Die Corona-Pandemie hat vergangenes Jahr für weniger Verkehr und damit viel weniger Stau auf den deutschen Autobahnen gesorgt. Wenn man alle Staus aneinanderreiht, dann kommt man 2019 auf stolze 1,42 Millionen Kilometer Stau. 2020 waren es nicht einmal halb soviel – nämlich „nur“ 679.000 Kilometer.
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Im Südwesten zeitweise 90 Prozent weniger Autos unterwegs
Besonders leer waren die Straßen im Frühjahr 2020, laut ADAC gab es da einen Rückgang der Staus um mehr als 90 Prozent.
In Baden-Württemberg standen die Menschen insgesamt im Pandemie-Jahr 33.700 Stunden im Stau – das Jahr davor waren es doppelt so lang.
Die staureichste Strecke im Land war 2020 der Abschnitt Heidelberg-Karlsruhe auf der A5 mit 275 Kilometern Stau pro Autobahnkilometer. Dahinter folgen die Abschnitte Heilbronn-Mannheim auf der A6 und die Strecke Stuttgart-Karlsruhe auf der A8.
Lockdown, Homeoffice, keine Ferienreisen: Freie Fahrt
Der Grund für die gesunkenen Zahlen ist klar: Viele Menschen haben von zuhause gearbeitet. Außerdem sind Dienstreisen gestrichen worden und Urlaubsreisen kaum möglich gewesen.
Die Reisetage um Ostern und Pfingsten zählen normalerweise zu den staureichsten Zeiten des Jahres. Nicht so 2020: Der Reise- und Ausflugsverkehr im Frühjahr blieb fast vollständig aus.
Mehr Baustellen – trotzdem viel weniger Staus
Meistens sind es Baustellen, die für Behinderungen sorgen. Obwohl es 2020 ein Drittel mehr Baustellen gab als 2019, hatte das keine Folgen – der Lockdown sorgte für freie Fahrt.
Fun-Facts zur Staubilanz im Pandemie-Jahr 2020
- Der staureichste Wochentag 2020 war meistens der Dienstag
- Der staureichste Tag des Jahres in ganz Deutschland war Donnerstag der 27. Februar 2020 – der Tag nach Aschermittwoch – mit rund 5.600 km Stau
- Dagegen war der 1. Dezember 2020 mit 765 Kilometern Stau der staureichste Tag des Jahres in Baden-Württemberg, da ein Wintereinbruch für viele Unfälle und verstopfte Straßen gesorgt hatte.
- Der längste Stau, den Autofahrer in Baden-Württemberg über sich ergehen lassen mussten, bildete sich am Donnerstag, dem 6. Februar 2020 auf der A81 zwischen Stuttgart und Heilbronn – er war 27 km lang.
Auch deutlich weniger Staus in Rheinland-Pfalz
Auch in Rheinland-Pfalz gab es 2020 viel weniger Staus als in den Jahren davor. Der ADAC Mittelrhein teilte mit, dass es letztes Jahr 16.900 Staumeldungen gegeben habe – ein Rückgang um 18 Prozent. Die in Kilometern gemessene Staulänge ist dagegen deutlich um 46 Prozent gesunken – die Dauer der Staus ist ebenfalls um 46 Prozent zurückgegangen.
Die Autofahrer in Rheinland-Pfalz standen im vergangenen Jahr laut ADAC insgesamt 8.588 Stunden in Staus. Die waren insgesamt 21.063 Kilometer lang. Vor allem die A61 ist in Rheinland-Pfalz staulastig gewesen: Hier wurden zwischen Rheinbach und Hockenheim 4.539 Staus gemeldet.
Viel ruhiger ist es dagegen auf der A6 zwischen der Landesgrenze zum Saarland und Ludwigshafen gewesen: Hier gab es im Jahr 2020 laut ADAC 1.462 Staus. Im Jahr davor waren es 2.911 – fast doppelt so viele.