassen die Bundesstraße 463 zwischen Albstadt-Lautlingen und Laufen gesperrt. Auch viele Nebenstraßen seien überflutet gewesen. Neben Albstadt habe das Unwetter auch die Gegend um Münsingen und Gomadingen (beide Landkreis Reutlingen) getroffen, so die Polizei. Auch dort seien Keller vollgelaufen, die Landesstraße zwischen Münsingen-Buttenhausen und Gomadingen-Wasserstetten sei gesperrt worden.
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Unwetter waren auch im Norden von Baden-Württemberg zu spüren
Starkes Gewitter im Kraichtal (Kreis Karlsruhe)
Heftige Regenfälle haben am Donnerstagmittag im Landkreis Karlsruhe für Verkehrsbehinderungen und Feuerwehreinsätze gesorgt. In der Gemeinde Kraichtal-Unteröwisheim wurden etwa Straßen überflutet, vollgelaufene Keller mussten ausgepumpt werden. Von angrenzenden Feldern seien Wasser und Schlamm in ein Wohngebiet geflossen, hieß es. Mehrere Straßenzüge wurden überschwemmt und teils mit Schlamm bedeckt. Die Feuerwehren mussten die Straßen vom Schlamm befreien.
Fast-Tornado bei Bad Mergentheim
Aus einer aufziehenden Gewitterfront heraus bildete sich am Donnerstagabend bei Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) beinahe ein Tornado. Augenzeugen filmten und fotografierten einen sich bildenden Funnel, die sogenannte trichterförmige rotierende Wolke, die sich aus den Unwetterwolken in Richtung Boden streckte. Erhält ein solcher Funnel Bodenkontakt, bildet sich ein zerstörerischer Tornado. Dies war zum Glück in Bad Mergentheim nicht passiert. Minutenlang zeigte sich jedoch dieses spektakuläre Naturschauspiel am Himmel.
Wetterdienst kündigt neue Gewitter an
Vor allem im Osten rechnete der Deutsche Wetterdienst zunächst mit weiterem Regen. Die Unwetterwarnung wegen Starkregen hob der DWD am Nachmittag aber auf. Rund um den Kreis Biberach, den Alb-Donau-Kreis, um Esslingen und Reutlingen, sowie um Karlsruhe und Heidelberg sind zudem starke Gewitter angekündigt. Am Samstag erwarten die Wetter-Experten nach einem sonnigem Start erneut Schauer und Gewitter.