„Wir wollen das hier nicht tun“, sagte einer der beiden Aktivisten in einem Video, das die Aktivistengruppe Just Stop Oil auf Twitter verbreitete. Darauf zu sehen ist, wie der 21 Jahre alte Louis McKechnie die Aktion erklärt: „Wir kleben hier an diesem Gemälde – diesem wunderschönen Gemälde – weil wir Angst um unsere Zukunft haben.“
An van-Gogh-Bild geklebt: Aktivist ist kein Unbekannter
McKechnie ist in der Aktivisten-Szene kein Unbekannter: Er wurde bei verschiedenen Protestaktionen schon 20 mal verhaftet und saß schon sechs Wochen im Gefängnis. Erst im März hatte er auf sich aufmerksam gemacht, als er sich im Fußball-Spiel Newcastle gegen Everton an einen Torpfosten band.
Sein Ingenieursstudium hat der 21-Jährige aus Weymouth in Dorset abgebrochen, um Karriere als Aktivist zu machen und gegen das Fördern von fossilen Brennstoffen zu protestieren. Anfang Juni sagte er der Nachrichtenagentur AFP, er sei bereit, wegen seiner Aktionen zum „Staatsfeind Nummer eins“ zu werden.

An Gemälde geklebt: Umweltaktivisten prangern Polizei-Einsatz an
Logisch, dass die Aktion nicht ohne Folgen blieb. Nachdem der Kleber trocken war, rückte die Polizei an und marschierte in der Galerie nach oben, um die beiden Aktivisten festzunehmen. Die Aktivisten von #juststopoil filmten den Einmarsch der Polizisten und stellten ein Video davon auf twitter.
Dazu schrieben sie: „Ein Kunstwerk erhält Schutz und staatliche Sorge. Während Menschen in Äthiopien, Somalia, Indien, Pakistan, den USA, Australien (um nur einige zu nennen), die JETZT unter dem Klimawandel leiden, ignoriert und verlassen werden. Was ist wichtiger? Dieses Bild? Oder eine Zukunft?!“
Aktivisten klagen Ölförderung an
In dem Video aus der Londoner Galerie wirft McKechnie der britischen Regierung vor, „mehr als 40 neue Projekte für fossile Brennstoffe durchzusetzen“. Das komme einem Todesurteil für seine Generation gleich. Er habe daher keine andere Wahl, als sich an das Bild zu kleben.
Auch seine Protestpartnerin Emily Brocklebank macht sich Sorgen um die Zukunft auf der Erde. Die 24-jährige Psychologiestudentin aus Leeds sagte, sie könne nicht in einer Normalität leben, während die Gesellschaft „um uns herum zusammenbricht und die Menschen im globalen Süden so sehr leiden“.
Milliardäre werden reicher, während Krankenschwestern an Tafeln anstehen, Millionen von Menschen auf der ganzen Welt hungern und die Hälfte der Weltbevölkerung extremen Gefahren durch Hitzewellen, Überschwemmungen, Brände und Hungersnöte ausgesetzt ist. Währenddessen schauen das Kunst-Establishment, die Politiker und die Unternehmen für fossile Brennstoffe weg.
Berliner Staatsanwaltschaft „Letzte Generation“ nicht schuld an Tod von Radfahrerin
Eine Radfahrerin verunglückt tödlich. Rettungskräfte kommen wegen eines Klimaprotests nicht direkt zu ihr durch. Die Staatsanwaltschaft entlastet jetzt die „Letzte Generation“.