Auch wenn Deutschland gerade unter der Hitze ächzt – der nächste Winter kommt bestimmt. Sorgen macht allerdings gerade der drohende Gasmangel in Folge des Ukraine-Krieges, da Russland womöglich weniger oder gar kein Gas mehr liefern könnte.
Hintergründe zum Ukraine-Krieg im Liveblog
Wären die Menschen in Deutschland also bereit, im Falle einer Energieknappheit solidarisch zu sein und Energie zu sparen? Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat dazu eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben. Das sind die Ergebnisse:
Mehrheit will weniger heizen – vor allem Jüngere
Laut Umfrage sind knapp zwei Drittel (65 Prozent) der Deutschen bereit, im Winter weniger zu heizen als bisher, um Energie zu sparen. Dabei kam auch heraus, dass vor allem jüngere Menschen und über 60-Jährige das machen wollen.
Mit 73 Prozent ist die Zustimmung in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen am größten, bei den 30- bis 59-Jährigen stimmen 62 Prozent zu. Bei den über 60-Jährigen steigt die Zustimmung demnach wieder auf 65 Prozent.
Die Umfrage zeigt auch, dass es im Bezug auf weniger Heizen und Energiesparen Unterschiede gibt zwischen Ost- und Westdeutschen. In Ostdeutschland wollen sich danach 49 Prozent der Befragten einschränken, in Westdeutschland waren es 67 Prozent.
Umstieg auf erneuerbare Energien – Solarenergie vorne
Gefragt wurde auch nach der Bereitschaft, beim Heizen auf erneuerbare Energien umzusteigen. Gut die Hälfte der Befragten konnten sich das vorstellen – 64 Prozent wollen dafür aber staatliche Unterstützung.
Auf die Frage, welche Form von erneuerbaren Energien bei der Anschaffung einer neuen Heizungsanlage in Frage käme, waren das die Spitzenreiter:
- Solarenergie zur Stromerzeugung vom eigenen Dach (62 Prozent),
- Nutzung von Solarenergie zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung, ebenfalls vom eigenen Dach (58 Prozent)
- Installation einer Wärmepumpe, die mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben wird (52 Prozent).
Solaranlagen: Was muss man beachten und ab wann lohnt es sich?
Wie die EU-Staaten Gas sparen sollen
Aus Sorge vor einem möglichen Gasnotstand hat die EU-Kommission vorgeschlagen, dass alle EU-Mitgliedsstaaten jeweils freiwillig 15 Prozent ihres Gasverbrauchs einsparen.
Ziel sei es, die Versorgung von Haushalten und wichtigen Verbrauchern wie Krankenhäusern, aber auch von Industrien zu schützen, die für die Lieferketten und die Wettbewerbsfähigkeit in der EU besonders wichtig sind.
Der Entwurf der Kommission, dem die EU-Staaten noch zustimmen müssen, sieht unter anderem vor, dass Unternehmen auf andere Energieträger umsteigen sollen.