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Kai Karsten
SWR1 Moderator Kai Karsten (Foto: SWR, SWR1)
Andreas Hain, SWR3

Werbemails im Postfach, Banner im Internet und Flyer im Briefkasten: Sie alle kündigen die Rabattschlacht am Black Friday, Cyber Monday oder Singles' Day an. Mit welchen Tipps du wirklich sparen kannst, erfährst du hier.

Die Anbieter werben mit Nachlässen um bis zu 90 Prozent. Verbraucherschützer halten diese Rabatte für hoch gegriffen – oft seien die Rabatte auf die unverbindliche Preisempfehlung der Hersteller berechnet, nicht aber auf den tatsächlichen Verkaufspreis im Handel. Laut dem Vergleichsportal Check24 können Verbraucher insbesondere bei Elektronikartikeln aber durchaus sparen.

Stiftung Warentest checkt Deals zu Black Friday & Cyber Monday

Stiftung Warentest hat Black Friday Deals getestet (Foto: dpa/picture-alliance)

Die Stiftung Warentest hat bei einer Stichprobe festgestellt, dass nur 4 von 50 Produkten tatsächlich deutlich billiger gewesen sind, als an den anderen Tagen des Jahres. Das heißt, nur wer sich ausführlich mit dem Preis für sein Produkt auseinandersetzt, kann tatsächlich sparen.

Auch die Verbraucherzentrale warnt vor zu großen Erwartungen an den unterschiedlichen Rabatttagen.

Die Tage nach Weihnachten, die weniger beworben werden, bieten noch am ehesten Schnäppchen. Online geht das schon am 26.12. los. Nachteil: Dafür musst du einen Gutschein verschenken, damit dieser an den günstigeren Tagen eingelöst werden kann. Aber auch bei Weihnachts-Angeboten gilt: erst vergleichen, um herauszufinden, ob es wirklich ein Schnäppchen ist.

Mit diesen Tipps kannst du wirklich sparen – ohne falsche Rabatte:

Tipp 1: „Wenn's günstig war, kommt's eh nochmal.“

Ob ein um 30 Prozent günstigeres Notebook, eine Kamera für 200 Euro weniger, oder 60 Müsliriegel zum Preis von einem: Jedes Sonderangebot ist eins, weil die Händler auf der Ware sitzen. Das heißt, es wird so lange verkauft, bis alles weg ist.

Trick im Online-Handel: Einen Countdown neben dem Preis ablaufen lassen. Wichtig für uns: Nicht von der Uhr verrückt machen lassen, sondern sich selbst kritisch fragen: Brauchen meine Lieben oder ich das wirklich?!

4 Tipps, wie du Fake-Shops erkennst

Tipp 2: Psychotricks umgehen – besserer Deal mit der Suchmaschine

Black-Friday-Angebote wirken toller, weil der normale Preis nebendran steht. Deshalb: Vor dem Klicken erst mal die genaue Produktbezeichnung kopieren, in die Suchmaschine eingeben und merken: Dieses angebliche Schnäppchen, die Blitzangebote und Megadeals gibt es eigentlich auch anderswo genauso günstig – und das ganz ohne Black Friday.

Tipp 3: Vorsicht beim Deal aus dem Ausland

Der Online-Black-Friday und der Cyber Monday sind ein weltweites Ereignis, eine offensiv betriebene Einladung zum Einkauf mit Schnäppchenjagd. Das bringt viele auf die Idee, mal in England und den USA zu gucken, ob es Elektronik dort vielleicht billiger gibt. Aber Achtung, hier kannst du richtige Fehlkäufe machen: In den USA fließt der Strom anders und oft werden die Preise ohne Steuer und Versand ausgewiesen.

Heißt: Bis das Schnäppchen zu Hause ankommt, ist es oft genauso teuer wie im Laden um die Ecke.

Nicht anklicken! Abofalle mit DHL-Fake: Unzustellbares Paket per SMS

Es kursiert eine Betrug-SMS. In der steht, ein Paket wäre nicht zustellbar und im Verteilerzentrum der DHL stecken geblieben. Doch Vorsicht, sonst landet ihr in der Abofalle.

Tipp 4: Egal ob Black Friday oder Cyber Monday: Angebote hinterfragen!

Der Black Friday ist natürlich auch eine Einladung an Betrüger. In Onlineshops sind an diesen vermeintlichen Schnäppchentagen viele unseriöse Fake-Angebote unterwegs. Bleib also skeptisch: Ist das ein gutes Angebot, tatsächlich reduziert um Vergleich zur Unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) oder eigentlich viel zu günstig, um echt zu sein?

Ein Warnsignal sollte außerdem die Zahlungsart sein: Bietet ein Verkäufer ausschließlich Vorkasse an, solltest du misstrauisch werden... bevor du das Geld überwiesen hast.

Zugegeben, diese Tipps brauchen alle etwas Zeit und vielleicht führen sie sogar dazu, dass die Lust am Black-Friday-Angebot vergeht. Und damit sind wir schon beim größten Schnäppchen:

Tipp 5: Black Friday, Cyber Monday und ähnliche Deals ignorieren...

...und einfach mal gar kein Geld ausgeben.

Mitziehen bei den Rabatten? Mit diesem Tipp hast du als Händler weniger Druck

Laut einer Umfrage ist die Hälfte der unter 30-Jährigen scharf darauf, am Black Friday bei den angeblichen Top-Angeboten und Top-Deals zugreifen – egal ob Unterhaltungselektronik oder Klamotten. Aber: „Viele Händler fühlen sich sehr stark unter Druck gesetzt!“, sagt Handelsexperte Roman Kmenta im SWR3-Interview. Er empfiehlt Händlern eine Strategie, um nicht unterzugehen im Schnäppchenwahnsinn.

Mit noch mehr Rabatten fällt man nicht mehr auf. Besser: mehr Leistung oder besseren Service bieten, vielleicht auch ein Lächeln in einem Ambiente, wo alle anderen nur schleudern.

Minusgeschäfte wegen Black Friday, Cyber Monday, Cyber Week & Co

Denn eins ist klar: So eine Rabattschlacht für Schnäppchentage oder ganze Black-Friday-Wochen hat nicht nur Gewinner. „Verlierer sind die Händler, die mitmachen, ohne vorher zu überlegen, ob sich das auch rechnet.“ Denn volle Kassen und großer Umsatz rund um den Black Friday heißt nicht gleich Gewinn in den Geschäften. Einige würden am Ende draufzahlen, warnt Handelsexperte Kmenta.

Auch Kunden und Schnäppchenjäger laufen Gefahr, übereifrige Shoppingmanöver zu tätigen: „Einige Schnäppchen stellen sich als Fehlkauf heraus, wenn sie nur gekauft werden, weil sie billig sind, obwohl man das Teil eigentlich gar nicht braucht.“

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