Alle sind entsetzt über den Unfall: Alexander Zverevs Freundin Sophia Thomalla, IOC-Präsident Thomas Bach, Zverevs Halbfinalgegner bei den French Open, Rafael Nadal – und natürlich das Publikum.
Zverev-Unfall: ein Sturz, ein Schrei – aus der Traum
Die Szenen auf dem Court Philippe-Chatrier hatten bereits am Freitagnachmittag Schlimmes vermuten lassen: Nach drei Stunden Spielzeit, am Ende des zweiten Satzes, war Zverev plötzlich umgeknickt:
Mit schmerzverzerrtem Gesicht blieb der Tennisstar auf dem Boden liegen. Mit Tränen in den Augen wurde er im Rollstuhl vom Platz gefahren. Der Traum vom zweiten Grand-Slam-Finale seiner Karriere und von der Chance auf den ersten Titel bei einem der vier wichtigsten Turniere war auf brutalste Art und Weise geplatzt.
Zverev geschockt aus dem Krankenhaus: „Sehr ernste Verletzung“
Als sich der Tennisstar, der im vergangenen August Olympia-Gold geholt hatte, in der Nacht zum Samstag per Videobotschaft aus seinem Pariser Quartier an seine Fans wandte, da merkte man ihm an, wie schockiert er war. „Es sieht so aus, dass ich eine sehr ernsthafte Verletzung habe“, sagte Zverev da.
Diagnose: Mehrere Bänder gerissen
Inzwischen hat Zverev eine Diagnose: Mehrere Seitenbänder im rechten Fuß seien gerissen, schrieb er auf Instagram unter einem Bild, das ihn mit Krücken und Schiene am Fuß zeigt:
Am Montag werde er für weitere Untersuchungen nach Deutschland fliegen, um zu klären, was der beste Weg für eine schnelle Rückkehr sei.
Zverev-Freundin Thomalla: „Sport kann unfassbar grausam sein“
Doch große Hoffnungen, dass er vielleicht noch einmal mit dem Schrecken davongekommen ist, macht sich der 25-Jährige nicht. Vielmehr geht er offenbar von einer längeren Pause aus.
Zverevs Freundin Sophia Thomalla (32) reagierte ebenfalls schockiert auf die sehr wahrscheinlich schwere Verletzung. „Mein Herz zerschellte in tausend Teile, als ich den Unfall sah“, schrieb Thomalla am Samstagmorgen bei Instagram. „Sport kann so unfassbar grausam sein.“
Nadal über Zverev: „Ihn weinen zu sehen, ist wirklich ein schwerer Moment“
Zverevs Halbfinalgegner Rafael Nadal fühlte ebenfalls mit Zverev. „Ich war gerade bei ihm in dem kleinen Raum. Ihn weinen zu sehen, ist wirklich ein schwerer Moment. Ich hoffe, er ist nicht ganz so schwer verletzt und es ist nichts gebrochen“, sagte Nadal, der sich seinen erneuten Einzug ins Finale von Roland Garros auch ganz anders vorgestellt hatte.
Zwar wurde der Spanier an seinem 36. Geburtstag von den Zuschauern gefeiert, richtige Freude wollte bei ihm nach Zverevs Aufgabe aber nicht aufkommen: „Ich weiß, wie sehr er darum kämpft, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. Ich bin mir sicher, er wird nicht nur eines, sondern mehrere gewinnen.“
Nach Ausraster: Sperre auf Bewährung für Tennis-Star Zverev
IOC-Präsident Bach: „Ich hoffe, wir sehen dich bald wieder auf dem Platz“
Auch IOC-Präsident Thomas Bach wünschte Zverev viel Kraft: „Lieber Alex Zverev, alles Gute für Dich. Ich hoffe, wir sehen Dich bald wieder auf dem Platz“, twitterte Bach am Samstag auf dem offiziellen Kanal des Internationalen Olympischen Komitees (IOC):
Boris Becker: Genesungswünsche aus dem Gefängnis
Auch der momentan inhaftierte Ex-Tennis-Star Boris Becker hat sich beim verletzten Olympiasieger gemeldet. Zverevs Bruder und Manager Mischa zitierte am Sonntag bei Eurosport aus Beckers Nachricht: „Ich habe deine Reise bei den French Open verfolgt und wünsche dir alles Gute und eine schnelle Genesung.“