Viele Smartphones nutzen USB-Kabel, Apple hat mit dem Lightning-Stecker einen eigenen Standard. Das EU-Parlament hat wie geplant für ein neues Gesetz gestimmt, damit dieses Problem bald Vergangenheit ist: Alle Smartphones in der EU und damit auch iPhones bekommen ab Herbst 2024 einen einheitlichen Ladestecker im USB-C-Format.

Es geht dabei um Kopfhörer, tragbare Lautsprecher, Spielekonsolen, Tastatur und Computer-Mäuse, Smartwatches und vieles mehr.
Insgesamt haben durch das Gesetz ab Herbst 2024 voraussichtlich 15 Produkte einheitliche Ladestecker, erklärt SWR3-Korrespondent Stephan Ueberbach in der SWR3-Morningshow:

Nachrichten SWR3-Korrespondent Stephan Ueberbach über das Ladekabel-Gesetz
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Nach jahrelangen Diskussionen will das EU-Parlament heute endgültig einheitliche Ladekabel für Elektrogeräte beschließen. Ab Herbst 2024 sollen alle Handys und Tablets mit USB-C-Steckern geladen werden können, zwei Jahre später soll das dann auch für Laptops gelten. Dass das EU-Parlament zustimmt, gilt als sicher, dann müssen noch die Mitgliedsstaaten zustimmen.
Dadurch soll nicht nur der Alltag leichter werden, indem Menschen innerhalb der EU nicht mehr vergessene Ladekabel ausleihen oder auf Reisen nachkaufen müssen. Durch das Gesetz soll es auch weniger Elektroschrott in Form von Kabeln geben. 2018 zum Beispiel seien durch Ladekabel rund 11.000 Tonnen Elektroschrott angefallen, berichtete die EU-Kommission.
Ganz wichtig: Die Vorschrift gilt auch für Laptops, hier wird es aber eine etwas längere Übergangsfrist geben.
Für sie soll USB-C voraussichtlich erst 2026 zum Standard werden.
USB-C-Kabel: EU-Mühlen mahlen langsam
EU-Pläne für ein einheitliches Ladekabel gibt es schon seit 2009. Die Hersteller hätten dabei jedoch „gebremst“, erklärt Brüssel-Korrespondent Ueberbach, darunter auch Apple: Der Tech-Konzern will auch in der EU weiterhin seinen Lightning-Stecker einbauen. „Aber natürlich wird sich auch Apple an die europäischen Gesetze halten müssen, wenn der Konzern seine Produkte weiter in Europa verkaufen möchte“, sagt Ueberbach.
Das neue Gesetz kam insgesamt langsam voran – im Juni stimmte schließlich die EU-Kommission zu.
Nach dem Beschluss des EU-Parlaments müssen noch die Mitgliedstaaten zustimmen. Das gilt aber als sicher, denn Unterhändler des EU-Parlaments und der Mitgliedstaaten hatten sich bereits auf das neue Gesetz geeinigt. Als nächstes will sich die EU dann das Laden ohne Kabel vornehmen.