Allen voran erleichtert über diesen Ausgang der Präsidentschaftswahl sind viele Bürgerinnen und Bürger der USA. In zahlreichen Städten tanzten sie in den Straßen, feierten Joe Biden und schmähten Amtsinhaber Donald Trump.
Merkel freut sich auf Zusammenarbeit
Aus dem politischen Deutschland waren die Kanzlerin und der Bundespräsident unter den ersten, die Glückwünsche in Richtung Joe Biden entsendeten: „Mit Ihrer Präsidentschaft verbinden sich die Hoffnungen unzähliger Menschen, weit über die Grenzen Ihres Landes hinaus, auch in Deutschland“, teilte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gratulierte Biden ebenfalls und betonte die Bedeutung der transatlantischen Beziehungen. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Präsident Biden“, twitterte Regierungssprecher Steffen Seibert als Merkels Reaktion. „Unsere transatlantische Freundschaft ist unersetzlich, wenn wir die großen Herausforderungen dieser Zeit bewältigen wollen.“
Außenminister Maas erleichtert
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) war erleichtert als er von der voraussichtlichen Wahl Bidens zum neuen amerikanischen Präsidenten erfuhr. Das sagte Maas in einer Extra-Ausgabe der Tagesthemen. Das werde die Zusammenarbeit mit den USA in vielen Bereichen erleichtern, so Maas. Er hofft auf mehr Partnerschaft und weniger Konkurrenz zwischen Deutschland und den USA. Doch Maas ist sich auch sicher: „Es wird sich nicht alles ändern.“
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) erwartet nach dem Sieg von Biden, dass die Republikaner Donald Trump seine Niederlage beibringen. Wenn der scheidende Präsident seine Abwahl nicht akzeptiere, dann müssten genügend Republikaner da sein, die ihm sagen:
„Es isch, wie es isch, und jetzt isch over“
Ex-US-Präsidenten gratulieren
Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat alle Amerikaner dazu aufgerufen, Biden eine Chance zu geben und ihn als nächsten Präsidenten des Landes zu unterstützen. Er wird wie kein anderer neuer Präsident zuvor mit einer Reihe außerordentlicher Herausforderungen konfrontiert sein – einer tobenden Pandemie, einem ungleichen Wirtschafts- und Justizsystem, einer bedrohten Demokratie und einem gefährdeten Klima. Ex-Präsident Bill Clinton wie auch weitere Vorgänger gratulierten Biden zu seinem Wahlsieg.
Aufatmen bei EU und Nato
Die Aussichten auf Joe Biden als nächsten Präsidenten der USA sorgt für Aufatmen in Brüssel: Von der EU-Kommission, dem Europäischen Rat und dem EU-Parlament bis hin zum Nato-Hauptquartier. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) rief zu einer engeren transatlantischen Partnerschaft auf. Die EU-Kommission stehe bereit, die Zusammenarbeit mit der neuen US-Regierung und dem neuen US-Kongress zu intensivieren, sagte sie. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nannte Biden „einen starken Unterstützer unserer Allianz“. Der amtierende US-Präsident Donald Trump hatte gesagt, er halte die Nato für obsolet.
Freude und Erleichterung in der US-Sportwelt
Der US-Profisport hat sich besonders im vergangenen Jahr, etwa angesichts der Black-Lives-Matter-Bewegung, zunehmend politisch gezeigt. Entsprechend zeigen sie sich viele Sportlerinnen und Sportler nun erleichtert über den Wahl-Sieg Bidens.
Basketball-Superstar LeBron James von Meister Los Angeles Lakers postete eine Fotomontage: Auf dem Bild ist er noch im Trikot der Cleveland Cavaliers bei einem berühmten Block gegen Andre Iguodala im entscheidenden Spiel der Finalserie 2016 gegen die Golden State Warriors zu sehen. Anstelle seines Kopfes ist der des neu gewählten US-Präsidenten Joe Biden zu sehen, anstelle von Iguodalas Kopf der des abgewählten Donald Trump.
Viele weitere US-Sportler teilten dieses Bild: Denn James' Fotomontage gilt als Symbolbild – die Wahl Bidens zum neuen Präsidenten der USA ist für sie eine ähnliche Erlösung wie es für James und die Stadt Cleveland die erste Meisterschaft in einer der großen US-Sportligen nach 52 Jahren war.
Dass vor allem die Stimmen der schwarzen Bevölkerung Biden zum Wahlsieg verhalfen, hob Weltfußballerin Megan Rapinoe hervor, die schrieb: „Thank you Black Women“ (Danke, schwarze Frauen). Rapinoe stellte die designierte Vizepräsidentin Kamala Harris in den Mittelpunkt, die erste Frau und Schwarze in diesem Amt. „Ich kann nicht unterschätzen, wie historisch und unglaublich das für Kamala Harris ist und für schwarze Frauen und südasiatische Frauen und für Amerika. Lasst uns niemals zurückblicken“, schrieb die 35-jährige Weltmeisterin. Kamala Harris ist die Tochter eines Jamaikaners und einer Inderin.